Schon annähernd 75 Millionen Nutzer haben ihren Spaß mit dem bei Facebook angebotenen Online-Spiel Farmville. Der dahinter stehenden Firma Zynga trauen so manche Kritiker allerdings nicht über den Weg.
Dubiose Geschäfte mit Farmville?
Bei Farmville handelt es sich eigentlich um ein niedliches kleines Internetspiel, welches man auch Kinder spielen lassen könnte. Als Spieler betreibt man eine Farm mit Land. Man kann alles mögliche an Gemüse und Obst pflanzen und ernten. Mit der Zeit bekommt man für seine mehr oder weniger geschickte Arbeit auch etwas Geld, die sogenannten Farm Coins und den Farm Cash. Damit kann man dann Tiere, Saatgut oder auch Gebäude kaufen. Bis hier her fast alles so, wie damals bei der Wirtschaftssimulation Sim City. Will man schnell zu einem großen Haus kommen, kann man sich alle begehrten Dinge aber auch mit echtem Geld über den Bezahldienst Paypal oder mit Kreditkarte anschaffen. Das beschert der Firma Zynga laut New York Times mittlerweile pro Jahr schon rund 250 Millionen Dollar.
Das Spiel an sich ist wirklich harmlos und Kinder könnten es also bedenkenlos spielen. Allerdings darf man als Kind noch nicht mitspielen. Dahinter steckt sicher der Geschäftsgedanke. Von Kindern kann man nicht einfach Geld holen bzw. die Kinder können nicht so einfach etwas ordern. Werbung direkt im Spiel sieht man nicht. Dennoch wird wohl mit Werbung viel Geld gemacht. Von Verbraucherschützern wird vor der Datensammelwut gewarnt. Dabei sollen nicht nur die eigenen Daten gesammelt werden, sondern auch die der Freunde, mit welchen man zusammen Farmville spielt. Dumm nur, wenn man da auch sein reales Foto und allzu private Informationen einstellt, was viele machen. Dann kann man gezielt mit Werbung bombadiert werden. Mal ehrlich, aus reiner Menschenfreundlichkeit wird man nicht kostenlos ein solches Spiel anbieten. Es ist also wirklich Vorsicht angebracht.
Auch wenn man der amerikanischen Firma Zynga selbst nichts unterstellen kann, so sollen doch Partner dubiose Geschäftspraktiken angewandt haben. Nutzer sollen mit Farmville-Geld geködert worden sein. Für dieses virtuelle Geld hätten die Anwender dann aber irgendwelche Klingeltöne oder Software erwerben sollen. Aber auch Zynga nimmt sich heraus, nahezu alle Daten uneingeschränkt verwenden zu können. Damit lassen sich natürlich sehr gute Benutzerprofile erstellen und für Werbung verwenden.
So ist das wohl, wenn Firmen zu groß werden. Das erinnert stark an Google & Co. Haben die noch alles im Griff, oder ist es tatsächliche kriminelle Energie?