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sketchnotes-kann-jeder-coverVisualisierte Gedanken bleiben wesentlich besser hängen, als reiner Text. Man denkt mit dem Stift und lässt Sketchnotes entstehen, zum Beispiel bei Vorträgen oder Besprechungen. Aber auch privat kann das Zeichnen von Symbolen usw. sehr viel Spaß machen. Auch ohne zeichnerisches Talent lassen sich visuelle Notizen ansprechend umsetzen, denn Sketchnotes kann jeder, wie die Autorin Ines Schaffranek in ihrem gleichnamigen Buch zeigt. Viele Übungen sowie Tipps und Anregungen helfen, in das Thema einzusteigen und besser zu werden. Nachfolgende ausführliche Rezension zeigt, was das Werk "Sketchnotes kann jeder - Visuelle Notizen leicht gemacht" bietet.

Vom ersten Strich bis zur eigenen Sketchnote!

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Das beim Rheinwerk-Verlag erschienene Werk von Ines Schaffranek liegt broschiert und natürlich in Farbe vor. Es handelt sich um ein flexibles Handbuchformat mit 19 x 24 cm und umfasst 214 Seiten. Das scheint auf den ersten Blick nicht allzu viel und doch ist dieses Buch wertvoller, als so manches dicke Kompendium. Das liegt auch an den vielen sehr hilfreichen Übungen, zu denen die Autorin einlädt.

Wer jetzt meint, nicht zeichnen zu können, wird dies nach dem Lesen dieser Lektüre so nicht mehr behaupten können, zumindest wenn die Übungen mitgemacht werden, welche größtenteils wirklich als grandios zu bezeichnen sind. Man lernt tatsächlich, Symbole, Menschen und Körperteile usw. aus dem Ärmel schütteln zu können. Das ist dann nicht mehr nur für Vorträge nützlich und macht sehr viel Spaß.

  • Umfangreiche beispielhafte Anleitungen und Übungen
  • Weitreichende Symbol-Bibliotheken
  • Für Beginner und Profis

 

Das Buch ist derzeit für recht günstige 24,90 Euro auf der Seite zum Buch "Sketchnotes kann jeder" beim Rheinwerk-Verlag erhältlich. Dort kann das Werk auch als E-Book für 21,90 Euro und als Bundle aus beiden Varianten für 29,90 Euro erworben werden.

Vorwort und Inhalt

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Los geht es wie beim Rheinwerk-Verlag üblich, mit einem kurzen Vorwort der Lektorin, worauf das Inhaltsverzeichnis folgt. Hier zeigt sich die Aufteilung in sechs große Bereiche, die jeweils weiter unterteilt sind. Selbst das Inhaltsverzeichnis hat schon eine gezeichnete Anmutung. Das zieht sich so durch das ganze Buch, auch weil tatsächlich viele Zeichnungen der Autorin auf fast jeder Seite vorhanden sind.

Willkommen bei den Sketchnotes

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Im ersten Kapitel wird der Begriff Sketchnotes und die ganze Thematik genauer erläutert. Auch ein kleiner Ausflug in die durchaus lange Geschichte der Sketchnotes ist dabei. Die Autorin klärt über die Richtung auf, die sie mit dem Buch verfolgt. Sogleich folgt ein erstes Beispiel, welches Schritt für Schritt zeigt, wie eine Sketchnote entsteht. Das ist sehr hilfreich für ein erstes Grundverständnis.

Wie an vielen Stellen im Buch, gibt es auch hier kompakte Tipps zu den Beispielen. Hier wird also nicht nur gezeigt, wie man wo etwas hinmalt. Auch welche Informationen relevant sind und wie sie zeichnerisch und textlich eingesetzt werden, erfährt man. Dabei wird auch schon kurz auf Farbe eingegangen und es gibt eine kleine Werkzeug-Kunde, in der sinnvolle Materialien für Sketchnotes vorgestellt werden. Ebenso werden brauchbare Software und Apps und die Arbeit mit einem Tablet gezeigt.

In weiteren Ausführungen geht die Autorin auf die Potenziale von Sketchnotes ein und zeigt auch weniger bekannte "Superkräfte", wie sie es nennt. Neben Aufmerksamkeit erfährt man einiges über klare Kommunikation, welche Ines Schaffranek offensichtlich gut beherrscht. Von Anfang an bis zur letzten Seite, spricht sie den Leser mit Du an, was bei ihrem Schreibstil auch wirklich passt und sehr sympathisch wirkt. Weiter wird erklärt, wie Symbole zusätzliche Informationen in unser Gehirn schmuggeln und uns nicht den Faden verlieren lassen.

