Mit Capture One 21 hat das dänische Unternehmen PhaseOne seinen professionellen RAW-Konverter erneut um besondere Werkzeuge und Funktionen erweitert, die sich von der Konkurrenz abheben. Wir haben alle Neuerungen ausführlich getestet.
Neben herausragenden neuen Features wie Dunst entfernen und Schnellbearbeitung, gibt es auch einen neuen Typ von Kameraprofilen, die natürlichere Farben und bessere Übergänge der Farbtöne bewirken. Kabelgebundenes Fotografieren für Leica-Kameras wird unterstützt, der Import wurde verbessert, es gibt Verbesserungen beim HEIF-Support, Pinsel können einfacher eingestellt werden und die Regler für den Weißabgleich haben einen farbigen Verlauf bekommen. Außerdem gibt es erweiterte Tooltips und der Zugriff auf relevante Tutorials wurde vereinfacht.
Alle neuen Funktionen und Werkzeuge in Capture One Pro 21 ausführlich getestet!
Für den neuen RAW-Konverter Capture One 21 haben sich die Entwickler offensichtlich wieder stark ins Zeug gelegt und tolle neue Funktionen und Werkzeuge eingeführt, die in anderen RAW-Entwicklern so nicht zu finden sind. Man hat aber auch die Wünsche der Anwender berücksichtigt und zum Beispiel das lange vermisste Werkzeug Dunst entfernen bzw. das Dehaze-Tool integriert, wobei sich auch dieses Werkzeug von der Konkurrenz positiv abhebt. Aber dazu weiter unten noch mehr.
Die neuen Features und Verbesserungen von Capture One 21 im schnellen Überblick:
- Schnellbearbeitung bzw. Speed Edit
- Dunst entfernen bzw. Dehaze
- Verbesserter Import von Medien
- ProStandard Kamera-Profile
- Leica Tethering bzw. kabelgebundenes Fotografieren für Leica
- HEIF-Unterstützung
- Vereinfachte Einstellungen für Pinsel
- Verbesserte Performance
- Regler für Weißabgleich mit Farbverlauf als visuelle Hilfe
- Erweiterte Werkzeugtipps
- Einfacher Zugriff auf Tutorials
Preise und Verfügbarkeit von Capture One 21
Wer alle nachfolgend vorgestellten Neuerungen gleich selbst ausprobieren möchte, kann sich entweder die kostenlose Testversion von Capture One holen und diese 30 Tage ohne Einschränkung verwenden oder gleich eine passende Lizenz mit immer den günstigsten Kaufoptionen für Capture One erwerben.
Natürlich weisen wir auch immer auf alle Rabatte, spezielle Angebote oder sonstige Neuigkeiten für Capture One hin, die es aktuell gibt. Mit unserem exklusiven Rabattcode AHA10 sind alle Varianten von Capture One als Dauerlizenz oder im Abo sowie Bundles mit Styles, bei Neuerwerb und beim Upgrade, stets um 10 Prozent günstiger. Ob der Rabattcode bei der Bestellung klein oder groß geschrieben wird, spielt keine Rolle.
Achtung!!! Wichtige Nachricht zu Capture One!!!
Mit großem Bedauern mussten wir die Entscheidung von PhaseOne zur Kenntniss nehmen, dass ab 19. November 2021 und bis auf Weiteres, für alle Partner und damit auch für uns, leider kein Rabattcode mehr für Capture One gilt. Wir werden die Entwicklungen aber weiter im Auge behalten und sobald sich etwas neues ergibt, sofort aktiv werden.
Ahadesign-Tutorials für Capture One
Bisher sind schon zahlreiche Tutorials zu Capture One hier erschienen, welche natürlich weiterhin ihre Gültigkeit auch für Capture One 21 haben und hier kurz erwähnt werden sollen.
