Wie die kreative DAW ACID Pro 11 von Magix funktioniert, was man damit machen kann und mehr, verrät dieser Testbericht.
Die professionelle Musiksoftware ACID Pro hat im Jahr 2024 bereits 26 Jahre auf dem Buckel und war Vorreiter der Loop-Technik, die von fast allen anderen DAWs übernommen wurde. ACID Pro ist also ein loop- und samplebasiertes Musikprogramm bzw. digitale Audio-Workstation, die viele virtuelle Instrumente, Sounds, Loops und Groove-Pools mitbringt und die einen kreativen Umgang mit Audiodateien durch Arrangieren, Bearbeiten sowie Resampling und deren Aufzeichnung ebenso ermöglicht, wie Musizieren mit und ohne Instrument, via MIDI.
Für DJs sind interessante Features wie Morph Pads implementiert, die auch sehr gut Live bzw. zur Echtzeitaufnahme genutzt werden können, der Chopper erlaubt das Teilen, Schneiden, Verändern und vieles mehr. Von beeindruckenden Soundeffekten, bis hin zu Kompositionen in Orchesterstärke, lässt sich praktisch alles mit ACID Pro 11 machen. Im folgenden Bericht werden alle wichtigen Bereiche der Musiksoftware und deren Funktionsweise gezeigt, Fragen zu ACID Pro 11 aufgegriffen und beantwortet und auch auf die Geschichte zur Kreativ-DAW eingegangen.
Inhaltsverzeichnis:
- Video zu ACID Pro 11 mit Loops, Groove-Pool, Morhp Pads & MIDI
- Features von ACID Pro 11 für einzigartige Kompositionen
- Genauer Versionsvergleich zwischen ACID Pro 11 und ACID Pro 11 Suite
- Die günstigsten Preise und Inhalte aller Editionen von ACID Pro 11
- Bewertung von ACID Pro 11 mit Fazit zu Vorteilen und Nachteilen
- Das bedeutet DAW, Mastering, Sample, Loop und MIDI
- ACID Pro 11 Oberfläche mit interaktiven Tutorials
- Die Audiospuren in ACID Pro 11
- Mit dem Chopper Loops nach Wunsch bearbeiten
- Plug-ins bzw. Effekte auf Events anwenden
- Rhythmen ändern und lebendig gestalten mit dem Groove-Pool
- Der Beatmapper zur Audiosynchronisation mit vorhandenen Spuren
- Morph Pads in ACID Pro 11 nicht nur für DJs
- Soft-Synthesizer & MIDI-Spuren
- Fertige Musik zur Verwendung rendern
- Die Geschichte zur Musiksoftware ACID Pro
- Systemvoraussetzungen und unterstützte Dateiformate von ACID Pro 11
- Fragen und Antworten zu ACID Pro 11
Video zu ACID Pro 11 mit Loops, Groove-Pool, Morhp Pads & MIDI
Bei der Vorstellung einer DAW dürfen natürlich Klangbeispiele nicht fehlen, die dieses Video unter Verwendung von Loops, Groove-Pool, Morhp Pads & MIDI bietet.
Features von ACID Pro 11 für einzigartige Kompositionen
Viele der bekanntesten IDM und EDM Kompositionen wurden mit den Features von ACID Pro umgesetzt, wobei die DAW aber keinesfalls auf elektronische Dance Music beschränkt ist. Vorhandenes Audiomaterial von CDs, mitgelieferte Loops, Samples usw. lassen sich auf vielfältigste Weise intuitiv und mit Komfort zu einem eigenen Werk verändern und mit zahlreichen Effekten eine ganz eigene Note geben. Ebenso ist es möglich, mit und ohne Vorgaben, mit virtuellen Instrumenten, einzigartige Kompositionen zu kreieren. Wer möchte, kann dafür ein angeschlossenes MIDI-Keyboard verwenden oder die Noten über eine Software-Tastatur bzw. Pianoroll einklicken oder einfach mit der Maus direkt in der Spur einzeichnen. Es ist auch kein Problem, eigenen Gesang aufzunehmen und weiter zu bearbeiten.
Ein besonderes Feature ist der Chopper. Mit ihm lassen sich in kürzester Zeit Audiodateien nach Wunsch zerschneiden und die einzelnen Stücke dann mit einem MIDI-Keyboard oder anderer MIDI-Hardware spielen und aufnehmen. Zusammen mit dem Audiomaterial der ACIDized Loops, die sich leicht bearbeiten und komplett verändern lassen, ergeben sich so unglaublich viele kreative und praktisch grenzenlose Möglichkeiten. Bezüglich innovativer Effekte auch mit neuartigen Interfaces gibt sich ACID Pro 11 ebenfalls keine Blöße. Es sind weltbekannte Effekt-Plug-ins mit an Bord, die einzeln und in Reihe, für jeden Clip verwendet werden können. Durch die Kooperation mit der weltbekannten Marke Brainworx ist ACID Pro 11 außerdem mit besten Studiohardware-Emulationen ausgestattet. Für den Abschluss einer Musikproduktion stehen zudem smarte Mastering-Werkzeuge zur Verfügung.
Die bei ACID Pro 11 wirklich zahlreichen mitgelieferten Loops, Samples, Grooves, Instrumente und Plug-ins, decken bereits alle Genres ab. Mit der ACID Pro 11 Suite ist man noch umfassender mit Sounds und Content bestückt. Mehr geht aber immer und dafür kann man sich zum kleinen und auch größeren Preis im In-App Store bedienen, der direkt über die Programmoberfläche in einem eigenen Fenster von ACID Pro 11 zugänglich ist und auch exklusive Soundpakete von anderen Künstlern bietet. Schauen wir uns nun zunächst die verfügbaren Editionen von ACID Pro 11 an, bevor es mit den vielen Funktionen weitergeht.