Für das Denken mit dem Stift sind hilfreiche Matrixen abgebildet worauf die wichtigsten Symbole gezeigt und ausführlich erklärt werden. Man wird angeregt, sich sein eigenes Bildervokabular zu erarbeiten. Zahlreiche häufig vorkommende Symbole wie Glühbirne, Wecker, Feuer, Diamanten, Lupen usw. werden nicht nur dargestellt und erklärt, es wird auch ganz genau gezeigt, wie diese Symbole gemalt werden können und wie man sich das alles gut merkt, damit man die Symbole nach etwas Übung tatsächlich aus dem Ärmel schütteln kann. Sehr genial.

Eigene Bildideen entwickeln

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Das zweite Kapitel vermittelt Methoden für eigene Bildideen. Unter anderem geht es darum, Bilder zu verschmelzen, mehrfach zu verwenden, Gegenteile zu verwenden, mit großen Bildern Akzente zu setzen, Etiketten zu nutzen und zu personifizieren. Immer mit gut erklärten Beispielen und von der Autorin gezeichneten Abbildungen. Wertvolle Informationen gibt es zur Sichtbarmachung von abstrakten Informationen wie z.B. den Grundrechten, was bekanntermaßen eine große Herausforderung darstellen kann.

Neben den Erklärungen im Buch weist die Autorin auch ab und zu auf wichtige Informationsquellen im Internet hin. Das ist in anderen Kapiteln aber auch der Fall. Anhand der Assoziationskette werden richtig gute Tricks gezeigt und eine Liste inklusive Bildideen mit häufigen Konzepten für Konferenzen und Meetings vorgelegt. Es wird auch erklärt, wie man eine eigene Symbolbibliothek anlegt und warum man das machen sollte. Immer spornt Ines Schaffranek zum Mitmachen an und baut weiter hinten auf Erlerntem auf. Man sollte dieses Buch wirklich nicht nur lesen, sondern an vielen Stellen auch den Stift zur Hand nehmen.

Die Elemente einer Sketchnote

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Eines der wichtigsten Elemente für Sketchnotes sind wohl Behälter für Informationen, welche die Autorin sinnvollerweise Container nennt und diesem Thema im dritten Kapitel gleich ausreichend Raum gewährt. Wichtige Grundformen und Variationen sowie deren Anordnung in einer Sketchnote werden gezeigt. Man erfährt, wie man einem Container Bedeutung verleiht und natürlich werden auch Sprechblasen und Banner behandelt. Stets gibt es Tipps zum richtigen Einsatz dieser Elemente.

Weiter geht es mit Rahmen und Linien. Man lernt z.B. wie eine Linie Charakter zeigen kann oder wie mit einem Label Zusatzinformationen definiert werden usw. Wieder werden viele hilfreiche Lösungen in Abbildungen dargestellt. Es folgen Hinweise zur Erstellung und zum Einsatz von Pfeilen und Gliederungspunkten.

Ganz spannend wird es dann beim Zeichnen von Menschen. Hier nimmt die Autorin den Lesern erstmal die Angst und erklärt, wie einfach das doch geht. Sie beginnt mit einer einfachen Standardfigur, welche eine gute Basis für kompliziertere Darstellungen ist. Im Folgenden lernt man, Arme und Beine in unterschiedlichsten Positionen zu zeichnen, worauf die Abbildung von Händen folgt. Anhand der gezeigten Strichreihenfolge lässt sich gut nachvollziehen, wie die Autorin gezeichnet hat und wie man es selbst machen kann und wenn man das etwas geübt und verinnerlicht hat, kommt man immer wieder recht schnell zu tollen Ergebnissen, wie Ines Schaffranek betont.

Zum Menschen gehört natürlich auch das Gesicht. Hierzu erfährt man alles über Merkmale wie Kopfform, Augen, Mund, Nase, Frisur usw. und es wird wieder mit diversen Vorschlägen zum Üben eingeladen. Das fällt relativ leicht, da man sich auch hier gut an den Abbildungen im Buch orientieren kann und quasi immer etwas an die Hand genommen wird. Durchaus ein Merkmal, welches dieses Werk sehr wertvoll macht. Ganz besonders toll sind die gezeichneten Mimiken, welche alle wichtigen Gemütszustände abdecken. Ohne diese Vorlagen würde es so manchem Leser sicher schwer fallen, z.B. ein gelangweiltes Gesicht zu kreieren. Mit dem Hinzufügen von Accessoires schließt das Thema Menschen ab.

Da Sketchnotes nicht nur aus gezeichneten Elementen bestehen, folgen interessante Erläuterungen zu Schrift. Es geht um Streberschrift, Druckschrift und um Fake Calligraphy sowie kontrastreiche Schrift. Auch eine kleine Farblehre ist enthalten. Es werden Farbkreise erklärt, wobei dieses Thema recht kompakt gehalten ist. Hier wird nicht mehr erklärt, als für Sketchnotes notwendig ist, was dann auch nicht zu kompliziert wird. Schließlich gibt es zum Thema Farbe auch ganze Bücher wie z.B. das bereits hier rezensierte ABC der Farbe von Markus Wäger. Mit dem Thema Schatten für plastische Darstellungen schließt dieses umfangreiche Kapitel dann.

