In dieser Luminar Neo Anleitung unterziehen wir das Add-on HDR Merge einem Test und machen einen Vergleich mit Aurora HDR.
Das Luminar Neo Update 1.2.0 steht zum 28. Juli 2022 zum Download bereit und bietet erstmals die Möglichkeit, zusätzlich eine Erweiterung zu nutzen. HDR Merge ist das erste Add-on, dass zur Verfügung steht, welches in diesem Test ausführlich untersucht wird. Zudem gibt es einen Vergleich mit Aurora HDR, welcher aufdeckt, ob das HDR-Programm nun überhaupt noch benötigt wird. Kurz wird auch auf Dodge & Burn bzw. Aufhellen und Nachbelichten eingegangen, welches mit dem Update nun ebenfalls für Luminar Neo vorhanden ist.
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Absolut alles zu Luminar Neo mit Tests, Vergleich, Fragen & Antworten und mehr, gibt es ständig aktualisiert im Bericht "Luminar Neo | Einfache Bildbearbeitung | Test | Vergleich".
Für wen ist HDR Merge für Luminar Neo kostenlos?
Mit HDR Merge ist erstmals eine Erweiterung für Luminar Neo erhältlich, die es durch eine speziell entwickelte Technologie erlaubt, Fotos mit unterschiedlicher bzw. mit normaler, unterbelichteter und überbelichteter Aufnahme zu einem hochdynamischen HDR-Bild mit knackiger Schärfe, enormen Details und stark verbesserten Farben ohne Halos und Artefakte zusammenzuführen, wie man es auch vom HDR-Programm Aurora HDR kennt, welches ebenfalls von Skylum kommt. Dadurch ist es also möglich, einen ausreichenden Dynamikumfang für ein lebendiges und eindrucksvolles Resultat unter Beibehaltung aller Kontraste und Details zu bekommen, auch wenn die Kamera bei einem einzelnen Foto nicht dazu in der Lage ist.
Bedeutet das nun, dass man künftig auf Aurora HDR verzichten kann und für wen ist HDR Merge kostenlos? Bevor im nachfolgenden Test alles zu HDR Merge sowie zu Dodge & Burn geklärt wird, hier zunächst die Informationen zum Preis für die Erweiterung, den nicht alle Anwender von Luminar Neo bezahlen müssen.
Seit geraumer Zeit ist Luminar Neo nicht mehr nur als lebenslange Lizenz für Windows oder den Mac erhältlich, die für einen Rechner zum Preis von 89 € und für zwei Rechner für 109 € erworben werden kann. Es gibt auch ein Abonnement, welches für einen Computer mit 59 € bzw. für zwei Computer für 89 Euro deutlich günstiger ist.
Wird unser exklusiver Gutscheincode bei der Bestellung angegeben, reduzieren sich all die hier genannten Preise um 10 Euro, womit die Lifetime-Lizenz bereits für 79 € und das Abo schon für sehr günstige 49 € zu haben ist.
Der Gutscheincode für Luminar Neo lautet: AHANEO
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Der Rabattcode ist mindestens den kompletten Sommer über gültig und wird sicher auch zu einem späteren Zeitpunkt danach erneut genutzt werden können, worüber wir stets aktuell hier in den News informieren.
Wer Luminar Neo inklusive HDR Merge oder in Deutsch HDR Zusammenfügen bereits jetzt mit Veröffentlichung dieses Berichts erwirbt, bekommt zur Einführung das HDR-Mega-Pack mit 10 HDR-Landschafts-Presets sowie 10 HDR-Architektur-Presets und 25 dramatische HDR-Himmel im Wert von 63 Euro gratis dazu. Auch 10 herrliche Himmel für Panoramen mit Seele im Wert von 25 Euro sind kostenlos mit dabei.