Genauer Versionsvergleich zwischen ACID Pro 11 und ACID Pro 11 Suite
Wie bereits erwähnt, bietet Magix die DAW für die Musikproduktion in drei verschiedenen Editionen an. Mit 365 sind es eigentlich vier, aber diese Abo-Variante enthält praktisch alles, was auch die Suite zu bieten hat. Das für Einsteiger verfügbare ACID Music Studio mit geringerer Funktionalität ist in der folgenden Auflistung nicht berücksichtigt.
Die Features von ACID Pro 11 zusammengefasst:
- Moderne Oberfläche mit dunklem und hellem Design
- Via MIDI spielbarer Chopper mit Transientenerkennung
- Celemony Melodyne 5 essential
- 13,6 GB ACIDized Loops & Samples
- ACID Morph Pads
- 19 Vita Solo Instrumente wie Pop Drums, Concert Grand, Urban Drums, Electric Piano, Rock Drums, Drum Engine, Church Organ, Choir, Cinematic Synth, Analog Synths, Vintage Organ, Electric Bass, Jazz Drums, Analog Synths 2, Vita Lead Synth, Pop Brass, Orchestral Ensemble, Vita Saxophonia, Vita Concert Guitar
- 31 Effekte
- Externe Steueroberfläche für Kanal-Tracking
- Unbegrenzte Trackanzahl
- Bittiefe und Samplerate mit maximalen Werten von 24 Bit bzw. 192 kHz
- Live-Audioaufnahme
- Selbst definierbare Tastaturkürzel
- Revolta Instrumente
- 12 GB Independence Library Independence Pro Plus Suite
- VITA 2
- DN-e1
- VITA Sampler
- Brainworx Plug-in bx_console N (nicht in ACID Pro 11 Suite enthalten)
- Brainworx Plug-in bx_masterdesk
- iZotope Ozone 11 Elements
- modernEQ (nicht in ACID Pro 11 Suite enthalten)
- coreFX Suite mit 9 Effekt-Plug-ins
- essentialFX Suite mit 11 Effekt-Plug-ins
- Vandal
- VariVerb II
- Analogue Modelling Suite mit 4 Mastering-Plug-ins
- Einfrieren von MIDI-Tracks
- Import und Export von MIDI-Dateien
- 32-Bit-Bridge für VST2- und VST3-Engine
- Support für VST-Effekte
- Unterstützung für ARA2
- Unterstützung für ReWire Mischpult und Geräte
- Support für ASIO-Treiber
- Loudness-Metering für Profis
- Rendering in Echtzeit
- Abmischen mit 5.1 Surround
- Bus-zu-Bus-Routing
- Sidechaining
- Mit élastiquePro v3 optimiertes Timestretching
- Beatmapping für Tracks mit Tempowechsel
- Normalisieren, Phasenvertauschung und Sperren
- Dateiformate FLAC, WAV, WAV64 und MP3 öffnen und speichern sowie Support für Windows Media Audio
Die zusätzlichen bzw. abweichenden Features von ACID Pro 11 Suite zusammengefasst:
- 16,6 GB ACIDized Loops & Samples
- 29 Vita Solo Instrumente zusätzlich mit Cinematic Soundscape, Vita World Percussion, Power Guitar, Soundtrack Percussion, String Ensemble, Bass Machine, Century Keys, Space Pad, Century Guitar, Upright Bass
- 38 Effekte
- Brainworx Plug-in bx_oberhausen
- 70 GB Independence Library Independence Pro Premium Suite
- Brainworx Plug-in bx_console Focusrite SC
- Brainworx Plug-in bx_crispy_tuner
- Brainworx Plug-in bx_refinement
- dynamicEQ
- colorFX Suite mit 3 Effekt-Plug-ins
- Vintage Effects Suite mit 3 exzellenten Effekt-Plug-ins
Die günstigsten Preise und Inhalte aller Editionen von ACID Pro 11
Die Produktionssoftware und Komplettlösung für Musik, ACID Pro 11, läuft unter Microsoft Windows 10 und 11 und steht in unterschiedlichen Editionen zur Verfügung. Der günstigste Einstieg ist mit dem ACID Music Studio möglich, dass sich mit weniger Funktionsumfang entsprechend an Beginner richtet, die erste Erfahrungen sammeln wollen. Unserer Meinung nach ist es kein Schaden, auch als Anfänger gleich mit ACID Pro 11 loszulegen, weil man sonst früher oder später doch etwas vermissen wird. Hier ist dann alles für die professionelle Soundbearbeitung und Musikerstellung dabei. Die ACID Pro 11 Suite enthält für einen relativ geringen und fairen Aufpreis noch zusätzliche Plug-ins und einige Gigabyte mehr ACIDized Loops. Und schließlich gibt es mit ACID Pro 365 noch die Abo-Variante für einen Monat oder ein Jahr.
Die nachfolgende Auflistung der günstigsten Preise und Inhalte aller Editionen von ACID Pro 11 gibt den Stand von März 2024 wieder. In der Regel verändern sich die Optionen mit der Zeit nur geringfügig. Die immer aktuellen Preise mit den stets günstigsten Deals für ACID Pro und jede andere Magix-Software gibt es ganzjährig unter „Magix Software - Beste Angebote und Deals stets mit Rabatt“ und unter „VEGAS Creative Software Angebote mit Rabatt + Gutschein“.
