Die Autorin Gudrun Wegener hat beim Rheinwerk-Verlag ihr Werk "Kreativ zu sein und es zu bleiben - Vom bewussten Umgang mit den eigenen Ressourcen" publiziert und geht damit auf den Joballtag, Ideenflauten, Projektmanagement und vieles mehr ein. Sie bietet Lösungen an, um dauerhaft kreativ zu sein und um Blockaden sowie Burnout zu entkommen. Viele intensive Gedanken, Tipps und Tricks, stellen eine echte Hilfe nicht nur im kreativen Alltag dar. Wir haben das Buch komplett gelesen und stellen die Inhalte hier genauer vor.
Die Kunst für kreatives Schaffen im Arbeitsalltag!
Wer das Buch "Kreativ sein und es zu bleiben" liest, wird mit intensiven Betrachtungen, aber auch mit vielen hilfreichen Techniken und Anleitungen konfrontiert und das Buch ist sehr praxisnah. Es geht um Zeitmanagement und Arbeitsorganisation, um die Vermeidung von Stress und das Schaffen von Freiräumen, um Zündstoff für neue Ideen und wie man Fliegenfallen der Kreativität entkommt, wie die Autorin es nennt. Zwar richtet sich das Buch an Kreative, ist in weiten Teilen jedoch auch im ganz normalen Alltag überaus brauchbar.
Das Werk der Designerin und Bloggerin aus Hamburg, Gudrun Wegener, ist im handlichen Lesebuchformat mit 14,8 x 21 cm, gebunden und in flexibler Fadenheftung gehalten. Die 247 Seiten sind in sieben Kapitel inklusive Vorwort, Anhang und Index, unterteilt und enthalten neben vielen Anleitungen auch zahlreiche handgezeichnete Illustrationen. Auch hier ist das beim Rheinwerk-Verlag übliche und so praktische Lesebändchen integriert.
Das handliche und doch mit sehr vielen Informationen gespickte Werk ist direkt über die Buchseite beim Rheinwerk-Verlag für € 29,90 erhältlich. Wie üblich gibt es auch ein E-Book für € 26,90 und das Bundle aus E-Book und Buch für € 34,90.
Nach einem kurzen Statement der Lektorin, startet Gudrun Wegener mit ihrem Vorwort, welches sich über zwei Seiten erstreckt und kurz auf ihren Werdegang und was sie mit dem Buch bezwecken möchte, eingeht.
Kapitel 1 - Entdecken Sie Ihr kreatives Potential neu
Das erste Kapitel lädt dazu ein, das eigene kreative Potenzial mit seinen vielfältigen und kreativen Seiten neu zu entdecken. Im ersten Abschnitt räumt die Autorin mit gängigen Klischees über Kreative auf. Sie zeigt Eigenschaften auf, die Kreativen nachgesagt werden und welche Vor- und Nachteile diese mitsich bringen. Dazu führt sie diverse Beispiele auch prominenter Persönlichkeiten wie z.B. Walt Disney auf. Wie an vielen Stellen im Buch, sind auch in diesem Kapitel, zum Thema passende Zitate abgedruckt. Beispielsweise stellt die Autorin die Frage, ob man Kreativität messen kann und gibt dazu die Antworten. Ebenfalls an vielen Stellen im Buch, werden Internetquellen angegeben. Hier z.B. zur Kreativitätsforschung.
In weiteren Abschnitten erfährt man, wie man die eigenen Kompetenzen erkennt und was das Schöne am kreativen Durcheinander sein kann. Nach einigen Seiten folgt bereits die erste Anleitung, welche in drei Schritten dabei hilft, bei der Sache zu bleiben. Sehr interessant ist die Aufforderung, das Warum zu finden, was ausführlich erklärt und mit einer informativen Illustration verdeutlicht wird. Für Praxisnähe sorgt die Autorin dann mit einem Beispiel, bei dem es darum geht, wer den Auftrag bekommt. Ein weiterer Abschnitt ist hilfreich, um nicht zu scheitern, worauf ein eigener Erfahrungsbericht der Autorin zu Aufträgen folgt. Viele Fehler, aber auch richtige Wege, werden im weiteren Verlauf des ersten Kapitels noch aufgezeigt. Sehr umfangreich, aber wie gesagt, auch immer Praxisnah.
Kapitel 2 - Die Zeit und sich selbst im Griff haben
Grob gesagt wird in Kapitel 2 vermittelt, wie man sich Zeit für seine Arbeit verschafft und effizient damit umgeht. Es taucht der bekannte Begriff Work-Life-Balance auf und wird auch kritisiert. Es geht um Ziele und Zielsetzung und das passende Zeitmanagement. Dabei werden bewährte Vorgehensweisen wie SMART auch grafisch und mit einer kleinen Anleitung aufgezeigt. Es wird also nicht nur viel erklärt, die Autorin nimmt den Leser an vielen Stellen auch immer wieder an die Hand.