- Capture One 20 - Der geniale RAW-Konverter mit seinen neuen Funktionen im Überblick
- Capture One - Der Export von Bildern mit seinen umfangreichen Möglichkeiten genau erklärt
- Capture One - Der beste RAW-Konverter von PhaseOne im Schnelleinstieg
- Capture One - Das Tonwerte-Werkzeug des Profi-RAW-Konverters genau erklärt
- Capture One - Die Luminanzmaske des RAW-Konverters mit Beispielen
- Die neuen Werkzeuge Reparieren und Klonen ab Capture One 20.1 im Überblick
- Capture One Pro - Ebenen und Masken im praxisnahen Einsatz
- Capture One - Plugins bei "Öffnen mit" werden unter Windows 10 nicht angezeigt
- Capture One Pro - Farblooks mit dem Werkzeug Farbbalance erstellen
- Capture One - Die Gradationskurve des Profi-RAW-Konverters
- Capture One - Das Werkzeug Normalisieren im Quick-Tipp
- Capture One - Die vielen Möglichkeiten mit und rund um den Viewer & Browser
- Capture One - Staub, Sensorflecken und Hotpixel aufspüren und Stil dafür erstellen
Schnellbearbeitung bzw. Speed Edit
Mit Capture One 21 hat eine sehr geniale Schnellbearbeitung Einzug in den RAW-Entwickler gehalten. Wie die Bezeichnung schon sagt, wird damit die Anpassung von Fotos noch schneller und auch wesentlich komfortabler. Bilder können bearbeitet werden, ohne die Schieberegler im jeweiligen Werkzeug verwenden zu müssen.
Für die meisten Werkzeuge in der neuen Schnellbearbeitung sind standardmäßig bereits Tastaturkürzel vorgegeben, die alle aus einem Buchstaben oder einer Zahl bestehen. Natürlich können diese auch angepasst und noch weitere Werkzeuge hinzugenommen werden. Wie üblich, geht das über das obere Menü »Bearbeiten -> Tastenkombinationen bearbeiten«. Im Gegensatz zum Vorgänger, ist hier jetzt ein weiterer Reiter mit der Bezeichnung »Schnellbearbeitungs-Tasten« vorhanden.
Die Schnelltasten sind standardmäßig wie folgt vergeben:
- Belichtung: Q
- Kontrast: W
- Helligkeit: E
- Sättigung: R
- Lichter: A
- Tiefen: S
- Weiß: D
- Schwarz: F
- Weißabgleich Kelvin: 1
- Weißabgleich Farbton: 2
- Klarheit: Z
- Tonwertewerkzeug Tiefen: X
- Tonwertewerkzeug Mitteltöne: C
- Tonwertewerkzeug Lichter: V
Weitere Tasten könnte man noch für Struktur, Vignettierung, Schärfung, den Helligkeitsabfall im Werkzeug Objektivkorrektur und für das neue Dehaze bzw. Dunst entfernen vergeben.
Bei der standardmäßigen Vergabe dieser Tasten fällt auf, dass sie fast alle in einer Reihe auf der Tastatur für die vier Finger der linken Hand liegen. Also die obere Zahlenreihe mit 1 und 2 für den Weißabgleich, die folgende Buchstabenreihe QWER für alle Regler im Werkzeug Belichtung und die mittlere Reihe ASDF für alle Regler im Werkzeug HDR. In der unteren Reihe liegen XCV für das Tonwertewerkzeug ebenfalls nebeneinander. Da haben die Entwickler offensichtlich gut mitgedacht.
Allerdings sind einige der Buchstaben ja auch schon für den direkten Aufruf von Werkzeugen vergeben und man könnte meinen, sie sind nun nicht mehr wie gewohnt anzuwenden. Zum Beispiel ist Q auch für den Reparaturpinsel und S auch für den Klonstempel vorgesehen. E ist auch schon vorgesehen, um eine Maske zu radieren.
Man muss aber keine Bedenken haben, denn alles funktioniert genauso wie immer, obwohl die Tasten auch für die Schnellbearbeitung definiert sind. Denn für die Schnellbearbeitung muss die jeweilige Taste zusätzlich immer gedrückt und gehalten werden. Dann kann mit der Maus, den Pfeiltasten oder einem Trackpad bzw. dem Scrollrad der Maus angepasst werden. Bei einem aktiven Werkzeug wie dem Pinsel oder einem Verlaufswerkzeug, funktioniert die Schnellbearbeitung also auch, ohne auf einen Werkzeugwechsel zum Beispiel zum Radierer mit der Taste E verzichten zu müssen, obwohl die Taste ebenfalls für die Schnellbearbeitung definiert ist.
