Suchmaschine oder Geldmaschine?
Social Network - Google gegen Facebook
Durch eine Kooperation mit MySpace will Google ein starkes Gegengewicht zu Facebook aufbauen. Oder sollte man sagen, Google will das größte Stück vom Kuchen nicht Microsoft überlassen?Soziales Netzwerk - Google kooperiert mit MySpace
Ist Google nun eine Suchmaschine oder eine Geldmaschine?
Der Konzern versucht in den verschiedensten Sparten Fuß zu fassen, worüber wir auch schon des öfteren informiert haben. Über kurz oder lang gelingt dies meist auch.
Seit längerem schon, versucht Google im Bereich der sozialen Netzwerke eine Rolle zu spielen. Jedoch war eine Verbreitung und damit ein Erfolg in dieser Sparte bisher äußerst gering. Einzig in Südamerika konnte sich das von Google betriebene Portal Orkut durchsetzen.
Wenn es so nicht klappt, dann holt man sich eben einen relativ bekannten mit ins Boot, dachten sich wohl die Google Strategen. Das bekannteste Social Network ist momentan Facebook. Aber die Idee, eine Allianz mit möglichst dem größten sozialen Netzwerk aufzubauen, hatte auch schon Microsoft. Der Software-Riese stieg mit rund 15 Milliarden Dollar bei Facebook ein. Wenn Google jetzt noch mitspielen wollte, dann mussten zwangsläufig die Alarmglocken läuten. Es musste also ein Verbund her. Dann eben mit dem zweitgrößten sozialen Online-Netzwerk. Also Geldbeutel raus und allianzieren mit MySpace.
Der Kampf der Giganten ist demnach entbrannt, auch wenn man das nach außen hin so nicht darstellt. Microsoft dürfte der wohl mächtigste Konzern weltweit sein. Auf der anderen Seite hat Google möglicherweise im Internet die Nase etwas vorne. Und warum ist diese Sparte überhaupt so wichtig, daß diese Giganten hier Milliarden investieren?
Daß sowohl Microsoft, als auch Google gewiefte Geschäftsleute sind, haben sie ja schon zur Genüge bewiesen. Also investieren sie auch nur da, wo wieder ein vielfaches herauskommt.
Das Potenzial von sozialen Online-Netzwerken ist riesig. Und das haben alle Beteiligten erkannt. Zum Beispiel liegt es in der Natur dieser Plattformen, daß jeder jedem seine Vorlieben und natürlich auch wichtiges mitteilen kann. Durch eine Registrierung ist jeder mehr oder weniger bekannt. Es werden Profile angelegt und Kontakte gepflegt. Man gründet Gruppen und sendet sich gegenseitig Nachrichten. Man legt Fotoalben an, man bettet Videos und Sounddateien ein, man bietet Nachrichten-Feeds an und externe Anbieter können ihre entwickelten Anwendungen einer breiten Masse zugänglich und damit überaus bekannt machen. Anwendungen gibt es bereits in großer Zahl. Zum Beispiel Spiele, oder Taschenrechner und vieles mehr. Es könnte sogar eine Art Online-Betriebssystem daraus erwachsen, wie manche meinen.
Möglich wurde das natürlich nur durch eine Öffnung der Netzwerke für die Allgemeinheit. Ursprünglich waren die sozialen Netzwerke ja nur für Schüler und Studenten gedacht. Wer hier kein finanzielles Potenzial sieht, ist schlichtweg blind und dumm. So wird wohl künftig auch Googles AdSense-Werbesystem eine beachtliche Rolle in diesen Netzwerken spielen.
Im Prinzip ist es nichts neues. Die Großen schlucken die Kleinen. Das war schon in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts so, als die Tante Emma Läden von den Supermärkten verdrängt wurden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn kleine Netzwerke sich den Giganten anschliessen, um letztendlich von ihnen gefressen zu werden. Diese Aussage würde Microsoft und Google wahrscheinlich so nicht gelten lassen. Aber die Geschichte beweisst, daß es so ist. Das sind eben auch die Marktgesetze.