Wie jetzt bekannt wurde, will die Firma Adobe ihre Preise erhöhen. Hat man bei der Einführung des Abonnement-Models für die Creative Cloud noch versichert, die monatlichen bzw. jährlichen Kosten blieben für lange Zeit auf dem gleichen Level, scheint dies mittlerweile zumindest für einige Länder nicht mehr zu gelten.
Photoshop & Co. wird teurer!
An den Preisen wird sich so schnell nichts ändern. Dies war damals die Aussage des Moderators der Photoshop-Show Sven Doelle zum Start der nur noch im Abonnement zu nutzenden Creative Cloud. In der damaligen Sendung Photoshop Direkt, wurden Bedenken bezüglich einer Preiserhöhung mit ehrlicher Mine als völlig unbegründet dargestellt.
Sicher hat der Adobe-Moderator in gutem Glauben gehandelt und eigentlich auch nur deutschsprachige Kunden angesprochen. Zumindest stellt sich jetzt für andere Länder heraus, dass es nicht nur kleine Anpassungen nach oben geben wird. Die Rede ist von teilweise über 60 Prozent Mehrkosten für die CC-Versionen, was dann doch als saftige Erhöhung bezeichnet werden kann.
Adobe begründet die Maßnahmen mit Währungsschwankungen, welche in den letzten Jahren stark zugenommen haben sollen. Auch beruft man sich darauf, dass andere global agierende US-Firmen ebenfalls die Preisschraube nach oben drehen würden.
So will man offensichtlich eine Preisanpassung für diverse Länder durchführen, was beginnend mit dem sechsten März 2017 zunächst die Briten und Schweden treffen soll. Etwas später bzw. mit dem Ablauf des Abos, scheinen all jene Abonnenten dieser Länder betroffen zu sein, welche einen Jahresvertrag abgeschlossen haben. Eine entsprechende Meldung ist beim Adobe Support unter dem Titel "Adobe and currency fluctuations" zu finden.
Erwartungsgemäß ruft dies kaum Verständnis, sondern vielmehr einiges an Empörung hervor, was auch in diversen sozialen Medien zu lesen ist. In Deutschland scheinen viele Anwender von Anfang an auf Kriegsfuß mit dem Abo-Modell zu stehen, was z.B. an zahlreichen Kommentaren zur Student and Teacher - Adobe Creative Cloud-Jahreslizenz bei der Verkaufsplattform Amazon ersichtlich ist.
Abgesehen vom Brexit ist es interessant, dass die Preiskeule jetzt ausgerechnet die Briten trifft, welche seit relativ kurzer Zeit auch auf eine interessante Photoshop-Alternative und Illustrator-Alternative aus dem eigenen Land und auch unter Windows, Zugriff haben.
Gemeint sind die von der britischen Firma Serif entwickelten und für jeweils knapp 50 Euro erhältlichen Profi-Programme Affinity Photo und Affinity Designer, welche sich wohl aufgrund einer sehr fairen Preisgestaltung und des Abo-Verzichts, auch in Deutschland immer mehr Beliebtheit erfreuen. Diverse Tutorials zu den Programmen sind bereits hier im Bereich "Bildbearbeitung" zu finden.
Das Verhalten des US-Konzerns zeigt aber auch, dass Adobe offensichtlich keine Angst vor der bereits als Photoshop-Killer bezeichneten Applikation der Engländer hat. Trotzdem ist wohl eine ernstzunehmende Konkurrenz entstanden, was letztlich immer dem Kunden zuträglich sein wird. In jedem Fall wird es spannend sein, die weitere Entwicklung zu verfolgen und ob und wann es Deutschland treffen wird.