- ACID Pro 11 Producer Bundle mit 2 Brainworx Plug-ins, iZotope Ozone 11 Elements, Celemony Melodyne 5 essential, Magix Effects Suites, modernEQ und 13,6 GB AICDized Loops für 109 € oder das Upgrade für 99,99 € statt 2075 €
- ACID Pro 11 Suite - Ultimate Bundle mit 5 Brainworx Plug-ins, iZotope Ozone 11 Elements, Celemony Melodyne 5 essential, Magix Effects Suites, dynamicEQ und 16,6 GB AICDized Loops für 159 € oder das Upgrade für 149 € statt 3360,99 €
- Acid Pro 365 im monatlichen oder jährlichen Abonnement mit ACID Pro 11, Magix essentialFX Suite im Wert von 199 €, coreFX Suite im Wert von 199 €, Magix Analogue Modelling Suite Plus im Wert von 199 €, Magix VariVerb II im Wert von 199 €, Magix Vandal im Wert von 199 €, Independence Pro Plus Suite im Wert von 129 €, Brainworx Producer Bundle im Wert von 589 € mit Brainworx Console N + Brainworx Masterdesk, iZotope Ozone 11 Elements, Celemony Melodyne 5 essential im Wert von 99 €, 19 Vita Instrumente, 13,6 GB ACIDized Loops und modernEQ, mit jährlicher Zahlung für 95,88 € pro Jahr und mit monatlicher Zahlung für 19,99 €
- ACID Music Studio 11 mit einfachem Pick-Paint-Play-Prinzip, 8 virtuelle Instrumente, 6 Effekt-Plug-ins, über 2.500 frei anpassbare ACIDized Loops und hochwertige Remixing-Tools für 49,99 € statt 59,99 €
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Bewertung von ACID Pro 11 mit Fazit zu Vorteilen und Nachteilen
ACID Pro 11 ist eine sehr solide DAW für die loopbasierte, professionelle Musikproduktion. Das Programm scheint sehr ausgereift und lief bei unseren Tests absolut stabil und performant. Sehr gut gefällt die überaus flexible Benutzeroberfläche, die sich über Jahre kaum verändert hat, was die meisten Anwender auch als positiv empfinden. Alles lässt sich auf die passende Größe bringen. Problemlos können diverse Programmfenster auch auf anderen Monitoren genutzt werden. Die Benutzung von ACID Pro 11 gelingt dank logisch nutzbarer Funktionen und Werkzeuge auf recht intuitive Weise. Allerdings muss man sich als Einsteiger schon ein wenig einarbeiten, um die Logik von ACID Pro 11 und generell die Arbeit mit einer DAW zu verstehen. Nach relativ kurzer Zeit der Nutzung ist es kinderleicht, mit MIDI und Audiodateien umzugehen bzw. diese zu erstellen oder zu remixen.
Sehr nützlich sind Features wie Chopper, Beatmapper und Groove-Pool, die beim Musik machen eine große Unterstützung darstellen. Die Morph Pads bieten interessante Möglichkeiten für Modulationen und können gut auch für Live-Situationen z. B. von DJs genutzt werden. ACID Pro 11 bringt sehr viele Features mit und hat alles an Bord, was für eine professionelle Musikproduktion benötigt wird. Auch eine Videovorschau gibt es. Bei den unglaublich vielen und wirklich sehr guten Plug-ins, die ohne weiteren Aufpreis schon mitgeliefert werden, kann man aus dem Vollen schöpfen und sich praktisch unbegrenzt kreativ austoben. Die enthaltenen Plug-ins, die sehr schnell gescannt werden, können im Gegensatz zum Programm selbst, auch unter macOS genutzt werden. Aufgrund des wesentlich günstigeren Preises gegenüber dem Einzelkauf der Plug-ins, ist das ein lohnendes Geschäft, auch wenn dann ACID Pro 11 selbst, auf dem Mac nicht genutzt werden kann. Leider funktionieren nicht alle Plug-ins von Drittanbietern mit ACID Pro 11, aber es gibt wirklich mehr als genug, die ihren Dienst optimal mit ACID Pro 11 verrichten und die zahlreichen mitgelieferten machen ohnehin keine Probleme.
Vorteile von ACID Pro 11 zusammengefasst:
- Sehr ausgereifte und solide DAW für professionelle Musikproduktion
- Läuft stabil und performant
- Überaus flexible Benutzeroberfläche
- Unterstützung mehrerer Monitore
- Logisch nutzbare Funktionen und Werkzeuge
- Besondere Features wie Chopper, Beatmapper, Groove-Pool und Morph Pads
- Zahlreiche, sehr gute und schnell gescannte Plug-ins, ohne weiteren Aufpreis auch unter macOS nutzbar
Nachteile von ACID Pro 11 zusammengefasst:
- Es wird einige Einarbeitungszeit gerade von Einsteigern benötigt
- Nicht alle Plug-ins von Drittanbietern funktionieren mit ACID Pro 11
Das bedeutet DAW, Mastering, Sample, Loop und MIDI
An dieser Stelle wäre es vielleicht ganz gut, zunächst noch ein paar Begriffe für alle in kompakter Weise zu erklären, die noch nicht so viel Erfahrung mit DAWs und der Musikproduktion haben. Fangen wir gleich mit DAW an. Dahinter steckt der Begriff Digital Audio Workstation. Ursprünglich war damit ein zusammengehörendes System digitaler Geräte zum Aufnehmen und Verarbeiten bzw. Abmischen und Mastering von Ton gemeint. Längst ist bei einer DAW ein Computersystem mit Software und Hardware wie Soundkarte, MIDI-Keyboard etc. gemeint. Die meisten Softwareentwickler sprechen allein bei ihrem Programm von einer DAW, das ja mit Audio-Hardware umgehen kann.