Sicher zurecht entscheiden sich bisher die meisten Käufer für eine lebenslange Lizenz. Man bezahlt einmal und besitzt den Fotoeditor dann für immer. Erscheint dann eine neue und wieder kostenpflichtige Version von Luminar Neo, reicht es bereits aus, nur einmal auszusetzen und schon fährt man günstiger, als beim Abo-Modell. Das gilt zumindest theoretisch, allerdings ist es jetzt so, dass mit dem 28. Juli 2022 erstmals das Add-on HDR Merge für Luminar Neo zur Verfügung steht, für das Skylum 49 Euro verlangt und es ist bereits abzusehen, dass weitere kostenpflichtige Add-ons künftig folgen werden.
HDR Merge und wohl auch künftige Add-ons werden demnach wohl kostenpflichtig sein, offensichtlich aber nur für Kunden, die eine dauerhafte Lizenz besitzen. Mit einem Abonnement für Luminar Neo muss man zumindest für HDR Merge nichts extra bezahlen. Somit könnte sich ein Abo durchaus lohnen, wenn man die Add-ons ohne weitere Kosten haben möchte und auch sonst immer auf dem neuesten Stand sein will. Ob man nun jede Erweiterung wirklich braucht, ist wieder eine andere Frage. Die Entscheidung für die richtige Lizenz ist damit leider nochmal etwas schwieriger geworden. Freier ist man sicher nach wie vor mit einer Dauerlizenz.
Im Falle des Add-ons HDR Merge gibt es eine Besonderheit. Alle, die bereits die HDR-Software Aurora HDR von Skylum erworben haben, bekommen auch mit einer dauerhaften Lizenz für Luminar Neo die Erweiterung HDR Merge umsonst. Wer Aurora HDR besitzt und Luminar Neo neu erwirbt, bekommt einen günstigen Treuerabatt. Auch das spricht zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch klar für eine Lifetime-Lizenz. Ob sich das Geschäftsmodell bei Skylum tatsächlich so wie hier beschrieben weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten, es sieht aber ganz danach aus.
Die nachfolgenden Beschreibungen beziehen sich auf Luminar Neo 1.2.0 unter Windows 11. Gegenüber dem Mac dürfte es aber kaum Unterschiede geben. Über das folgende Inhaltsverzeichnis kann einfach durch Klicken mit der Maus direkt zum jeweiligen Thema gesprungen werden. Trotzdem empfehlen wir natürlich, den kompletten Testbericht zu lesen.
Inhaltsverzeichnis:
- Aufhellen & Nachbelichten bzw. Dodge & Burn in Luminar Neo
- Installation von HDR Merge bzw. HDR Zusammenfügen
- Die Funktionsweise und Einstellungen von HDR Zusammenfügen
- HDR Zusammenfügen als Plugin verwenden
- HDR Zusammenfügen im Vergleich mit Aurora HDR
- Schlussbemerkung zum Update 1.2.0 für Luminar Neo
Aufhellen & Nachbelichten bzw. Dodge & Burn in Luminar Neo
Sicher dürfte HDR Merge für viele Anwender das Highlight des Update 1.2.0 für Luminar Neo sein. Endlich ist nun aber auch Dodge & Burn bzw. wie Skylum es im Deutschen nennt, Aufhellen & Nachbelichten mit dabei. Abwedeln & Nachbelichten wäre sicher der bessere und für die fotografische Entwicklung korrektere Begriff gewesen, aber falsch ist die Bezeichnung in der Bildbearbeitung ja auch nicht.
Das Tool Aufhellen & Nachbelichten befindet sich in Luminar Neo bei den Werkzeugen ganz unten im Bereich Professional, wo auch der Superkontrast und die Farbharmonie zu finden sind und unterscheidet sich nicht vom gleichen Werkzeug in Luminar AI. Mit einem in der Größe, Weichheit und Stärke einstellbaren Pinsel wird über Stellen im Bild gemalt, die dann bei Aktivierung der entsprechenden Buttons entweder aufgehellt oder abgedunkelt werden und so ein plastisches Foto entsteht. Wer möchte, kann ein Foto damit natürlich auch abflachen, was wohl eher selten der Fall sein wird.
