Beim mitp-Verlag ist mit "Android-Apps programmieren - Praxiseinstieg mit Android Studio" ein hochinteressantes Buch zur Programmierung von Android-Apps des Autors Eugen Richter bereits in der zweiten Auflage erschienen.
Wir zeigen ausführlich, welche Themen behandelt werden und was von dem Werk insgesamt zu erwarten ist.
Grundlagen der App-Programmierung für Android mit Java und XML!
Die meisten mobilen Geräte wie Smartphones, Tablets aber auch TV-Boxen usw. laufen heute mit dem Android-Betriebssystem. Für viele Anwender und Programmierer ein guter Grund, sich eingehender mit diesem System zu beschäftigen und entweder aus Hobbygründen oder auch für berufliche Zwecke eine eigene App zu entwickeln. Schließlich lässt sich damit auch Geld verdienen. Und natürlich schadet es auch nie, die internen Abläufe eines Gerätes genauer zu kennen, welches man täglich intensiv nutzt.
Einen empfehlenswerten Einstieg in die Welt der Android-Apps bietet die inzwischen zweite Auflage des Autors Eugen Richter, dessen thematischer Schwerpunkt auf der mobilen Entwicklung von Apps für Android sowie der Cross-Plattform-Entwicklung liegt. Bereits mit der ersten Auflage konnte der Autor Erfolge feiern, was sicher auch an seiner langjährigen Schulungserfahrung als Dozent an der Münchener Volkshochschule und als Ausbilder im Unternehmen liegt.
Der Autor zeigt in seinem Buch die Grundlagen der Android-Programmierung mit Java und XML und verwendet für seine Beispiele im Buch das Android Studio als Entwicklungsumgebung, welches er ebenfalls intensiv erklärt. Zwar werden nicht unbedingt Kenntnisse in Java für das weitere Verständnis vorausgesetzt, allerdings sollte man schon ungefähr wissen, was objektorientierte Programmierung ist.
Die Kapitel sind allesamt recht praxisnah und vermitteln ein tieferes Verständnis. Am besten lernt man durch den Bau einer eigenen Android-App und das wird im Buch mit einem Workshop gemacht. Lernt man zunächst die wichtigsten Dinge für den Anfang, wird es zunehmend komplizierter, aber auch spannender. Grundsätzlich werden Techniken und Technologien am praktischen Einsatz besprochen.
Das Buch ist also definitiv zum Mitmachen gedacht und für diesen Zweck gibt es auch diverse Beispieldateien, die online auf einer Bitbucket-Projektseite zugänglich sind.
Die Kernmerkmale von "Android-Apps programmieren" sind:
- Praxiseinstieg mit dem Android Studio
- Grundlagen der App-Programmierung für Android mit Java und XML
- Schritt für Schritt Apps programmieren mit einem durchgehenden Beispiel
- Gültig für alle aktuellen Android-Versionen
Für einen Umfang von 416 Seiten ist das Buch von Eugen Richter mit 21,99 Euro erstaunlich günstig. Es kann auch als E-Book bzw. als Buch inklusive E-Book erstanden werden.
Weitere Informationen und Erwerbsmöglichkeiten gibt es natürlich auf der Buchseite zu Android-Apps programmieren beim mitp-Verlag.
Inhaltsverzeichnis und Vorwort
Wie üblich, beginnt das Werk mit einem Inhaltsverzeichnis, worauf das Vorwort folgt. Dort gibt es einige Hinweise zu den Voraussetzungen, dem technischen Stand und Erläuterungen darüber, was dieses Buch nicht behandelt. Konventionen werden erklärt und nach einer kurzen Danksagung erfährt man noch, was sich in der zweiten Auflage geändert hat.