Um eine Schnellbearbeitung durchzuführen, wird also die entsprechende Taste auf der Tastatur betätigt und gehalten und mit der Maus nach links bzw. unten zum Verringern des Wertes oder nach oben bzw. rechts zum Erhöhen des Wertes gezogen. Alternativ geht das auch mit den entsprechenden Richtungen der Pfeiltasten. Ebenso wird der Wert verringert, wenn das Scrollrad der Maus nach unten gedreht wird bzw. erhöht, wenn das Scrollrad nach oben gedreht wird. Anstelle des Scrollrades kann auch ein Trackpad verwendet werden. Bei der Schnellbearbeitung sieht man dann im unteren Bereich des Bildes einen Schieberegler, der sich bewegt und den Wert anzeigt. Auch direkt im jeweiligen Werkzeug bewegt sich der Regler entsprechend mit.
Schließlich lässt sich auch noch einstellen, wie empfindlich die Schnellbearbeitung reagiert oder ob sie überhaupt aktiv sein soll. Das geht über das obere Menü unter »Bearbeiten -> Voreinstellungen« im ersten Reiter »Allgemein«.
Sehr beeindruckend ist die Möglichkeit, die Schnellbearbeitung auch jederzeit mit mehreren Bildern nutzen zu können. Es werden einfach die gewünschten Bilder ausgewählt und mit der Schnellbearbeitung mit der Taste 1 zum Beispiel der Kelvin-Wert für den Weißabgleich für alle Bilder gleichzeitig in einen wärmeren Ton gebracht. Diese mehrfache Bearbeitung beeinflusst allerdings keine Ebenen. Anpassungen werden für jedes Bild immer auf der Hintergrundebene durchgeführt, auch wenn andere Ebenen aktiv sind.
Die Schnellbearbeitung in Capture One 21 ist eine wirklich tolle Neuerung, mit der man sehr filigrane Anpassungen vornehmen kann, ohne lange nach einem Werkzeug zu suchen oder auch völlig ohne die Maus zu verwenden. Man muss sich einfach nur merken, dass die vier Finger der linken Hand in allen vier Reihen auf der Tastatur für die Schnellbearbeitung genutzt werden können, sofern man nicht andere Tasten belegt.
Dehaze bzw. Dunst entfernen
Der neue Dehaze-Regler eignet sich optimal, um beispielsweise in Bildern mit wenig Kontrast, Dunst und Nebel zu entfernen und die Sättigung zu verbessern. Dabei handelt es sich nicht um einen Regler, der einfach nur standardmäßig einige Anpassungen durchführt, um ein einigermaßen gutes Ergebnis zu erreichen, wie man das von manch anderen RAW-Konvertern kennt. Das neue Dehaze-Werkzeug analysiert automatisch das Bild und ermittelt, wo Kontrast und Sättigung fehlen. Im Prinzip ist das nichts anderes als künstliche Intelligenz, die für Capture One nur nicht so an die große Glocke gehängt wird.
Natürlich konnte man auch bisher mit Capture One immer Wege finden, um Bilder von Dunst und Nebel zu befreien und einen optimalen Kontrast und Sättigung zu erhalten. Trotzdem sollte man das neue Dehaze-Werkzeug nicht unterschätzen, schon alleine weil es sehr viel Zeit sparen kann, die ansonsten bei der Erstellung von Masken und unterschiedlichsten Ebeneneinstellungen draufgehen würde.
Sollte das neue Dehaze-Tool im Belichtungsregister nicht sichtbar sein, liegt das möglicherweise daran, dass man eine eigene Arbeitsfläche verwendet, die noch auf die Vorgängerversion zugeschnitten ist. Ein Wechsel in die Standardarbeitsfläche über das obere Menü »Fenster -> Arbeitsfläche« würde das Problem sofort beheben. Ansonsten kann man sich das neue Dehaze-Tool natürlich wie jedes andere Werkzeug auch, mit einem Rechtsklick auf ein anderes Werkzeug oder auf eine freie Stelle in der Werkzeugspalte, über das Kontextmenü mit dem Befehl »Werkzeug hinzufügen -> Dehaze« holen.
Die Funktionsweise mit Dehaze ist denkbar einfach. Wird der Regler gezogen, ermittelt das neue Werkzeug automatisch eine Umgebungsfarbe für die Korrektur. Gefällt das Resultat nicht, kann man auch selbst eine Farbe mit dem Farbpicker direkt im Bild aufnehmen.