Mastering meint im Groben den letzten Schliff für die beste Klangqualität einer Musikproduktion. Natürlich könnte man das noch viel feiner ausführen, aber dieser Bericht hier soll möglichst kompakt bleiben und nicht zu sehr ausufern. Der Begriff Sample bezeichnet in der Musikwelt die Klangauswahl einer bereits fertigen Aufnahme z. B. von Instrumenten oder Geräuschen usw. Im Kontext mit einer Software wie ACID Pro, ist eine digitalisierte Auswahl mit Sample gemeint, die im Programm vielfältig genutzt werden kann. Ein Loop gibt eine Klangsequenz wie z. B. einen Drum-Beat, eine Bassline, melodische Abfolgen usw. wiederholt in einer Schleife aus, wobei die mit ACID Pro 11 mitgelieferten Loops nicht alle automatisch wiederholt werden, sondern eher für die wiederholte Nutzung gedacht sind.
Wer nicht Musiker ist, wird sich vielleicht auch fragen, was MIDI ist. Hierbei handelt es sich um die Bezeichnung Musical Instrument Digital Interface. Gemeint ist also eine digitale Schnittstelle für Musik. Es werden Steuerinformationen zwischen elektronischen sowie virtuellen Instrumenten ausgetauscht. Mit einer Klaviatur oder auch mit der Computertastatur können so verschiedenste Klänge gespielt werden, die von unterschiedlichen Soundquellen stammen, wovon ACID Pro 11 richtig gute mitbringt. Jederzeit können den Noten zugewiesene Sounds einfach mit anderen ausgetauscht und so der Charakter eines Liedes komplett verändert werden. Damit ist sicher klar, was mit einem MIDI-Keyboard oder einem MIDI-Synthesizer gemeint ist. Mit einer Software wie ACID Pro 11 können MIDI-Informationen bzw. Noten eingespielt oder einfach eingezeichnet und nach Belieben angepasst werden. Es ist demnach nicht zwingend nötig, ein Instrument spielen zu können oder überhaupt verwenden zu müssen. Es ist ebenso möglich, Passagen einzubringen, die der weltbeste Musiker manuell gar nicht spielen könnte. MIDI bietet noch viel mehr, was hier zu weit führen würde.
ACID Pro 11 Oberfläche mit interaktiven Tutorials
Gleich nach dem Programmstart präsentiert ACID Pro 11 ein Fenster mit interaktiven Tutorials. Da man sich als Einsteiger schon etwas einarbeiten sollte, ist das sehr nützlich. Kennt man sich aus, kann man künftig die Anzeige der interaktiven Tutorials mit Klick auf das untere linke Häkchen verhindern. Trotzdem lässt sich dieses Fenster auch immer über das Hilfemenü starten.
Alle Fenster der Oberfläche lassen sich beliebig horizontal und vertikal skalieren. Es gibt noch viele weitere Fenster, die sicher nicht immer alle gleichzeitig benötigt werden. Die Verwendung eines zweiten Monitors ist eine gute Idee, womit ACID Pro 11 noch übersichtlicher zu bedienen ist. Aber auch mit nur einem Monitor wirkt die Oberfläche relativ aufgeräumt. Vieles ist über sinnvoll angeordnete Reiter schnell zugänglich.
ACID Pro 11 bringt schon sehr viel Material mit mehreren Gigabyte mit, welches zum großen Teil bei der Installation heruntergeladen wird. Wem das irgendwann nicht mehr reichen sollte, der kann sich im Store zum kleinen und auch größeren Preis umfangreich bedienen. Das Store-Fenster lässt sich über das Menü Ansicht glücklicherweise jederzeit ausblenden, was auch nötig ist, um vernünftig arbeiten zu können. Zahlreiche Loops mit Soundbeispielen und Effekte, sind standardmäßig unten links im Explorer zu finden. Nach der Installation sind die erworbenen Inhalte im öffentlichen Dokumentenordner unter C:\Users\Public\Documents\MAGIX\Common\ abgelegt, was man erst mal wissen muss. Die Loops können aber auch an einen anderen Ort verschoben werden. Mit anderen Dateien sollte man das aber nicht machen, denn das könnte die Funktionalität von ACID Pro 11 beeinträchtigen.
Die Audiospuren in ACID Pro 11
Bei den für ACID Pro 11 mitgelieferten Loops handelt es sich in der Regel um Dateien mit der Endung wav oder ogg. Jeder Loop, der eine Abfolge von Melodien und/oder Rhythmen enthält, kann im rechten Bereich des Explorerfensters angehört werden, das unterschiedliche Ansichten bietet. Auf solche Details soll hier aber nicht eingegangen werden, das erschließt sich ganz schnell von selbst. Gefällt ein Loop, kann er in das obere Trackfenster gezogen und an einer beliebigen Zeitposition abgelegt werden. Die dazugehörige Audiospur wird dann automatisch angelegt. Audiospuren und MIDI-Spuren können aber ebenso über das Kontextmenü der rechten Maustaste selbst angelegt werden.
