Beim mitp-Verlag ist ein Buch der bekannten Sketchnoterin Tanja Wehr erschienen, das einen umfangreichen Business- und Sketchnote-Bildwortschatz beinhaltet. In dem Werk werden nicht nur viele Bildsymbole vorgestellt. Es wird auch gezeigt, wie man ganz neue Symbole erstellt und wofür man einzelne Symbole gut einsetzt. Wir durften das Buch genauer unter die Lupe nehmen und zeigen ausführlich, was es zu bieten hat.
Viele Tipps und Ideen zum praktischen Einsatz für Sketchnoter!
Wenn jemand die Technik der Sketchnotes vermitteln kann, dann ist es sicher Tanja Wehr, die nahezu 20 Jahre Erfahrung als Trainerin mitbringt. Mit ihrer Firma Sketchnotelovers ist sie ein etabliertes Mitglied der deutschen Visualisierer-Szene.
Nun ist die erste Auflage 2018 ihres zweifarbigen Buches "Die Sketchnote Starthilfe - Neue Bilderwelten" mit einem Umfang von 272 Seiten beim mitp-Verlag erschienen und kann dort ab sofort für einen Preis von 24,99 Euro erworben werden.
Einige Merkmale der Sketchnote Starthilfe:
- Tanja Wehr zeigt viele neue Icons und Symbole aus ihrem Werkzeugkoffer
- Die Autorin hilft, eine eigene Bildsprache zu finden und den Bildwortschatz zu erweitern
- Das Buch eignet sich auch für alle sehr gut, die meinen, nicht zeichnen zu können
- Für den praktischen Einsatz der zahlreichen Bilder gibt es jede Menge Tipps und Ideen
Es gibt 25 Bilderwelten mit mehr als 300 neuen Bildern zum Nachzeichnen. Dabei unterstützt die Autorin mit ihren bewährten zweifarbigen Strich-für-Strich-Anleitungen. Die Auflistung von Begriffen und Metaphern zu jedem Symbol ermöglicht den optimalen Einsatz jedes Bildes.
Auch als hilfreiches Nachschlagewerk leistet das Buch gute Dienste, was durch einen umfangreichen Index mit allen Symbolen und den dazugehörigen Einsatzmöglichkeiten erreicht wird. Mit ihrem Buch möchte die Autorin nicht nur beim konkreten Einsatz der Symbole helfen, sondern auch eine umfangreiche Inspirationsquelle bieten.
Die Autorin beginnt ihr Buch mit einem kleinen Tipp, worauf das Inhaltsverzeichnis folgt. Wie es sich für ein derartiges Buch gehört, ist bereits dieses Verzeichnis mit diversen selbst gezeichneten Symbolen ausgeschmückt.
Zunächst gibt es eine Übersicht zu allen Bildsymbolen. Tanja Wehr nennt sie sinnvollerweise auch Bildvokabeln. Sie sind nach einzelnen Bilderwelten sortiert. Auf diese Übersicht folgt dann eine Einleitung und es wird erklärt, was einem in diesem Buch erwartet. Es gibt wertvolle Hinweise, wie das Buch aufgebaut und wie es zu verwenden ist. Auch die folgenden Tipps für den Start sind sehr wertvoll. Nach einer kurzen Information über die Autorin, geht es dann auch schon los mit dem ersten Kapitel.
Kapitel 1 - Hilfsmittel, Menschen und Mimik
Im ersten Kapitel geht Tanja Wehr auf die acht wesentlichen Hilfsmittel wie Linien, Schrift, Aufzählungszeichen, Pfeile, Farbe usw. ein und zeigt sehr viele Beispiele inklusive Erklärungen dazu. Es wird genau gezeigt, wie man beispielsweise diverse Pfeile zeichnet. Dafür verwendet die Autorin ihr bewährtes zweifarbiges System. Neue Elemente bzw. Zeichenstriche, werden immer in heller, grüner Farbe dargestellt. So erschließt sich sehr gut, wie man anfangen kann und wie es weitergeht. Man sieht sehr gut, wie aus einfachen Strichen immer komplexere Elemente werden. Zusätzlich gibt es immer brauchbare Hinweise wie z.B. dass man erst schreiben und dann einen Rahmen zeichnen soll. Wie der Titel des Kapitels bereits suggeriert, sind im weiteren Verlauf, zahlreiche Zeichnungen zu Menschen und zu Mimik zu finden.