In der Regel dürfte die automatisch ermittelte Farbe in Ordnung sein. In obigem Beispiel wurde der Regler auf volle 100 gezogen, was in der Praxis sicher zuviel des Guten ist, aber zeigt, wie beeindruckend das neue Dehaze-Tool arbeitet. Mit der automatischen Farbe wurden hier die Wolken schön verstärkt, ohne die Landschaft zu dunkel zu machen oder anderweitig negativ zu beeinflussen. Ein anderes und kaum weniger gefälligeres Ergebnis würde man hier durch Klick mit der Pipette in den rechten Wolkenbereich und ebenfalls einem Wert von 100 erzielen, wie untere Abbildung zeigt.
PhaseOne empfiehlt, die Farbe an einer trüben Stelle aufzunehmen, was meistens auch funktioniert. Aber man darf ja auch kreativ sein und experimentieren und muss nicht immer Nebel und schattige Bereiche auswählen, um einen passenden Farbton zu bekommen. Und natürlich kann der standardmäßig in der Mitte stehende Regler auch nach links gezogen werden, um ein Bild bewusst flauer bzw. homogener zu machen.
Kommt man mit einer eigenen Farbe überhaupt nicht weiter, kann man die Haze-Farbe auch neu berechnen lassen und hat damit wieder die Automatik für ein vielleicht besseres Ergebnis bemüht. Die automatische Farbe kann auch über das Aufklappmenü unterhalb des Reglers aktiviert werden.
Mit dem Dehaze-Tool hat PhaseOne endlich auf die Wünsche zahlreicher Anwender reagiert, die ein Dunst entfernen-Tool haben wollten, ohne auf den hochwertigen RAW-Konverter Capture One verzichten zu müssen. Und das Tool ist wirklich sehr gelungen. Hat man es einmal benutzt, möchte man es wirklich nicht mehr missen.
Verbesserter Importer
Der Importer von Capture One 21 hat diverse Verbesserungen bekommen. Bei der Wahl einer Quelle ist es jetzt möglich, einen einzelnen Ordner, mehrere Ordner gleichzeitig oder direkt die Bilddateien für den Import zu wählen. Die ausgewählten Inhalte werden im Importer nun mit einem aktivierten Häkchen angezeigt. Für jedes einzelne Bild kann dann das Häkchen auch herausgenommen und die jeweiligen Bilder vom Import ausgenommen werden.
PhaseOne nennt es die Picker-Funktionalität. Entsprechend hat man das Tastaturkürzel P für Pick, also für das Setzen des Häkchens vordefiniert. Um ein Häkchen herauszunehmen, kann die Taste X gedrückt werden. Vielleicht noch komfortabler kann mit der Leertaste zwischen Setzen und Herausnehmen der Häkchen gewechselt werden. Natürlich funktioniert das nur für Bilder, die vorher durch Anklicken markiert wurden und natürlich können mehrere an verschiedenen Stellen liegende Bilder bei gedrückter STRG-Taste bzw. mehrere Bilder die hintereinander liegen, bei gedrückter Umschalt-Taste markiert werden.
Importiert werden also nur Bilder, bei denen ein Häkchen gesetzt ist. Über die unten rechts im Importer befindliche Option »Alle auswählen« werden bei gesetztem Häkchen immer alle Bilder für den Import vorgesehen, unabhängig davon, welche Bilder markiert sind. Sind alle Bilder ausgewählt und man deaktiviert das Häkchen für die Option »Alle auswählen«, wird kein Bild für den Import vorgesehen.
Sehr schön ist auch das jetzt standardmäßig größere Import-Fenster mit hochauflösenden Miniaturbildern bzw. Thumbnails. Außerdem wurden die Bezeichnungen bzw. Beschreibungen für die Importziele in Katalogen überarbeitet und verbessert. Hieß es bisher im Bereich »Importieren nach« einfach »Im Katalog«, so gibt es jetzt die Möglichkeiten »In Katalog kopieren« und »Dem Katalog hinzufügen«. Erstere Option verschiebt die Bilder vom ursprünglichen Speicherort wie z. B. einer Speicherkarte der Kamera, in den Katalog. Letztere Option belässt die Fotos am ursprünglichen Speicherort wie z. B. eine Wechselfestplatte und fügt nur eine Referenz darauf, dem Katalog hinzu.