Sketchnoting einüben

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Dass es bei Sketchnotes keineswegs vor allem um das Zeichnen geht, wird im vierten Kapitel vermittelt. Es geht darum, einen Vortrag richtig zu hören und wichtige Informationen herauszufiltern, was auch anschaulich beschrieben wird. Die Autorin nennt es Goldstücke hören lernen. Dazu gibt es diverse Tricks, welche hier verraten werden. Anhand der 5-x-6-Regel wird dann gezeigt, wie man das richtige Symbol bzw. die richtige Art der Visualisierung für eine entsprechende Information findet. Wie an vielen Stellen im Buch, findet man auch hier immer wieder beispielhafte Erklärungen, welche die Themen sehr effizient verinnerlichen lassen. So werden Vortragsformate mithilfe einer Wurst erklärt.

Was in einem derartigen Buch nicht fehlen darf, ist natürlich die Struktur einer Sketchnote. Es gibt genaue Erklärungen zu linearer und organischer Struktur, worauf das übersichtliche Gestalten folgt. Negativräume werden angesprochen und wie sich der Platz auf einem Blatt Papier je nach Vortragsdauer optimal einteilen lässt. Auch Größenverhältnisse und Pfade als Wegweiser sind ein Thema. Dann erfährt man, wann ein Bild und wann eher Text Sinn macht. Schließlich gibt es noch Tricks für den Umgang mit Fehlern, die bereits zu Papier gebracht wurden.

Mit jeder Sketchnote besser werden

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Im fünften Kapitel möchte die Autorin nicht mit Floskeln wie "Übung macht den Meister" langweilen. Und das tut sie auch nicht und zwar im gesamten Buch nicht, was sehr erfreulich und leider nicht selbstverständlich ist. Jetzt geht es also darum, den eigenen Stil zu finden. Dazu gibt es wertvolle Hinweise auch in Form von Links zu relevanten Websites und den Rat, ruhig viel zu kopieren und daraus zu lernen. Anhand eines Konzepts der japanischen Kampfkunst folgt nach dem Kopieren, die Umsetzung eigener Ideen und schließlich das Beschreiten eigener Wege.

Auch werden diverse Gelegenheiten zum Üben wie z.B. das Zeichnen von Nachrichten usw. vorgeschlagen. Ebenso gibt es eine Liste mit zahlreichen Vorschlägen zu Begriffen, die man zeichnen kann.

Sketchnotes im Arbeitseinsatz

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Im sechsten und letzten Kapitel geht es um die Lösungssuche und das Denken mit dem Stift oder wie es Ines Schaffranek nennt, Graphic Thinking. Es werden Beispiele wie Markenbildung, Produktmarketing, Entscheidungshilfen und Kreativitätstechniken behandelt. So geht es z.B. um ein tiefgehendes Verständnis zur Marke bzw. Firma und es geht auch um Bauchgefühl. Auch hier ist das keine Floskel, sondern es wird eine nützliche leere und dann bestückte Vorlage präsentiert, welche konkret bei der Umsetzung hilft.

Tricks werden verraten, mit denen sich digitale und abstrakte Produkte visualisieren lassen. Mit der vorgestellten PMI-Methode lassen sich nicht nur Vor- und Nachteile von Entscheidungen für Sketchnotes ermitteln sondern durchaus auch Probleme im Alltag lösen. Erwartungsgemäß wird auch diese Methode mit Beispielen versehen und aussagekräftig mit Abbildungen in Szene gesetzt. Ebenfalls nicht nur für Sketchnotes sehr hilfreich für Problemlösungen, ist die vorgestellte Netz-Methode.

Weiter geht es mit der SCAMPER-Liste, die dabei hilft, neue Ideen für Produkte und Prozesse zu bekommen. Schließlich wird noch die Methode der Zwangsanalogie genannt, womit dann auch dieses letzte Kapitel schließt. Ganz am Ende ist noch ein Literaturverzeichnis und der Index zu finden.

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Fazit

aha-buchtipp-sketchnotes-buchDer vollständige Verzicht auf unnütze Floskeln und zahlreiche sehr wertvolle Tipps und Tricks machen das Werk von Ines Schaffranek zu einer kleinen Perle. Mit vielen Beispielen und anschaulichen, von der Autorin selbst gezeichneten Abbildungen, werden die verständlich geschriebenen Erläuterungen zu allen Themen optimal unterstützt. Das Buch lädt ständig unterstützend zum Mitmachen ein und bringt dem Leser auch abseits von Sketchnotes das Zeichnen näher. Kurz gesagt, das Buch macht eine Menge Spaß. Ein nützliches Nachschlagewerk für Profis und Einsteiger ist es oben drein. Ein optimal gelungenes Werk, welches unbedingt eine Empfehlung verdient hat.

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