Mit einem Doppelklick auf den Loop in der Audiospur, ist ganz schnell eine Region angelegt. Bei aktivierter Loopwiedergabe, wird dieser Bereich beim Abspielen ständig wiederholt. Das ist der gerundete Pfeil bei den Transportkontrollen unterhalb der Spuren. Nun könnte man sich noch ein Schlagzeug als weitere Spur holen und dieses auf genau die Länge der ersten Spur mit dem Loop ziehen.
Beim Ziehen am Ende oder auch am Anfang, verändert sich der Mauscursor entsprechend, es ist also ganz einfach. Nun würde man sich sicher noch einen schönen Bass auf einer weiteren Spur dazu holen. Im Anschluss könnte man weitere Loops innerhalb der jeweiligen Spuren anfügen. Ruckzuck hat man so einen eigenen Song erstellt, der richtig professionell klingt. In der oberen Werkzeugleiste befinden sich Symbole für weitere Möglichkeiten. Ist der Stift aktiviert, kann ein Loop in einer Spur zusätzlich an eine beliebige Stelle eingezeichnet werden.
Mit den Einstellungen der Spurköpfe kann unter anderem die Spur oder alle anderen, außer der aktiven Spur, stummgeschalten und die Lautstärke für die gesamte Spur definiert werden. Zieht man die Spuren am unteren Rand weiter nach unten, werden mehr Optionen bzw. Schieberegler sichtbar. Es ist auch möglich, die Spurhöhe mit einem Klick auf das Symbol ganz links oben zu minimieren oder zu maximieren. Lautstärke, Panorama, also die Aussteuerung für Links und Rechts, sowie Tonhöhe, können auch nur für einen Loop eingestellt werden. Vieles geht auch immer über das Kontextmenü der rechten Maustaste und es gibt zahlreiche Tastaturkürzel wie beispielsweise Plus und Minus der Nummerntastatur für die Tonhöhe. Ganz unten befindet sich der Bus oder die Busse, über die der gesamte Song bzw. zusammengefasste Spuren angepasst werden können. Dort gibt es auch die Möglichkeit, das Taktmaß und die Projekttonart komplett zu ändern.
Wer die klassische Mischpultsteuerung bevorzugt, kann sich der Mischkonsole im unteren rechten Fenster bedienen, welches ebenfalls die Spurköpfe und Busse enthält und weitere Möglichkeiten über die Mischkonsole schnell zugänglich macht. Wer den Sound eines Videos anpasst oder neue Klänge dazu erstellt, findet auch eine Videovorschau in einem eigenen Reiter. Ganz rechts befinden sich die Pegelanzeigen, sofern das Fenster aktiviert ist.
Über das Menü Einfügen -> Tempo-/Tonart-/Taktmaßwechsel lassen sich Hüllkurven erstellen, indem ein Wert für die Stelle angegeben wird, wo sich der Zeitmarker befindet. Man gibt also einen Wert am Anfang und einen anderen Wert am Ende ein und definiert einen Übergangstyp wie zum Beispiel Linear.
Ein Loop lässt sich mit der Taste S oder über das Kontextmenü auch schnell an der markierten Stelle teilen und kann dann getrimmt oder auf Abstand gebracht werden usw.
Mit dem Chopper Loops nach Wunsch bearbeiten
Nicht selten tritt der Wunsch auf, nur Teile eines Loops zu verwenden und vielleicht mit Teilen anderer Loops zu kombinieren. Das geht mit dem Chopper, der sich standardmäßig unten links in einem eigenen Reiter befindet. Der Chopper lässt sich auch für eigene Audiodateien z. B. von CDs oder von anderen Quellen verwenden. Angezeigt wird die aktive Spur. Im Modus Auto werden die Takte automatisch erkannt. Im Chopper wird ein Bereich mit der Maus aufgezogen, der dann durch einen Pfeil repräsentiert wird. Dieser kann dann mit Klick auf das Symbol Einfügen in der oberen Leiste des Choppers in die markierte Spur eingefügt werden. Es ist über die Symbole im Chopper auch möglich, eine halbe oder doppelte Auswahl zu nutzen und diese genau zu verschieben und mehr. Bereiche lassen sich ebenfalls markieren. Der Chopper funktioniert auch mit MIDI und kann wie oben bei den Spurköpfen, nicht nur mit Audiodateien umgehen, sondern auch MIDI aufzeichnen.
Es ist auch möglich, Audiodateien bzw. mit dem Chopper erstellte Teile, über die Clipeigenschaften zu stretchen und vieles mehr, die sich über das Menü Ansicht öffnen lassen.
Plug-ins bzw. Effekte auf Events anwenden
Die Loops und virtuellen Synthesizer klingen schon von Haus aus nicht schlecht. Für einzigartige Sounds und tolle Effekte lassen sich aber auch jede Menge Plug-ins verwenden, die im unteren linken Fenster ebenfalls einen eigenen Reiter haben. Zum Beispiel könnte man einen Chorus auf eine E-Gitarre anwenden. Der Effekt wird einfach mit der Maus auf das Spurevent gezogen und fallen gelassen. Daraufhin öffnen sich die Einstellungen des Plug-ins, die sich je nach Effekt natürlich unterscheiden. Ein geänderter Chorus oder auch andere angepasste Effekte, können abgespeichert und so jederzeit schnell wieder verwendet werden. Im Spurevent kann das fx-Symbol rechts unten geklickt werden, um den Effekt erneut zu öffnen.
