GIMP steht für GNU Image Manipulation Program und ist eine mächtige OpenSource-Software zur Bildbearbeitung, welche seit vielen Jahren kostenlos angeboten wird. Mit GIMP 2.10.20 ist nun eine neue Version verfügbar, welche ab sofort auch hier zum Download bereit steht. Neben diversen Fehlerbehebungen hat das aktuelle GIMP auch interessante Neuerungen zu bieten, welche wir hier vorstellen.
GIMP 2.10.20 mit diversen Neuerungen und wichtigen Bugfixes ist da!
GIMP ist ein wirklich mächtiges Programm für die Bildbearbeitung und in aller Welt seit vielen Jahren beliebt, auch weil es nichts kostet. Und die Tatsache, dass GIMP sowohl unter macOS, Windows und Linux funktioniert, macht die Software ebenfalls sehr attraktiv. GIMP wird ständig weiterentwickelt und so enthält die aktuelle Version nicht nur wichtige Fehlerbehebungen, sondern es gibt auch neue Funktionen.
Die Highlights von GIMP 2.10.20:
- Die Werkzeug-Gruppen lassen sich durch Überfahren mit der Maus aufklappen
- Zuschneiden funktioniert jetzt nicht-destruktiv bzw. zerstörungsfrei
- Bessere PSD-Unterstützung: Jetzt können 16-bit-Dateien exportiert und Kanäle in der richtigen Weise gelesen und beschrieben werden
- Der Vignette-Filter kann im Dokument kontrolliert werden
- Die neuen Filter Bloom, Focus Blur, Lens Blur und Variable Blur sind verfügbar
- Die Mischoptionen sind nun in die Filter-Dialoge integriert
- Über 30 Fehlerbehebungen
Angepasste Werkzeuggruppen
Bildquelle: gimp.org
Bereits in der letzten Version haben sich die Entwickler die Wünsche der Anwender zu Herzen genommen und Werkzeuggruppen in der Werkzeugleiste verwirklicht. Auch den Wünschen nach gruppierten Werkzeugen, die sich mit einem Klick öffnen lassen, ist man nun nachgekommen.
Wird die Werkzeugleiste in einer Spalte angezeigt, reicht es sogar, nur mit der Maus über der jeweiligen Gruppe zu verweilen, um sie zu öffnen. In den Einstellungen kann das Verhalten jedoch unabhängig von der Spaltenanzahl gesteuert und auch immer ein Klick forciert werden. Wird das neue Verhalten nicht verwendet, erscheinen hilfreiche Tooltips, welche alle Werkzeuge der Gruppe auflisten.
Zuschneiden nicht-destruktiv
Bildquelle: gimp.org
Standardmäßig bietet GIMP jetzt die Möglichkeit, nicht-destruktiv zuzuschneiden. Ausgeschnittene Pixel werden jetzt nicht mehr einfach entfernt und damit die Ebene und die Leinwand verändert, sondern nur noch die Größe der Leinwand angepasst. Das Bild ist mit den ursprünglichen Abmessungen weiterhin vorhanden und kann praktisch wieder zurückgeholt werden. Wird das beschnittene Bild exportiert, wirkt natürlich die Beschneidung wie gewünscht.
Speichert man sein Projekt als XCF-Datei, kann die Datei und auch GIMP komplett geschlossen werden. Trotzdem ist es dann nachträglich möglich, das unbeschnittene Bild wieder herzustellen oder ganz anders zu beschneiden. Wem das alles nicht gefällt, der kann jederzeit das alte Verhalten wieder herstellen.
Neue und verbesserte Filter
Bildquelle: gimp.org
Es gibt einige neue und einige verbesserte Filter in GIMP 2.10.20. Der Filter Vignette kann jetzt direkt auf der Leinwand angepasst werden. Im Prinzip handelt es sich um einen radialen Verlaufsfilter, wie man ihn von zahlreichen anderen Programmen auch kennt und dessen Geometrie sich einfach anpassen lässt.
Dann gibt es drei neue Filter, die alle mit Unschärfe zu tun haben. Variable Blur verwendet eine Ebene oder einen Kanal als Eingangsmaske, um zu entscheiden, welche Pixel unscharf werden und welche nicht angetastet werden sollen. Zum Einsatz kommt dann die Gaußsche Unschärfe. Lens Blur macht im Prinzip nichts anderes, bietet aber eine weit realistischere Umsetzung der Objektivunschärfe. Focus Blur lässt sich genauso bedienen, wie der Filter Vignette und bietet die Wahl zwischen Gaußscher Unschärfe und Lens Blur. Mit dem Filter lassen sich zum Beispiel die bekannten Miniatureffekte bzw. Tilt-Shift-Effekte umsetzen.
Für sanftes Glühen sorgt der Bloom-Filter. Dabei wird jedoch nicht die Sättigung erhöht. Technisch gesehen isoliert Bloom die Bereiche der Lichter mit weicher Kante und verrechnet diese Bereiche dann wieder mit dem originalen Bild.
Weitere Verbesserungen und Änderungen
Der Optionen-Dialog der GEGL-Filter bietet jetzt den neuen Bereich für Mischoptionen. So kann direkt für den verwendeten Filter der Mischmodus und die Deckkraft geregelt werden. Die Vorschauen für die Filter werden jetzt zwischengespeichert, auch wenn sie nicht angezeigt werden. Das erlaubt ein schnelles Umschalten zwischen originaler und gefilterter Ansicht.
Auch eine bessere PSD-Unterstützung wird jetzt geboten. Schon bisher konnte GIMP PSD-Dateien mit 16 bit pro Kanal laden. Jetzt können diese Dateien mit 16 bit pro Kanal auch exportiert werden. Außerdem werden Kanäle jetzt in der korrekten Reihenfolge und mit den originalen Farben exportiert.
Es gibt noch diverse weitere Verbesserungen und Änderungen, die alle ausführlich in den Release-Notes zu GIMP 2.10.20 bei Gimp.org beschrieben sind. Dort ist auch zu lesen, was noch für die Zukunft geplant ist. Und natürlich findet sich auf der Seite oben im Menü auch der Zugang zum GIMP-Download für alle gewünschten Betriebssysteme.