Mit dem verbesserten Importer braucht man nun definitiv weniger Klicks auszuführen und spart auch immer etwas Zeit. Vor allem auch das größere Importfenster ist eine super Neuerung. In der Vergangenheit haben viele Anwender das Fenster selbst größer aufgezogen, um mehr Bilder sehen zu können. Das entfällt nun.
ProStandard Kameraprofile
Mit ProStandard gibt es in Capture One 21 einen neuen Typ von Kameraprofilen, die Farben natürlicher wiedergeben. Konkret bedeutet das, die Farben werden im Kontrastverlauf besser dargestellt, wodurch man natürlichere Farben von den Schatten bis zu den Lichtern erhält. Die Übergänge zwischen Farben verschiedener Farbtöne sind besser und Farben werden beim Anwenden von Einstellungen besser erhalten. Außerdem sind die Farben zwischen unterschiedlichen Kameramodellen mehr standardisiert.
Die neuen Profile sind zum Beispiel für die Porträtfotografie oder die Produktfotografie mit Produkten, die stark gesättigt sind oder sonstige schwierige Farben wie Orange und Neon aufweisen, ausgelegt. Ein ProStandard Kameraprofil kann standardmäßig im Farbenregister in den Basismerkmalen über das Aufklappmenü der ICC-Profile ausgewählt werden.
Hat man sich für ein neues Profil entschieden, lässt sich dieses natürlich auch als Standardprofil für die Kamera definieren. Wie üblich, klickt man dazu auf die drei kleinen Punkte rechts oben im Werkzeug Basismerkmale und kann dann die Option »Als Standard speichern für ...« wählen.
Momentan werden nachfolgend genannte Kameras für die Verwendung der neuen ProStandard-Profile unterstützt.
Sony:
- a7 III
- a7R II
- a7R III
- a7R IV
- a6000
- a6300
Nikon:
- D810
- D850
- Z6
- Z7
Canon:
- 5D II
- 5D III
- 5D IV
- R5
- R6
- 5DS R
Phase One:
- IQ3 100MP
- IQ4 150MP
Für die Zukunft sind weitere ProStandard-Kameraprofile angekündigt.
Leica Tethering
Eines der Top-Merkmale von Capture One ist das Tethering bzw. das kabelgebundene Fotografieren. Man schließt also eine Kamera an den Rechner an und kann dann direkt in Capture One hineinfotografieren bzw. mit der Vorschau bereits vor der eigentlichen Aufnahme perfekte Einstellungen definieren, ein komplexes Lichtsetup gestalten usw. und hat dann die Bilder auf Wunsch sofort im Katalog oder der Sitzung für die weitere Bearbeitung und die Verwaltung zur Verfügung.
Je nach Kameramodell gibt es mehr oder weniger Optionen für das Tethered Shooting. Mit Capture One 21 werden nun auch die Leica S3 und die Leica SL2 unterstützt. Nur Live-View ist für diese Kameras derzeit noch nicht möglich, was sich in Zukunft aber sicher noch ändern wird.
HEIF Unterstützung
Capture One unterstützt jetzt auch 8-bit HEIF-Dateien wie zum Beispiel Apple HEIC und andere in 8-bit konvertierte Fotos im HEIF-Format. Dieses Format kann importiert, bearbeitet und beim Export in andere unterstützte Formate umgewandelt werden. Der Export von HEIF-Dateien im HEIC-Format wird allerdings nicht unterstützt.
Einfache Pinsel-Einstellungen
Größe, Härte, Deckkraft und Fluss eines jeden Pinsels können jetzt noch einfacher eingestellt werden. Dafür können die Modifizierungstasten zusammen mit einer Maus bzw. einem Trackpad oder einem Tabletstift genutzt werden. Es müssen nur die entsprechenden Modifizierungstasten gedrückt und gehalten werden und dann geklickt und in eine Richtung gezogen werden. Dabei werden die entsprechenden Werte eingeblendet.
Unter Windows lässt sich die Größe des Pinsels mit der gedrückten Alt-Taste + Rechtsklick und dem Ziehen nach links oder rechts verändern, wobei links verkleinert und rechts vergrößert wird. Statt der Alt-Taste und Rechtsklick, ist es beim Mac Ctrl und Opt und ein Linksklick. Auch die Härte lässt sich so einstellen, nur dass dann nach unten und oben gezogen wird. Die Deckkraft wird unter Windows mit Umschalttaste + Rechtsklick und Ziehen nach links oder rechts eingestellt. Der Fluss genauso, nur mit Ziehen nach unten und oben. Beim Mac ist es die Kombination Shift + Ctrl + Opt + Ziehen der Maus in die jeweilige Richtung.