Jederzeit können weitere Effekte einfach durch Hineinziehen auf das gleiche Event angewendet werden. In diesem Beispiel noch ein Flanger aus dem coreFX-Paket. Dieser enthält zahlreiche Presets, was eine Vielzahl an kreativen Möglichkeiten eröffnet und die klingen allesamt ziemlich gut. Mehrere Effekte sind immer in einer Plug-in-Kette aufgeführt, wo sie direkt angewählt oder auch einzeln deaktiviert werden können. Wurde noch kein Effekt zugewiesen, öffnet sich mit Klick auf das fx-Symbol eines Spurevents die komplette, verfügbare Plug-in-Auswahl.
Im linken Spurkopf können ebenfalls Effekte eingefügt werden, dann für alle Events auf der Spur. Standardmäßig ist da bereits der Track-Equalizer und MorphPad aktiv, die zunächst neutral eingestellt bzw. gar nicht definiert sind. Der Equalizer ist tauglich, aber offensichtlich auch recht antiquiert. Zum Glück ist da besseres in der Plug-in-Auswahl wie beispielsweise Ozone 11 Dynamic EQ (VST3) mit diversen Presets zu finden.
Rhythmen ändern und lebendig gestalten mit dem Groove-Pool
Mit dem Groove-Pool in ACID Pro 11 lassen sich Rhythmen von Loops nur leicht oder auch total verändern, indem einfach die Groove-Marker im Groove-Editor verschoben werden. Ein gewünschter Groove aus dem Pool, wie beispielsweise Hard Swing, wird zum Beispiel auf eine Drum-Spur gezogen und fallen gelassen. Damit hat man schon mal eine Vorgabe, ohne selbst etwas gemacht zu haben. Der Groove wird dann unterhalb der Spur angezeigt und kann bei Bedarf im Groove-Editor verändert werden.
Mit Verschieben der oberen Marker wird beispielsweise eine Bassdrum oder Snare gegenüber dem ursprünglichen Beat vorgezogen. Mit Verschieben der unteren Marker kommt der Beat verzögert. Mit einem Doppelklick werden beide Marker parallel gesetzt, womit der Beat völlig gerade läuft und es lässt sich auch die Länge der Beats einstellen. Der Groove-Editor erlaubt es, einen völlig anderen Rhythmus nicht nur aus einem Drum-Loop, sondern aus jedem Loop zu machen oder diesen einfach nur lebendiger zu gestalten. Die Vorgaben aus dem Groove-Pool helfen dabei, gleich mit der passenden Richtung zu starten und man kann sich auch eigene Vorgaben anlegen. Mit ein wenig ausprobieren hat man schnell raus, wie sich das alles verhält. Ganz oben in der Werkzeugleiste über den Spuren, gibt es auch ein Groove-Werkzeug, mit dem ausgewählte Grooves eingezeichnet und ebenso radiert werden können.
Der Beatmapper zur Audiosynchronisation mit vorhandenen Spuren
Der Beatmapper ist ein sehr nützliches Tool, wenn man Audiodateien in ein Projekt lädt, die synchron dazu laufen sollen. Zum Beispiel könnte man von einem Song Teile für das eigene Projekt verwenden wollen, was mit entsprechender Verfremdung nicht unbedingt ein rechtliches Problem darstellt. Das muss aber natürlich jeder selber wissen. Hier im Beispiel wird eine mp3-Datei geladen, worauf sich der Beatmapper sofort meldet. Der automatische Start lässt sich auch deaktivieren. Der Assistent führt nun durch einige Schritte, die einfach mit Weiter bestätigt werden.
Sobald ein Ton beginnt, erkennt das der Beatmapper und zeigt die Positionen an. Zum Überprüfen kann der Song über die untere Steuerleiste angehört werden. Die Positionen können mit der Maus ganz leicht angepasst werden, falls nötig. Im zweiten Schritt wird die geschätzte Taktlänge dargestellt und im Loop beim Abspielen wiederholt. Es kann zwischen Halb- und Doppelloopregion gewählt werden. Ein Metronom ist automatisch zugeschaltet, welches auch deaktiviert werden kann.
Im dritten Schritt bietet der Beatmapper die Möglichkeit, die einzelnen Takte auf Fehler zu überprüfen und sie gegebenenfalls anzupassen. Durch die Takte lässt sich schrittweise mit den unteren Pfeilen wandern. Schneller geht es mit dem Schieberegler oder die direkte Eingabe der Taktnummer.
Schließlich meldet der Beatmapper im letzten Schritt den Abschluss der Synchronisation. Wichtig sind die Checkboxen. Nicht unbedingt will man vielleicht das Tempo des bisherigen Projekts an den Song anpassen. Toll ist, dass man die Tonhöhe des Songs auch bei Tempoänderungen beibehalten kann. Der Beatmapper arbeitet sehr schnell, weshalb es nicht unbedingt nötig sein dürfte, die Beatmapperinformationen mit der Datei zu speichern.
Mit Klick auf Fertig stellen wird der Beatmapper geschlossen. Und tatsächlich läuft der Song jetzt synchron mit den Vorgaben des Projekts. Bei manuellen Anpassungen würde das doch viel Zeit in Anspruch nehmen.
Morph Pads in ACID Pro 11 nicht nur für DJs
Die Morph Pads in ACID Pro 11 sind ein ziemlich cooles Feature für DJs, aber nicht nur für diese. Zu finden sind die Morph Pads im Menü unter Ansicht. Die Morph Pads können sich auf jede vorhandene Spur auswirken, jenachdem, welche Häkchen bei FX Targets gesetzt sind. Mit Klick auf OpenPatch öffnet sich eine umfangreiche Auswahl an Patches mit Modulationseffekten.