Hat man es übertrieben oder man möchte doch andere Bereiche bearbeiten, kann auch Radieren verwendet werden, wobei auch für Radieren die eingestellte Größe, Weichheit und Stärke gilt. Die Gesamtwirkung lässt sich über den Schieberegler für die Menge beeinflussen. Wird die Menge auf Null gesetzt, gibt es keine Wirkung mehr. Als eines der wenigen Werkzeuge bietet Aufhellen & Nachbelichten keine Masken an, was hier aber auch nicht viel Sinn ergeben würde. Aufhellen & Nachbelichten eignet sich für viele Arten von Bildern und ist nicht nur nützlich, um Mauern oder Pflanzen kontrastreich hervorzuheben. Beispielsweise lassen sich auch Wolken plastischer darstellen.
Installation von HDR Merge bzw. HDR Zusammenfügen
Nachdem das Update 1.2.0 von Luminar Neo installiert ist, hat man HDR Zusammenfügen bereits an Bord. Auf den ersten Blick ist aber nicht gleich zu sehen, wo HDR Merge ist, denn rechts neben dem Schriftzug oben in der linken Ecke befindet sich nur ein sehr unscheinbares neues Symbol. Wird dieses angeklickt, legt sich ein Fenster über die Programmoberfläche, welches für eine einzige Erweiterung etwas überdimensioniert erscheint. Das weist klar darauf hin, dass künftig noch diverse weitere Add-ons folgen werden. Von hier aus kann nun HDR Merge installiert werden, wofür auch ein weiterer Lizenzschlüssel abgefragt wird. Wie bereits erwähnt, erhalten diesen Lizenzschlüssel alle Abonnenten von Luminar Neo sowie Besitzer von Aurora HDR kostenlos über das Konto bei Skylum.
Ist die HDR-Erweiterung einmal aktiviert, wofür natürlich eine Internetverbindung zwingend nötig ist, wird Installed, also Installiert angezeigt. Oben rechts in dem Fenster befindet sich ein neutrales Symbol, welches beim Überfahren mit der Maus die E-Mail-Adresse des Anwenders anzeigt, mit der die Lizenz aktiviert worden ist. Dieses Fenster braucht man dann erst wieder, wenn es neue Add-ons gibt. Ab jetzt ist das neue Add-on HDR Zusammenfügen in der rechten Seitenleiste unterhalb der Metadaten zu finden, allerdings nur im Katalog von Luminar Neo und nicht bei den Presets oder unter Bearbeiten.
Die Funktionsweise und Einstellungen von HDR Zusammenfügen
Die Funktionsweise von HDR Zusammenfügen ist denkbar einfach. Es werden einfach die Fotos einer Belichtungsreihe markiert und mit der Maus in das kleine Fenster des Werkzeugs geschoben und fallengelassen. Wie an der Beschreibung im Werkzeugfenster zu sehen ist, kann auch nur ein Foto und bis zu 10 Fotos verwendet werden.
Nach sehr kurzer Zeit sind die Fotos geladen bzw. stehen zur Verrechnung bereit und werden als Miniaturen angezeigt. Zu sehen sind immer 3 Bilder, die sich über kleine Pfeile links und rechts durchscrollen lassen. Unter jeder Miniatur ist der Belichtungswert EV angegeben. Wird eine Miniatur angeklickt, wird das entsprechende Bild aus der Reihe entfernt und nicht mit zusammengefügt. Die unterschiedliche Belichtungszeit der einzelnen Bilder der HDR-Reihe lässt sich gut über dem Werkzeug HDR Zusammenfügen bei den Kameradaten ablesen.
Rechts oben im Werkzeug HDR Zusammenfügen befindet sich das Symbol für die Einstellungen. Tatsächlich können auch Fotos verwendet werden, die nicht mit einem Stativ aufgenommen wurden. Dann sollte man unbedingt die Einstellungen vor dem Zusammenführen öffnen und die automatische Ausrichtung aktivieren. Bei vielen Bildern wird es auch Bewegung von Fahrzeugen, Flugzeugen, ziehenden Wolken oder Lebewesen usw. geben.