Kapitel 2 - Grundlagen
Eigentlich beginnt das Buch jetzt erst so richtig, auch wenn man bereits in Kapitel 2 mit den Grundlagen angekommen ist. Hier geht es zunächst darum, die Entwicklungsumgebung aufzusetzen. Damit ist das Android Studio gemeint, welches sehr ausführlich erklärt wird. Man erfährt auch ganz genau, wie das Android Studio sinnvoll installiert und konfiguriert wird und zwar für Windows genauso wie für Mac OS und Linux. Dabei geht der Autor ebenso auf zusätzliche wichtige Komponenten ein.
Nach der Erklärung aller wichtigen Fenster des Android Studio wird man auch darauf hingewiesen, wie kompliziert die Erstellung von Android-Apps ist und was zu tun ist, um es sich einfacher zu machen. Abläufe werden gezeigt und das Build-System Gradle erklärt. Unter dem Oberbegriff Android-Grundbausteine behandelt der Autor dann die Projektstruktur, welche für das grundlegende Verständnis natürlich immens wichtig ist. Es geht weiter mit App-Bausteinen wie Manifest, Activity usw. und erste Code-Listings tauchen auf.
Sehr spannend und recht gut erklärt sind auch die vielen unterschiedlichen Layouts bzw. Views, die möglich sind. Mit einer kurzen Zusammenfassung schließt das zweite Kapitel ab.
Kapitel 3 - Zeiterfassungs-App Teil 1
Nun beginnt auch schon die Entwicklung einer App, die sich noch über vier weitere Kapitel ziehen wird. Im ersten Teil für die Zeiterfassungs-App wird zunächst ein Projekt in Android Studio angelegt, wofür mehrere Schritte durchlaufen werden. Unter anderem geht es um verschiedene Gerätetypen, die richtige API usw. Dann wird gezeigt, wie man die App im Emulator ausführt, was zum Testen natürlich sehr wichtig ist. Es wird ein virtuelles Gerät erzeugt, wofür es zahlreiche Möglichkeiten gibt. Dabei spielt auch die Performance eine große Rolle, die sich mit der richtigen Herangehensweise enorm verbessern lässt, wie man erfährt.
Nachdem alles vorbereitet und eingestellt ist, geht es konkret an die Layout-Erstellung, die ja bereits im letzten Kapitel angesprochen wurde. Der Autor bereitet den Leser stets vor, so dass er folgende Schritte besser nachvollziehen kann. Dieses sinnvolle Konzept zieht sich durch das ganze Buch. Bezüglich des Layouts werden wieder mehrere Möglichkeiten gezeigt und die Listings genau erklärt. Auch die visuelle Erstellung mit dem Designer des Android Studio kommt ausführlich zum Einsatz. Eugen Richter vergisst auch nicht, den Sinn für Ressourcen zu erklären und zeigt hier, wie das für Texte umgesetzt wird, damit diese auch mehrsprachig ausgegeben werden.
Weiter hinten wird dann ausführlich auf die App-Logik in der Programmierung eingegangen. Das Template-Pattern wird erklärt, es geht um die Interaktion mit dem Benutzer, die Fehlersuche bzw. das Debuggen wird besprochen und vieles mehr. Ein sehr umfangreiches Kapitel.
Kapitel 4 - Zeiterfassungs-App Teil 2
Nachdem die App bereits läuft, wird im vierten Kapitel die Speicherung der Benutzereingaben behandelt. Dazu gibt es vorerst einen umfangreichen Überblick über die Datenbanken unter Android. Im Anschluss wird dann das Anlegen einer Datenbank in der App gezeigt. Im weiteren Verlauf wird mit Content Provider ein integraler Bestandteil der Android-Infrastruktur aufgegriffen und gezeigt, wie Apps die Inhalte anderer Apps nutzen können. Das zieht sich über viele Seiten und führt zum nicht minder interessanten Thema Menüs und Navigation. Das Erstellen eines Adapters, das Laden im Hintergrund usw. wird gezeigt und es geht auch um Optimierungen.