Nach dem Laden eines Patches werden unter Active FX die aktiven Effekte angezeigt, die einzeln auch deaktiviert werden können. Nun kann die Maus in allen Bereichen des oberen Fensters gezogen und so die Effekte intuitiv gesteuert werden. Schaltet man vorher in einer oder auf allen Spuren auf Aufnahme, ist die kreative Arbeit gespeichert, sofern man diese Freude Arbeit nennen will. Mit Klick auf den unten eingerahmten Linkspfeil im oberen Fenster, bleiben die Einstellungen an der Mausposition erhalten. Ansonsten wird beim Loslassen der Maustaste immer unten links zurückgeschnappt. Über einen Schieberegler kann die Stärke des Mix gesteuert werden. Es können jederzeit weitere Morph Pads zum Beispiel für unterschiedliche Spuren und/oder Effekte genutzt werden.
Sicher will man sich nicht jedes Mal die Mühe machen, immer wieder eigene Sets mit Morph Pads aufzubauen, vor allem, wenn diese ständig zum Einsatz kommen sollen. Für diesen Zweck ist es möglich, alles als Preset abzuspeichern. Ein interessantes Feature, bei dem man gleich an DJs denkt. Das Vorgehen durch Ziehen mit der Maus in alle Bereiche, ist aber für alle kreativen Musikmacher sicher toll.
Soft-Synthesizer & MIDI-Spuren
Natürlich ist es mit ACID Pro 11 auch möglich, Songs von Grund auf selbst zu erstellen und keine Loops oder Audiomaterial dafür zu verwenden. Das Zauberwort heißt MIDI. Hierbei werden lediglich Signale gesendet. Diese können Informationen über Tonhöhe, Lautstärke und noch viel mehr enthalten und es lassen sich die Sounds von Soft-Synthesizer spielen und aufzeichnen. ACID Pro 11 bringt hierfür einige starke Geräte mit, mit denen sich Drums, analoge und elektronische Pianos, ganze Orchester, Chöre und vieles mehr spielen lassen. Zum Einspielen von Melodien und Rhythmen ist es natürlich von Vorteil, ein MIDI-Keyboard am Computer anzuschließen. Solche Geräte gibt es teilweise schon für unter 50 Euro. Hat man kein solches MIDI-fähiges Gerät, nimmt man eben das, was der PC ohnehin schon zu bieten hat, also in der Regel Tastatur und Maus.
Es gibt verschiedene Wege, mit MIDI loszulegen. Zum Beispiel kann man sich einen der mitgelieferten Soft-Synths aus dem Plug-in-Manager in den Spurbereich ziehen. Daraufhin wird automatisch eine MIDI-Spur angelegt. Klickt man dann noch oben in der Werkzeugleiste auf das Symbol Inline-MIDI-Bearbeitung aktivieren oder drückt kurz und knapp die Taste G, erscheint rechts neben dem Spurkopf eine Klaviertastatur. Wie in obiger Abbildung zu sehen ist, geht das auch mit mehreren Instrumenten auf unterschiedlichen MIDI-Spuren. Je nach Plug-in bieten die Soft-Synths mehr oder weniger Einstellungsmöglichkeiten und teilweise ebenfalls eine Klaviatur. Diese können über das Menü Ansicht - Soft-Synth-Eigenschaften geöffnet werden.
Lässt man die Soft-Synth-Eigenschaften offen, sind die richtigen virtuellen Geräte und dazugehörigen Einstellungen beim Markieren der gewünschten MIDI-Spur sofort verfügbar. Um ein Instrument aufzunehmen, kann rechts neben der Spurbezeichnung im Spurkopf, der runde Knopf aktiviert werden, der dann eine rote Farbe bekommt. Damit ist die Aufnahme dieser Spur vorbereitet. Dann wird unterhalb der Spuren in der Werkzeugleiste ebenfalls dieser Knopf aktiviert und die Aufnahme läuft. Mit der Maus auf der virtuellen Klaviatur oder mit einem angeschlossenen MIDI-Keyboard, können nun Noten eingespielt werden.
Es ist auch kein Problem, die Noten in der gewünschten Länge und Tonhöhe direkt mit der Maus in die Spur einzuzeichnen. Auch wer kein musikalisches Genie ist, kann so die wildesten Akkorde und schwierigsten Rhythmen einmalen. Für Aufnahmen kann ein Metronom zugeschaltet werden. Aufnahmen lassen sich schrittweise durchführen und vieles mehr. In den Spurköpfen können noch viele weitere MIDI-Signale wie Modulation, Portamentozeit, Pitch Bend usw. gesteuert und auch als Hüllkurven in die MIDI-Spur eingefügt werden. Alleine zum Thema MIDI in ACID Pro 11 könnte man ein ausuferndes Werk schreiben. Natürlich kann dieser Bericht nicht das umfangreiche Handbuch ersetzen, weshalb ein Blick in genau dieses zu empfehlen ist und vieles erschließt sich sowieso am Besten beim selbst ausprobieren, wofür ja eine kostenlose Testversion zur Verfügung steht.