Damit diese Bewegungen nicht als verwischte Geister dargestellt werden, lässt sich die Option Geisterbilder reduzieren aktivieren. In diesem Fall kann dann das Referenzbild aus der Belichtungsreihe gewählt werden, welches eigentlich immer schon perfekt vorausgewählt ist und einer mittleren Belichtung entspricht. Über die Menge kann bestimmt werden, wieviel vom Referenzbild in das fertige Resultat aufgenommen wird. Bei sehr viel Bewegung wird man natürlich mehr nehmen. Möchte man die Reihe doch nicht zusammenführen, kann dafür ganz unten die Schaltfläche Alle Bilder entfernen bemüht werden.
Schließlich wird die Schaltfläche Zusammenfügen betätigt und der Vorgang beginnt, was je nach Menge der Bilder schon mehrere 10 Sekunden bis Minuten dauern kann. Werden mehr als 10 Bilder geladen, reduziert sie das Werkzeug HDR Merge immer auf 10. Sollten die Bilder ein unterschiedliches Dateiformat bzw. Bittiefe haben, wird darauf hingewiesen und nicht zusammengefügt. Ist die HDR-Reihe dann zusammengerechnet, wird das neue HDR-Bild im Katalog in der linken Spalte in einem neuen Ordner mit der Bezeichnung HDR Merge im unkomprimierten TIF-Format dargestellt, welches optimal zur Weiterverarbeitung geeignet ist. Natürlich kann das HDR-Bild nachträglich auch in anderen Formaten und in andere Ordner gespeichert und auch wieder aus dem Ordner HDR Merge gelöscht werden.
Werden Metadaten und HDR-Werkzeug gerade nicht benötigt, lässt sich die komplette rechte Spalte über ein Symbol in der oberen Leiste einklappen und natürlich auch wieder ausklappen. Der Umgang mit HDR Zusammenfügen ist wirklich sehr einfach und die Resultate sind sehr gut, auch was die Reduktion der Geisterbilder betrifft.
Hier ein Beispiel aus sechs Einzelbildern mit Blende 9 und mit Belichtungszeiten von 1/60, 1/125, 1/250, 1/400, 1/800 und 1/1600 Sekunden.
Und was HDR Zusammenführen mit automatischer Ausrichtung und niedriger Menge für die Geisterbilder-Reduzierung daraus gemacht hat:
Trotz Bewegung eines Anglers, des Schiffs und der Wolken, hat HDR Merge ein sauberes HDR-Bild generiert. Nach dem Zusammenführen kann dieses Ergebnis natürlich weiter in Luminar Neo bearbeitet werden. Hier wurde der Horizont über Zuschneiden AI automatisch ausgerichtet, im Entwickeln-Werkzeug der intelligente Kontrast mit einem Wert von 44 sowie die Dynamik mit 25 verwendet, die Akzente in Verstärken AI mit 30 angehoben und noch der Himmel mit 34 verstärkt. Das alles in nicht mal einer Minute, was zu folgendem Ergebnis geführt hat.
Ein weiteres Beispiel von einem Sonnenuntergang mit sechs Belichtungen. Zunächst die HDR-Reihe.
Und das Resultat aus HDR Merge.
Auch dieses HDR-Bild mit den gleichen Einstellungen wie bei der ersten Reihe kommt recht sauber daher, was an den Booten und Flaggen sowie auch am Himmel erkennbar ist. Hätte man ein helleres Referenzbild gewählt, wäre auch das Resultat heller. Mit ein wenig Nacharbeit in Luminar Neo sieht es noch interessanter aus, wobei dieses Beispiel und die anderen hier vielleicht schon etwas übertrieben sind. Aber über Geschmack lässt sich bekanntermaßen ja nicht streiten.
Und noch ein weiteres, bereits nachbearbeitetes Beispiel.
Auch hier gibt es trotz niedriger Menge für die Geisterbilder keine verwischten Bereiche. Das Werkzeug HDR Zusammenfügen leistet wirklich einen ganz hervorragenden Job und das klappt auch mit einem einzigen Bild. Aus einer Reihe lässt sich aber schon einiges mehr herausholen. Die Farben sind in jedem Fall intensiver, Schatten laufen praktisch nicht zu und auch die Lichter fressen nicht aus. Ein mit HDR Merge erzeugtes HDR-Bild ist ganz sicher auch bei ausgewogenen Lichtverhältnissen ein Gewinn.