Kapitel 2 - Bilderwelten
Im zweiten Kapitel werden nun alle Bilderwelten von der Baustelle bis zu Vintage aufgeführt. Zunächst erklärt Tanja Wehr die Idee der Bilderwelten. Es geht um eine Sammlung von Symbolen unter einem Thema, die als Metaphern genutzt werden können. Im Prinzip handelt es sich um Vorschläge, die man auch anders interpretieren kann. Nach einer einseitigen Orientierungshilfe geht es dann los mit den Bilderwelten, die eine riesige Zahl von Symbolen beinhalten.
Durch die zweifarbigen Strich-für-Strich-Anleitungen ist wieder sofort nachvollziehbar, wie die Symbole entstehen. Es wird auch immer dazu gesagt, wofür sich die Symbole besonders gut eignen und was sie aussagen. Dieser Bereich stellt den wohl größten Wert des Buches dar und konsequenterweise nimmt dieses zweite Kapitel damit auch den meisten Platz ein.
Kapitel 3 - Farbe und Schatten
Hier erfährt man, dass man eigentlich mit wenigen Farben auskommt. Wichtig sind wohl eher die drei erklärten Funktionen, welche die Farben erfüllen. Natürlich wird hier auch die Lesbarkeit und Unterscheidbarkeit angesprochen. Einzelne Bereiche beginnt die Autorin hier mit NEIN oder mit JA und vermittelt damit ihre Sicht davon, was sinnvoll ist bzw. was man nicht machen sollte.
Im weiteren Verlauf wird die Farbe als Ordnungselement erklärt und es geht um Kontur, Füllung und Schatten. Das sind richtig tolle Tipps für eine gute Visualisierung.
Kapitel 4 - Die eigene Bildsprache
Im vierten Kapitel wartet Tanja Wehr mit vielen Tipps zum Finden der eigenen Bildsprache auf. Am Anfang geht sie darauf ein, wie man die wichtigsten Symbole findet. Sie plaudert dabei auch immer aus ihren eigenen Erfahrungen, was sehr schön zu lesen ist. Natürlich fehlen auch hier zahlreiche Beispiele nicht. Den Hinweis, den eigenen Weg finden zu müssen, findet man in vielen Büchern. Eine nette Floskel, die für sich alleine aber nicht wirklich etwas bringt. Hier jedoch erklärt die Autorin auch, wie das geht und das ist dann sehr wertvoll. Genauso verhält es sich bei dem Tipp, die eigenen Vorlieben zu finden. Es werden konkrete Schritte aufgezeigt, wie das ablaufen kann. Ein weiteres Thema in diesem Kapitel ist die Bilderanzahl und die Verteilung. Also wieviel Text und wieviel Bild ist sinnvoll. Am Ende des Kapitels findet sich noch ein kurzer Exkurs zu Schrift.
Kapitel 5 - Übungen
Zurecht nehmen Übungen für Tanja Wehr einen sehr hohen Stellenwert ein. So vermittelt sie im fünften Kapitel Wege, die helfen, dranzubleiben und nicht aufzugeben. Sie gibt zahlreiche Beispiele mit Erklärungen dazu. Beispielsweise beschreibt sie eine Situation wie einen Geburtstag und animiert dann dazu, Termine zu zeichnen. Dies ist natürlich nur eines von vielen Beispielen. Es geht z.B. auch um Prozessvisualisierungen, um Regeln und Anleitungen usw.
Weiter hinten sind dann noch einige Literaturtipps aufgeführt, worauf eine Danksagung folgt.
Der Index hat bei diesem Werk einen besonderen Stellenwert. Durch seinen zweispaltigen und mit Symbolen versehenen Aufbau, eignet er sich sehr gut zum Nachschlagen der Symbole und der Metaphern.
Fazit
Bei der Sketchnote Starthilfe - Neue Bilderwelten handelt es sich um eine logische Fortsetzung der ersten Sketchnote Starthilfe von 2016, die laut Autorin auch auf Wunsch der Leser und Leserinnen entstanden ist. Mit ihrem aktuellen Werk ist sicher ebenfalls ein Einstieg möglich, aber man sollte sich ruhig auch das erste Buch holen. Die neue Sketchnote Starthilfe tut aber auf jeden Fall das, was man erwartet. Sie hilft beim Start mit Sketchnotes und das in hervorragender Weise, was sicher auch an den guten zweifarbigen Schritt-für-Schritt-Anleitungen liegt, die sich bereits im ersten Buch bewährt haben. Das Buch ist nicht mit allzuviel Text, sondern eher mit zahlreichen Beispielen zum Mitmachen versehen und erfüllt damit optimal den Zweck, für den man sich ein solches Werk holt. Die neue Sketchnote Starthilfe von Tanja Wehr ist ein Buch mit sehr viel Mehrwert und absolut zu empfehlen.