Verbesserte Performance
Für diverse Verwaltungsaufgaben wurde die Performance in Capture One 21 noch weiter verbessert. Auf dem Mac können Kataloge und Sitzungen jetzt schneller geöffnet werden. Auf dem Mac und auch unter Windows, ist das Durchstöbern von Katalogen und Sitzungen generell schneller geworden. Auf dem Mac werden Bilder nun außerdem schneller importiert und Offline-Bilder in Katalogen werden bis zu 4x schneller gefunden. Unter Windows werden jetzt Mehrkernprozessoren für die Suche in Sammlungen unterstützt. Bei einem 8-Kern-Prozessor läuft die Suche damit 7x schneller ab. Auch das Löschen von Bildern und das Leeren des Papierkorbs funktioniert unter Windows nun bis zu 10x schneller.
Regler für den Weißabgleich mit farbigem Verlauf
Die Regler für Kelvin und Farbton im Werkzeug für den Weißabgleich können nun auf einem farbigen Verlauf bewegt werden. So sieht man immer gleich, zu welchem Farbbereich man sich hinbewegt, was vor allem für weniger erfahrene Anwender äußerst hilfreich sein dürfte. Eine kleine, aber sehr nützliche Verbesserung.
Erweiterte Werkzeugtipps
Mit den erweiterten grafischen Werkzeugtipps wurde die Lernkurve für Capture One weiter abgeflacht. Fährt man mit der Maus über ein Werkzeug oder über eine Überschrift des Werkzeugs, erscheint eine relativ ausführliche Beschreibung, meist mit einer beispielhaften Abbildung in Form eines Fotos. Gibt es ein Tastaturkürzel für das Werkzeug, wird auch dieses angezeigt. Diese grafischen Tooltips enthalten außerdem weiterführende Links, die zu kurzen Videoanleitungen bzw. Tutorials und weiterem Lernmaterial zum jeweiligen Werkzeug führen.
Erfahrene Anwender, welche diese Werkzeugtipps nicht sehen möchten, können sie über das obere Menü unter »Bearbeiten -> Voreinstellungen« im Reiter »Allgemein« abstellen.
Einfacher Zugriff auf Tutorials
Sowohl neue wie auch erfahrene Anwender profitieren in Capture One 21 vom einfacheren Zugriff auf die besten Tutorials. Anwender können damit ihr Wissen und ihre Fähigkeiten direkt in Capture One erweitern.
Um den neuen Bereich mit ausgewählten Tutorials zu erreichen, gibt es jetzt einen neuen Lern-Button. Wer nicht die Standard-Arbeitsfläche verwendet und das neue Symbol dann möglicherweise nicht sieht, kann es sich ganz leicht über einen Rechtsklick irgendwo in der oberen Werkzeugleiste holen. Es öffnet sich dann das Kontextmenü mit der Option »Personalisieren«.
Wird die Option aufgerufen, können alle Werkzeuge und eben auch der neue Button, einfach aus dem Fenster in die Werkzeugleiste und umgekehrt gezogen werden. Eine Möglichkeit, die man ja schon länger kennt.
Fazit
Capture One 21 hat so einige Features und Verbesserungen bekommen, die man einfach haben will, weshalb sich ein Upgrade für die meisten Anwender wohl lohnen dürfte und Neueinsteiger können mit Capture One ohnehin nichts falsch machen.
Besonders die neue Schnellbearbeitung und die einfachen Pinseleinstellungen sind absolut nützlich. Mit dem Dehaze-Tool ist nun auch ein ziemlich intelligentes Werkzeug für die Entfernung von Dunst bzw. für bessere Kontraste und Sättigung mit an Bord. Allgemein ist die RAW-Entwicklung und Bildbearbeitung jetzt noch einfacher und komfortabler zu machen und gerade Neueinsteiger werden sich über die hilfreichen grafischen Werkzeugtipps und den schnellen Zugriff auf relevante Tutorials für Capture One 21 freuen. Ein sehr gelungenes Update, welches absolut zu empfehlen ist.