Wer möchte, kann all die erzeugten HDR-Bilder beliebig in Luminar Neo weiter bearbeiten und zum Beispiel Überblendungen anwenden oder eine duplizierte Ebene verwenden und vielleicht nur den Himmel herausmaskieren und vieles mehr.
HDR Zusammenfügen als Plugin verwenden
An dieser Stelle soll auch noch eine Frage zu HDR Zusammenführen beantwortet werden, die uns im Vorfeld erreicht hat. Und zwar wurde gefragt, ob HDR Zusammenführen auch als Plugin zum Beispiel aus Adobe Lightroom heraus aufgerufen und genutzt werden kann.
Da Luminar Neo als Plugin aus vielen Bildbearbeitungs-Programmen wie Lightroom, Photoshop, Affinity Photo usw. gestartet werden kann, ist so immer eine Einzelbildbearbeitung möglich. Es können aber nicht mehrere Fotos oder Ebenen in einer Anwendung markiert und über die Plugin-Funktion an Luminar Neo übergeben werden, die dann in das Werkzeug HDR Zusammenfügen gezogen würden. Bei einem einzelnen Bild wäre das auf diese Weise leider auch nicht möglich, weil bei der Nutzung von Luminar Neo als Plugin der Katalog-Tab nicht zur Verfügung steht und nur in diesem Bereich ist das Add-on HDR Zusammenführen zu finden.
Es ist aber auch ein Unterschied, aus welcher Applikation Luminar Neo gestartet wird. Markiert man ein Bild in Excire Foto oder in einem Dateimanager usw., kann dieses über das Kontextmenü der rechten Maustaste über Öffnen mit an Luminar Neo übergeben und dort bearbeitet werden. Auch hier funktioniert das nicht mit mehreren Bildern. In einem solchen Fall kann dann in Luminar Neo auch zum Katalog gewechselt und weitere Fotos markiert werden. Auf diese Weise wäre es also kein Problem, auch mehrere Bilder mit HDR Zusammenfügen zu nutzen. Exportiert wird dann auf die herkömmliche Weise und nicht mit direkter Übergabe an das aufrufende Programm, wie das bei einem Start von Luminar Neo z. B. über Affinity Photo oder Photoshop usw. der Fall wäre.
HDR Zusammenfügen im Vergleich mit Aurora HDR
Wenn Luminar Neo ein HDR-Tool hat, könnte man doch denken, dass ein extra Programm wie Aurora HDR nicht mehr benötigt wird. Und in der Tat kann HDR Zusammenfügen von Luminar Neo so gut mit Belichtungsreihen umgehen, dass man alleine damit sehr gut klar kommt.
Einige Vorteile bietet Aurora HDR aber doch. So ist es damit möglich, die Stapelverarbeitung für HDR-Belichtungsreihen oder Einzelbilder zu nutzen und damit ganze Ordner voller HDR-Reihen schnell zu verarbeiten. In den Einstellungen von Aurora HDR kann nicht nur wie bei HDR Zusammenfügen automatisch ausgerichtet und Geisterbilder reduziert werden sondern es können auch noch chromatische Aberrationen bereits mit der Verrechnung zum HDR-Bild reduziert oder ganz verhindert werden. Auch eine HDR-Entrauschung lässt sich bereits vor dem Zusammenfügen aktivieren. All das macht man in Luminar Neo dann eben nachträglich, falls das überhaupt nötig ist. Auch das Limit auf 10 Bilder gibt es bei Aurora HDR nicht.
Mit den Werkzeugen HDR Clarity, HDR Smart Structure sowie HDR-Mikrostruktur lässt sich ein typischer HDR-Look in Aurora HDR recht gut steuern, was zwar nicht direkt mit HDR Merge in Luminar Neo aber mit den entsprechenden Tools von Luminar Neo ebenfalls gut machbar ist, denn die meisten Werkzeuge und Features in Aurora HDR hat auch Luminar Neo an Bord und dazu noch viele Werkzeuge mit Künstlicher Intelligenz. Mit jeder Menge HDR-Presets können beide umgehen.
