Breitbandversorgung in Bayern
Leider gibt es immer noch viele Regionen in Bayern, die bei der Versorgung mit Breitband-Internet das Nachsehen haben. Aber es soll besser werden...
DSL-Verbreitung in Bayern!
Immer noch klaffen große Lücken bei der Versorgung mit schnellen DSL-Internetanschlüssen auch in Bayern. Ein flächendeckendes Angebot soll es nach jüngsten Meldungen erst im nächsten Jahrzehnt geben.
Die Politiker sind sich durchaus bewusst, daß es gerade auf dem Land unterversorgte oder gar nicht versorgte Gebiete gibt. Im Wirtschaftsministerium hegt man also Pläne, die Versorgung mit finanziellen Mitteln voran zu treiben. Ganze 19 Millionen Euro will man dafür bereitstellen. Von den Kommunen können entsprechende Förderanträge eingereicht werden.
Wer jetzt denkt, naja gut, die zwei Jahre kann ich jetzt auch noch warten und habe dann auch endlich eine 16000 DSL-Leitung, der ist Naiv.
Eine flächendeckende Versorgung über die Festnetzleitung wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl nie geben. Oder glauben Sie, die Telekom würde 10km Landstraße aufreissen um einem Weiler mit 30 Einwohnern ein zu gönnen? Aber auch weitaus größere Ortschaften, die aus Sicht der Telekom einfach ungünstig liegen, werden schlichtweg Pech haben.
Auch die Telekom muss wirtschaftlich agieren und überlegt sich Alternativen.
Der Druck der Bevölkerung und der Politik, aber natürlich auch der Konkurrenzdruck veranlassen die Deutsche Telekom über Möglichkeiten nachzudenken, welche finanziell machbar sind und möglichst viele zufrieden stellen wird.
Eine Festnetzleitung ist viel zu teuer. Da gibt es Ortschaften mit DSL 16000 und nur 5km weiter kann man gerade mal DSL-Light nutzen. Obwohl man in diesem Fall nicht einmal die Straße aufreissen sondern nur einen Kasten in der betroffenen Ortschaft setzen müsste, wird es nicht gemacht. Es kostet Geld und amortisiert sich anscheinend nicht schnell genug. In diesem Zusammenhang wäre auch der Artikel DSL für alle interessant.
Stattdessen überlegt man sich möglichst kostengünstige Alternativen wie zum Beispiel eine Versorgung über das Funknetz. Ein paar Masten setzen oder schon vorhandene nutzen. Keine Leitung verlegen. Billig! Fertig!
Eine solche Lösung ist leider nicht nur für die Telekom billig. Auch der Endnutzer hat niemals die Qualität einer Festnetzleitung. Man denke zum Beispiel an den Ping, also die Verzögerung. Wer gerne Online-Shooter zockt, der braucht einen niedrigen Ping. Mit einer Funkanlage wird das eher nix werden.
Eine andere Alternative, die auch schon länger von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt wird, ist DSL über Satellit. Aber auch hier hat man einen miserablen Ping. Natürlich kommt es jetzt nicht jedem auf den Ping an. Hauptsache ein schnelles Internet wäre verfügbar. Der Haken an der Sache, die Tarife für Sat-DSL sind nicht gerade billig, schon gar nicht wenn auch der Rückkanal über Satellit realisiert werden soll.
Möglicherweise wird es ja noch andere technische Möglichkeiten geben. Man kann gespannt sein.
Die Telekom wird sich sicher für die wirtschaftlich beste Lösung entscheiden. Die Politik wird hoffentlich alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen. Der Kunde wird wie schon immer, eine Menge Geduld haben müssen. Vor 2010 wird sich wohl nicht viel tun. Wenn sich dann etwas tut, wird es sehr wahrscheinlich nach wie vor viele nicht zufriedenstellen.
Die ungerechte Verteilung bei der Breitbandversorgung darf und kann man nicht einem wirtschaftlich denkenden Unternehmen überlassen. Hier geht es um mehr als Kohle. Die DSL-Zweiklassengesellschaft gibt es längst. Und es wird sie wohl auch nach 2010 weiter geben.
Freuen Sie sich schon auf die nächste VDSL-Werbung? Fernsehen über das Internet? Ein Hohn, wenn man auf dem Lande lebt.