Weitere Tricks wie das Eisenhower-Prinzip werden aufgedeckt. Eine weitere Anleitung hilft in fünf Schritten, Aufgaben zu priorisieren. Es wird erklärt, wie sich Freiräume einplanen und Aufgaben bündeln lassen. Dann folgt wieder eine Anleitung, diesmal zur Aufgabeninventur. Im Prinzip ist das ganze Kapitel gespickt mit Tipps und Tricks, z.B. mit der 80/20-Regel, dem Pareto-Prinzip und mit Hinweisen, wie speziell Kreative, diverse Techniken nutzen sollten. Die letzte Anleitung kümmert sich darum, störenden Dingen ein Ende zu bereiten.
Kapitel 3 - Fliegenfallen der Kreativität entkommen
Eigentlich ist das dritte Kapitel eine Weiterführung des zweiten Kapitels, da es mehr oder weniger nahtlos anknüpft. Auch hier geht es um Freiräume und Prioritäten. In fünf Schritten wird gleich zu Anfang eine vernünftige Aufgabenorganisation besprochen, damit der Kopf frei für kreative Projekte bleibt. Diese fünf Schritte sind auf einer extra Seite nochmal sehr schön visuell dargestellt. Sehr hilfreich sind die folgenden Erläuterungen zur übersichtlichen Organisation von Designaufträgen. Auch hierzu wird man wieder an die Hand genommen und in vier Schritten, inklusive Illustrationen auf einer extra Seite, ans Ziel gebracht.
Dieses System aus Schritten und anschließender aussagekräftiger Illustration wird für diverse Aspekte fortgeführt. Z.B. wie man es schafft, das eigene Ziel nicht zu verlieren bzw. zu erreichen oder Besprechungen effektiver zu machen. Da finden sich dann auch zahlreiche Tipps, wie man bei Präsentationen, Vorträgen oder Meetings, sicher auftritt und überzeugt und wie man selbstbewusst mit der eigenen Leistung umgeht. Auch die Frage, ob man auf jedem Social-Media-Kanal vertreten sein sollte, wird geklärt.
Kapitel 4 - Projekte managen: Heute dürfen Sie wieder machen, was Sie wollen
Im vierten Kapitel weiß die Autorin jede Menge über die Projektorganisation zu sagen. Es geht darum, was eine gute Zusammenarbeit mit Kunden ausmacht, wozu zwei einfache Tipps gezeigt werden. Weitere Aspekte sind Konzentration und Zeitverschwendung. Es folgt wieder eine kleine Anleitung, mit der das Aufgabenchaos vermieden werden kann. Viele weitere Ausführungen gehen in´s Detail und es gibt mehrfach auch wieder eigene Erfahrungen der Autorin, z.B. wie sie To-do´s organisiert. Typische Fehler bei kreativen Projekten und Aufträgen sowie die passende Methode für jedes Designprojekt werden besprochen.
Dann folgen wieder mehrere bewährte Methoden wie das Wasserfall-Modell, Scrum und Kanban, die ausführlich und grafisch unterstützt, vorgestellt werden. In vier Schritten geht es dann zum gelungenen Designprojekt, worauf der richtige Workflow zu mehr Kreativität folgt. Die Autorin zeigt dann ihre eigene, aus der Erfahrung entwickelte Ordnerstruktur für Projekte. Das nächste Thema kümmert sich auch mit einigen Tipps darum, die Zeiten im Blick zu halten und Zeitfresser zu finden, um mehr Zeit für Kreativität zu haben.
Kapitel 5 - Die Kunst, immer ein gutes Ende zu finden
Nun wird beleuchtet, was nach der Auftragserteilung kommt. Zunächst widmet sich die Autorin dem Troubleshooting für Designaufträge. Das macht sie wieder sehr praxisnah mit Aufgaben und Nachfragen und in absolut nachvollziehbarer Weise. Es wird erklärt, was man bei Problemen machen kann und wie der Weg zu einem guten Ende führt. Teilweise wird es dann auch psychologisch, wenn es um das Durchsetzen und den Erfolg geht. Es gibt tatsächlich Wege, sich besser als die Konkurrenz, beim Kunden zu positionieren, wie man erfährt. In einer kleinen Anleitung wird das Geheimnis der Selbstmotivation erklärt.
Einen großen Bereich in diesem Kapitel nimmt die Kommunikation, das Feedback und die Kritik ein, wozu es ebenfalls wieder praxisnahe und illustrierte Beispiele gibt. Eine kleine Anleitung zeigt, welche Fragen zu relevanten Antworten führen. Sehr hilfreich sind die intensiven Gedanken zum souveränen Umgang mit destruktiver und schlechter Kritik. Sinnvollerweise folgt dann der saubere Abschluss von Projekten, wozu es auch eine Checkliste gibt. Dann wird das Erreichen eigener Ziele kompetent nahegelegt, worauf eine Anleitung für eine realistische Zeitplanung folgt.