Wer gerne ein eigenständiges HDR-Programm nutzt, kann Luminar Neo und zahlreiche weitere Programme direkt aus Aurora HDR als Plugin aufrufen.
Das Laden der Belichtungsreihen geht sowohl bei Aurora HDR als auch bei Luminar Neo in Bruchteilen von Sekunden. Zum Vergleich haben wir sechs Fotos im RAW-Format mit jeweils einer Größe von ca. 27 MB und ungefähr einer Blendenstufe Unterschied sowie den aktivierten Einstellungen für die automatische Ausrichtung und eine mittlere Geisterbilder-Reduktion mit HDR Zusammenfügen und mit Aurora HDR zusammenrechnen lassen. HDR Zusammenfügen hat dabei fast genau 48 Sekunden benötigt und folgendes Ergebnis gebracht.
Sicher würde man hier noch etwas mit den Werkzeugen in Luminar Neo nacharbeiten. Die gleiche Belichtungsreihe hat Aurora HDR in knapp 28 Sekunden zu einem HDR-Bild zusammengeführt. Damit ist Aurora HDR in diesem Beispiel um satte 20 Sekunden schneller als HDR Merge und das Ergebnis kann sich auch sehen lassen bzw. sieht sogar etwas besser aus. Trotzdem würden wir auch das Resultat von Aurora HDR noch etwas nacharbeiten, allerdings dann eher mit Luminar Neo, welches sich ja komfortabel als Plugin aus Aurora HDR heraus starten lässt.
Vermutlich basiert die Analyse im Gegensatz zu Aurora HDR in HDR Zusammenfügen auch auf Künstlicher Intelligenz und damit intensiveren Berechnungen, was den Performance-Nachteil erklären würde. Trotzdem erzeugt zumindest in diesem Beispiel HDR Zusammenfügen kein besseres Ergebnis. Bei anderen Belichtungsreihen sieht es möglicherweise etwas anders aus, was allerdings einen sehr langwierigen Test erfordern würde, um das empirisch nachweisen zu können.
Aurora HDR kann im Prinzip nicht mehr und die Oberfläche ist nicht so modern wie bei Luminar Neo mit HDR Zusammenführen, jedoch ist Aurora HDR deutlich schneller. Praktischer ist HDR Zusammenführen, weil man das Programm nicht wechseln muss und die fertigen HDR-Bilder ohne Umwege sofort in Luminar Neo weiterverarbeitet werden können. Aber ansonsten dürfte es auch Geschmacksache sein, für welches Tool man sich entscheidet oder ob man beide nutzen möchte und wer bereits Aurora HDR besitzt, bekommt HDR Zusammenfügen ohnehin umsonst. Wie von Skylum zu erfahren ist, wird Aurora HDR jedoch nicht mehr weiterentwickelt. Ein Neukauf des HDR-Programms macht demnach eher keinen Sinn mehr.
Schlussbemerkung zum Update 1.2.0 für Luminar Neo
Das Update 1.2.0 ist insofern etwas besonderes, weil erstmals die Möglichkeit für Add-ons gegeben ist und man sich sehr sicher sein kann, dass nach HDR Zusammenfügen noch viele interessante Erweiterungen folgen werden. HDR Zusammenfügen funktioniert sehr gut, macht Spaß und bringt tolle Resultate. Bleibt zu hoffen, dass es noch ebenso schnell wie Aurora HDR wird. Schön ist auch, dass endlich Abwedeln & Nachbelichten bzw. Dodge & Burn enthalten ist. Ansonsten gibt es keine Neuerungen, jedoch sieht man mit dem Update 1.2.0, auf welche Art es mit dem smarten Fotobearbeitungsprogramm Luminar Neo wohl weitergehen wird und dass eben nicht mehr jedes Jahr eine völlig neue Version von Luminar erscheint. Natürlich werden noch viele weitere Updates für Luminar Neo folgen, über die wir stets aktuell hier informieren.