Kapitel 5 - Zeiterfassungs-App Teil 3
Für den dritten Teil verspricht der Autor gleich zu Anfang die Abdeckung drei großer Bereiche. Es geht um Dialoge, Verarbeitung im Hintergrund und Berechtigungen. Auch das geschieht wieder sehr eingehend und ausführlich und es werden zahlreiche Listings behandelt. Intensiv wird auf den Export eingegangen und auch um Optimierungen geht es wieder in diesem Kapitel. An einigen Stellen finden sich Textboxen mit wichtigen Informationen bzw. zur Unterstützung. So auch auch hier zum Beispiel eine Checkliste für die Datenbankmigration. Hat man dieses Kapitel durch, sollte es unter anderem keine Probleme mehr mit der Bildschirmdrehung geben und man weiß, was AsyncTask ist.
Kapitel 6 - Zeiterfassungs-App Teil 4
Nun geht es darum, die App abzurunden. Dabei werden Begriffe wie Storage Access Framework, Binding, Internet-Zugriff und Unit-Testing behandelt. Schließlich wird dann gezeigt, wie die fertige App veröffentlicht wird. Auch dieses Kapitel hat einen riesigen Umfang mit zahlreichen Listings und erklärenden Textboxen. Man lernt, JSON-Daten mit Bordmitteln auszulesen, eine HTML-Seite zu generieren, wichtige Tests werden durchgeführt und zahlreiche weitere Dinge wie z.B. die Signierung der App mit einem Zertifikat für den Google Play Store.
Anhang
Im Anhang gibt es ein nach Alphabet geordnetes Glossar mit hilfreichen Erläuterungen zu allen behandelten Begriffen, aber nicht nur das. So wird auch ganz genau die Installation von HAXM gezeigt, wodurch mehr Performance für die Entwicklung erreicht werden kann. Auch die Einrichtung eines Smartphone oder Tablet als Entwickler-Gerät wird sehr gut vermittelt und es gibt noch diverse Hinweise zum Android Studio, z.B. wenn es um das Öffnen von vorhandenem Quellcode geht. Weitere Erklärungen im Anhang betreffen SQLite Deep Dive und es gibt diverse Datenbank-Beispiele. Man sollte den Anhang auf keinen Fall für unwichtiges Beiwerk halten und die Seiten alle mal durchblättern.
Schlusswort und Stichwortverzeichnis
Hilfreich zum Schluss, zeigt der Autor die besten Anlaufstellen für fortführende Lern-Quellen mit Beispielprojekten usw. Ein paar Worte gibt es auch zu den im Buch nicht behandelten Themen wie Kotlin, Bluetooth und mehr. Auch zur Monetarisierung, also dem Geld verdienen, schreibt Eugen Richter noch ein paar Sätze. Der Autor fordert dann noch auf, Verbesserungsvorschläge und Fehler zu melden, welche für eine weitere Auflage des Buchs berücksichtigt werden können und ganz am Ende gibt es dann noch ein paar Seiten mit dem üblichen Stichwortverzeichnis.
Fazit
Wie versprochen, werden in diesem Buch sehr anschaulich die Grundlagen der Android-Programmierung vermittelt. Dabei geht Eugen Richter ausreichend tief ins Detail, was sicher auch nötig ist. Sinnvollerweise wird Anfangs genau gezeigt und erklärt, wie die entsprechende Entwicklungsumgebung einzurichten und zu betreiben ist und es werden grundsätzliche Dinge zu Android, Java und XML geklärt.
Dann baut das Buch von einfacheren bis hin zu komplexen Beispielen auf. Sehr schön ist die Praxisnähe in Form eines Workshops, der auch auf mögliche Fehler hinweist und am Ende eine funktionierende sowie performante eigene App entstehen lässt. Wer sich dieses Werk zu Gemüte führt, erhält auf jeden Fall ein fundiertes Grundwissen, auf dem sich problemlos aufbauen lässt. Für den Einstieg in die Programmierung von Android-Apps mit Java und XML ist das Buch von Eugen Richter auf jeden Fall empfehlenswert.