Kapitel 6 - Zündstoff: Damit Ihre Ideen wieder fließen
Im sechsten Kapitel stellt Gudrun Wegener die Frage nach der richtigen Einstellung und geht auf den Einfluss des Denkens für das Handeln und die Kreativität ein. Wieder aus eigener Erfahrung, bringt sie ihr Erste-Hilfe-Konzept für Motivationslöcher und Aufschieberitis in acht Punkten zu Papier. Dann kommen hilfreiche Techniken zum Zuge, wie die Analogietechnik, die 6-3-5-Methode, die Kopfstandtechnik und die Flow-Technik, worauf die Osborn-Checkliste folgt, die auf Design-Änderungen für neue Ideen und Verbesserungen basiert. Schließlich wird noch die Edison-Technik gezeigt.
Beim Thema Lernen, Üben und Ausprobieren, wird über Gestaltungsregeln und die bessere Präsentation von Designs gesprochen. Im nächsten Abschnitt stellt die Autorin fest, dass Ideen nie völlig neu sind und erläutert, wie man trotzdem ohne Frust, zu guten und eigenständigen Ergebnissen kommt. Auch dazu gibt es wieder viele Tipps, Beispiele und eine Anleitung.
Kapitel 7 - Blockaden und Schaffenskrisen: Wer designen will, muss seine Seele einladen
Zuviel Stress gefährdet die Kreativität und ist keinesfalls gesund. Genau darum geht es in Kapitel 7. Gleich zu Beginn wird auf das Achten der eigenen Ressourcen hingewiesen und es werden Warnsignale aufgezeigt. Darauf folgt eine Ursachenforschung und mit einer weiteren kleinen Anleitung werden Wege hinaus gezeigt. Die Anleitung nennt dabei immer die beruflichen Faktoren und jeweils dazu die Lösungsansätze. Mit vielen tiefgehenden Gedanken versucht die Autorin, bei Zweifeln am kreativen Beruf zu helfen, was sie übrigens auch an diversen anderen Stellen im Buch tut.
Wer einmal in´s Stocken gerät, bekommt Wege aus dem Tief gezeigt. Sicher nicht zu Unrecht, vertritt die Autorin die Meinung, dass es durchaus Gutes an Fehlern und am Scheitern gibt und man keine Angst davor haben muss. Scheitern kann sogar motivierend und lehrreich sein, wie am Beispiel der Fuckup Nights dargelegt wird. Wie zu erwarten, gibt es auch hier wieder eine Anleitung. Diesmal mit dem Titel "Eine Katastrophe bändigen". Es folgen viele Ratschläge, auch für den Umgang mit sich selbst. So könnte es hilfreich sein, seine bisherigen Gewohnheiten zu ändern, erklärt die Autorin. Gute eigene Erfahrungen scheint sie mit Mastermind-Gruppen, also mit Leuten, die ähnliche Ziele und Wege verfolgen, gemacht zu haben, woran sie die Leser teilhaben lässt.
Anhang - Tools, die Ihren kreativen Alltag leichter machen
Ganz praktisch, werden im Anhang für die Aufgabenverwaltung diverse Tools wie digitale Aufgabenverwaltungsprogramme, To-do-Listen, Notizbücher usw. mit Web-Adresse gelistet und die Funktionsweise bzw. die Vor- und Nachteile besprochen. Weitere Tools betreffen die Auftragsorganisation und Automatisierungen. Dabei wird nicht nur auf zusätzliche Tools hingewiesen, sondern es werden auch Tipps für vorhandene Werkzeuge gegeben. Vielversprechende Werkzeuge gibt es auch für das Sammeln von Blogartikeln und sonstiges Wissenswertes. Ebenso interessant sind die vorgestellten Tools für das Zeitmanagement bzw. Zeiterfassung und die Ideensammlungen. Das Buch schließt dann mit dem üblichen Index ab.
Fazit
Das Buch von Gudrun Wegener "Kreativ zu sein und es zu bleiben - Vom bewussten Umgang mit den eigenen Ressourcen" im handlichen Format, bietet eine große Informationsfülle und zeichnet sich durch viele tiefgehende Gedanken, aber auch durch jede Menge Tipps und Tricks sowie der Praxisnähe aus. Zahlreiche Methoden und Techniken werden vorgestellt, die beim Zeitmanagement, Aufträgen, der Kreativität und nicht zuletzt im gesamten Joballtag helfen. Dabei kommen nicht nur Kreative auf ihre Kosten. Häufig lassen sich die Ausführungen auf Lebensbereiche übertragen, die alle Menschen betreffen. Ein empfehlenswertes Werk, das man sich langsam und intensiv zu Gemüte führen sollte.