LibreOffice entstammt der Bürosuite OpenOffice und liegt nun in der ersten Update-Version vor. Es handelt sich um ein Bugfix-Release.
Bürosuite LibreOffice 3.3.1 ist da!
Vielen Anwendern ist der Name LibreOffice vielleicht noch nicht so geläufig. Eigentlich handelt es sich um OpenOffice, welches schon immer eine sehr gute und vor allem kostenfreie Alternative zu Microsoft Office war.
Das OpenOffice-Projekt wurde vom Datenbank-Spezialisten Oracle übernommen und wird auch weiterentwickelt. Allerdings handelt es sich nun bei OpenOffice nicht mehr um die uneingeschränkt freie Software, die sie einmal war.
Aus diesem Grund haben viele Entwickler aus der OpenOffice-Community dem Projekt den Rücken gekehrt. Man wollte wohl nicht die Firmeninteressen von Oracle bedienen und der noble Gedanke für freie Software sollte für die Bürosuite auf jeden Fall weiter gelten.
Alles einfach aufgeben wollte aber auch kaum jemand und so wurde die Document Foundation ins Leben gerufen. Oracle will ganz offensichtlich auch nach Einladung der Foundation nichts mit dem neuen Projekt zu tun haben. Bei der Gründung waren neben sehr vielen Mitgliedern der ehemaligen OpenOffice-Community Novell und Red Hat mit von der Partie. Unterstützt wird das Projekt außerdem von der GNOME Foundation, von Canonical und vielen anderen.
Aber auch Google hat wieder mal seine vergoldeten Finger mit im Spiel. Das dürfte aber nicht zum Problem werden, solange der Gigant nicht eigenen Code im Programm unterbringen möchte. Auszuschließen ist das für die Zukunft natürlich nicht.
Seit Ende Januar ist also die Bürosuite LibreOffice 3.3 erhältlich, welche eben auf OpenOffice 3.3 beruht. Wie früher OpenOffice, ist LibreOffice ein OpenSource-Projekt, also absolut freie Software. Das Paket kann kostenlos in vielen Sprachen heruntergeladen werden, darf modifiziert und wieder zum Download angeboten werden und so weiter. Natürlich immer unter der LGPL - Public License, welche für den Quellcode gilt. Also modifizieren und dann verkaufen ist natürlich nicht gestattet und wäre auch unfair.
Somit ist LibreOffice also kein neues, aber weiterhin ein freies Produkt. Es blickt zurück auf 20 Jahre fleißiger Aktivitäten und ist somit sehr ausgereift. Eine positive Neuerung bei LibreOffice sind die jetzt kürzeren Update-Zyklen für die Bürosuite. Somit wird der Anwender schneller mit sicherheitsrelevanten Lösungen bedient, oder einfach schneller von Fehlern befreit.
Wer OpenOffice kennt, der kennt auch LibreOffice. Zumindest ist das noch so. Auch in LibreOffice gibt es den Writer, Calc, Impress, Draw, Base und Math. Künftig wird es sicher Unterschiede auch in der Software selbst geben, und seien es nur differenzierte Verbesserungen gegenüber Oracle´s OpenOffice.
Nun hat die Document Foundation also ihr erstes Update, die Version 3.3.1 veröffentlicht, welches lediglich einige kleinere Neuerungen bringt.
Version 3.3.1 ist laut Document Foundation Bit für Bit absolut identisch mit dem zweiten Release Candidate. Wer also den RC2 schon installiert hat, kann sich ein Upgrade sparen.
Windows-Anwender welche bereits OpenOffice installiert haben, sollten es entfernen. Erst dann sollte LibreOffice installiert werden, weil die gleichen Dateitypen registriert werden.
Für Linux-Anwender kann es zu Problemen kommen, wenn die Java-Variante GCJ verwendet wird. Um das Problem zu umgehen, könnte stattdessen OpenJDK genutzt werden.
LibreOffice 3.3.1 beinhaltet also alle Security Fixes von OpenOffice 3.3.0 und zusätzlich diverse Bereinigungen im Code. In der neuen Version sind aber noch ein paar nicht kritische Fehler vorhanden.
Wird eine Drittanbieter-Erweiterung unter Windows installiert, müssen die Hilfe-Pakete dazu separat installiert werden. Ebenfalls unter Windows können Python-basierte Erweiterungen nicht mit LibreOffice registriert werden. Das wird aber mit dem nächsten Update schon in einem Monat behoben werden.
Die Bürosuite ist in vielen Sprachen erhältlich für Mac OS, Linux und Windows. Wird die Downloadseite besucht, wird versucht das System des Anwenders zu erkennen. So bekommt man mit ziemlicher Sicherheit gleich das richtige Paket angeboten.
Die Document Foundation ist bemüht, eine in Deutschland legale Stiftung zu werden. Deutschland als Standort steht für beste Stabilität und Sicherheit nicht nur für Anwender und Entwickler in aller Welt, wie man bei der Foundation verlauten lässt. Dafür werden allerdings mindestens 50000 Euro benötigt. Hier ist man dringend auf Spenden bis zum 21. März 2011 angewiesen. Trotzdem setzt man natürlich weiterhin auf eine weltweite Gemeinschaft.