Fertige Musik zur Verwendung rendern
Steht das Musikstück, muss es zur weiteren Verwendung natürlich gerendert werden. Das geht über das Menü Datei -> Rendern als. Damit öffnet sich ein Fenster, in dem der Dateiname und der Dateityp wie mp3, ogg, wav usw. angegeben wird. Um nicht immer wieder die gleichen Einstellungen machen zu müssen, können Vorlagen verwendet werden, die sich auch ganz individuell erstellen lassen. Über fünf verschiedene Optionen ist es zudem möglich, das Projekt als Pfadreferenz mit zu speichern, nur den Loopbereich zu rendern, die Projektmarker mit zu speichern, die Abschnitte mit der Mediendatei als Regionen oder jede Spur als eigene Datei zu speichern. Alternativ kann über das Dateimenü auch in Echtzeit gerendert werden, dann allerdings nur im Format wav.
Die Geschichte zur Musiksoftware ACID Pro
Die Musiksoftware ACID Pro hieß im Jahre 1998 noch Acid pH1 und wurde zu dieser Zeit von Sonic Foundry aus Madison Wisconsin veröffentlicht. Von diesem Unternehmen kommen ursprünglich auch Programme wie VEGAS, Sound Forge und weitere. Acid pH1 war schon damals ein Musiksequenzer, der auf Loops basierte. Die Acid-Loop-Dateien wurden einfach mit der Maus verschoben und das Tempo sowie die Tonart wunschgemäß angepasst, was auch heute noch auf diese Weise funktioniert. Im Jahre 2003 übernahm das Geschäft dann Sony Pictures Digital.
Mit der Einführung von ACID Pro 6 unter Sony, stand erstmals eine DAW mit Unterstützung für MIDI und Multitrack sowie für ASIO und VST-Plug-ins zur Verfügung. Mit Sony ging es gut bis zum Mai 2016. Von da an übernahm Magix das Musikprogramm und weitere Software, die ihren Ursprung bei Sonic Foundry hatte. Magix veröffentlichte Anfang 2018 die achte Version von ACID Pro erstmals mit 64-Bit-Support und Modernisierungen an der Benutzeroberfläche. Auch VST3-Unterstützung sowie die Funktionen Beatmapper und Chopper gab es ab dieser Version. Soweit zur Geschichte von ACID Pro, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Systemvoraussetzungen und unterstützte Dateiformate von ACID Pro 11
Für den Betrieb von ACID Pro 11 wird Windows 10 oder 11 mit 64-Bit vorausgesetzt. Der Prozessor sollte mindestens 1 GHz Multicore sein. 1 GB RAM würde ausreichen, besser sind jedoch mindestens 8 GB Arbeitsspeicher. Es darf wenigstens eine Onboard-Grafikkarte mit mindestens 1024 x 768 Pixel sein. Auch die Soundkarte kann Onboard sein. Für die Installation werden ca. 700 MB und für die mitgelieferten Instrumente sowie Loops mindestens 16 GB Speicherplatz benötigt. Betrieben werden kann die DAW in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch. Ein halbwegs moderner Rechner dürfte also ausreichen.
Von ACID Pro 11 unterstützte Audioformate:
- AA3 für Import
- AIFF für Import und Export
- FLAC für Import und Export
- MP3 für Import und Export
- OGG für Import und Export
- PCA für Import und Export
- SND für Import
- W64 für Import und Export
- WAV für Import und Export
- WMA für Import und Export
Von ACID Pro 11 unterstützte Videoformate:
- AVI für Import
- WMV für Import
Von ACID Pro 11 unterstützte Bildformate:
- GIF für Import
- JPEG für Import
- PNG für Import
- BMP für Import
Weitere von ACID Pro 11 unterstützte Formate:
- ACD für Import und Export
- ACD-ZIP für Import und Export
- GROOVE für Import und Export
- MID für Import und Export
- SMF für Import und Export
- RMI für Import
- CDA für Import
- SFA für Import
Fragen und Antworten zu ACID Pro 11
Frage: Ich möchte ACID Pro 11 erstmal ausprobieren, gibt es eine Trialversion, die nichts kostet?
Anwort: Ja, wie bei praktisch jeder Software von Magix, gibt es auf der Produktseite auch eine kostenlose Testversion zum Download. Es gibt auch eine Seite, auf der alle Testversionen von Magix heruntergeladen werden können. Darunter auch ACID Pro 11.
Hier zu den Magix-Testversionen
Frage: Benötige ich eine Klaviatur bzw. ein MIDI-Keyboard, um mit ACID Pro 11 arbeiten zu können?
Antwort: Eine Klaviatur ist auf jeden Fall von Vorteil, wird aber nicht zwingend benötigt. Zum Beispiel braucht man kein MIDI-Keyboard, um Effekte zu nutzen, Morph Pads zu verwenden, Loops zu kombinieren oder Audiofiles kreativ zu verändern usw. ACID Pro 11 hat auch diverse Soft-Synthesizer an Bord, die eine Klaviatur haben, auf der mit der Maus gespielt werden kann. Durch Aktivierung der Inline-MIDI-Bearbeitung erscheint eine spielbare Klavier-Tastatur auf der MIDI-Spur. Und es lassen sich MIDI-Noten einfach einzeichnen. Mit einer echten Klaviatur erweitern sich die Möglichkeiten aber schon und es kann professionell gespielt werden. Bereits für unter 50 Euro gibt es solche Geräte.
Frage: Ich habe ACID Pro 11 installiert, finde aber die ganzen Loops und Soundpools nicht, die dabei sein sollten.
Antwort: Die Loops und Soundpools befinden sich nach der Installation unter C:\Users\Public\Documents\MAGIX\Common\. Man kann die Loops und Soundpools auch an einen anderen Speicherort verschieben, wenn man das möchte. Das sollte man mit den anderen Dateien in dem Ordner jedoch nicht machen, damit alles reibungslos funktioniert.