Firmen haben in den letzten Jahren verstärkt auf Videowerbung gesetzt. Es sind aber noch immer genügend Fragen bezüglich der Videowerbung und wie sie effektiv eingesetzt werden kann, offen. Dabei ist es gar nicht so schwer zu verstehen, wie eine gewinnbringende Werbekampagne auf einer der populären Videoplattformen wie YouTube umgesetzt wird.
Video Werbeformate!
Das von YouTube eingesetzte System für Werbung nennt sich TrueView. Es zählt nicht die mögliche Anzahl der Aufrufe, sondern die tatsächlich getätigten. Es spielt also eine Rolle, wie viele Anwender gerade eine Videowerbung bis zu einem gewissen Punkt sehen. (Abhängig vom Werbetyp). Eine weitere Besonderheit des Systems besteht darin, dass alle unterstützten Video-Ads direkt auf die YouTube-Server geladen werden müssen. Dabei steht man vor der schwierigen Herausforderung, Komplikationen beim Video-Upload zu vermeiden, weil TrueView ganz klare Bedingungen für Ads (inklusive dem Video-Format) vorgibt.
YouTube Ads gibt es in drei Formaten:
- TrueView: In-Stream Video Ads
- TrueView: Video Discovery Ads
- Bumper Advertisement
Man hat also mehrere Ad-Optionen. Diese unterschiedlichen Ansätze ermöglichen es YouTube, auf unterschiedliche Geschäftsmodelle zu reagieren. Bei der Wahl des Werbetyps kommt es also darauf an, wieviel Zeit man dafür aufwendet und wie viele Leute die Werbung sehen. YouTube limitiert die Werbung nicht auf 30 Sekunden. Die Werbung kann so lange laufen wie nötig. Letztlich entscheiden die User, ob sie die volle Anzeige anschauen oder vorher abbrechen. TrueView-Ads werden übrigens nicht exklusiv auf YouTube sondern auch auf Anzeige-Netzwerken übertragen.
TrueView: In-Stream Videowerbung
TrueView In-Stream-Werbung wird in allen Teilen des angesehenen Videos angezeigt. Sie wird sowohl auf YouTube, als auch auf Websites und Apps übertragen, die das Anzeige-Netzwerk eingebunden haben.
Am besten funktioniert TrueView In-Stream-Werbung bei Firmen-Promotion. Sie bringt jedoch keinen signifikanten Anstieg der Konversion. Um eine bessere Anerkennung der Marke zu erreichen, müssen die User durch den YouTube-Kanal oder auf eine das Produkt bzw. den Service erklärende Landing Page geführt werden.
Es gibt zwei Typen von In-Stream-Video-Werbung, die auf die von YouTube-Regularien limitierte Begrenzung der Anzeigezeit basieren:
Abbrechbare Werbung. Werbung dieses Typs kann vom User beendet werden, wenn sie mindestens fünf Sekunden oder mehr gelaufen ist. Bei diesem Typ zählt die Werbung als angesehen, wenn sie 30 Sekunden oder länger gelaufen ist. Ein solches Video sollte nicht länger als 6 Minuten sein.
Nicht abbrechbare Werbung. Diese Werbung kann der Anwender überhaupt nicht stoppen. Das Limit für die Videolänge bewegt sich zwischen 15 und 20 Sekunden.
Bei jeder Werbung zeigt YouTube den Kanal-Namen und die Bedienleiste sowie den Werbe-Titel an. In diesem Interaktionsblock sollte eine Call to Action möglich sein. Das kann zum Beispiel ein Link zur Webseite mit dem Titel "Learn More" sein.
TrueView Video Discovery Werbe-Typ
Diese Anzeigen erscheinen im Bereich mit den ähnlichen Videos auf der YouTube-Videoseite. Klickt ein User die Werbung an, wird sie als Gesehen gezählt. Damit die Werbung eine beachtliche Anzahl an Views erhält, sollte man bedenken, dass YouTube ein soziales Netzwerk ist. Man sollte also auf organisches Aussehen der Werbung achten und die Werbung sollte zum angezeigten Inhalt passen sowie keine Nutzerrechte verletzen. Weitere Informationen dazu können unter Ad Policy eingesehen werden.
Möchte man beispielsweise eine Webseite erstellen, kann man auf YouTube nach Video-Anleitungen dazu suchen und erhält eine entsprechende Auflistung mit Werbung.
Dann kann man sich zum Beispiel ein Tutorial zur Website-Erstellung von TemplateMonster ansehen, einem der größten Anbieter der Branche. Während des Betrachtens fallen zwei weitere Werbeformate auf. Overlay- und Display-Werbung.
Overlay ist ein statischer Inhaltsblock, der im unteren Teil des Videofensters erscheint. Er nimmt 20% der Fenstergröße ein. Der Werbetreibende bekommt Geld, wenn der User ein Banner klickt und damit die komplette Werbung öffnet. Dabei ist zu beachten, das diese Art von Werbung ausschließlich in der YouTube-Desktop-Version angezeigt wird.
Display Ad ist eine Bannerwerbung, die auf der rechten Seite des Videos erscheint. Ein View zählt dann, wenn der User die Werbung öffnet. Und auch hier zählen nur die Views von einem Desktop-PC.
Bumper Werbung
Bumper Werbung ist kurz und nicht unterbrechbar. Die Länge erreicht keine sechs Sekunden. Solche Anzeigen erscheinen nur auf mobilen Geräten im Vollbild. Der Werbetreibende wird zur Kasse gebeten, sobald 1000 kommerzielle Views erreicht sind.
Studien von Google und Eye Square zeigen, dass sowohl TrueView-Ads als auch Bumper-Werbung sehr effektiv sind, wenn es darum geht, in Erinnerung zu bleiben.
Damit die eigene Werbung perfekt funktioniert, sollten alle Elemente vernünftig konfiguriert werden. Eine gute Möglichkeit ist es, die richtigen Keywords im Anzeigenamen und der Beschreibung zu verwenden. Die besten Keywords lassen sich durch die Analyse von Suchmaschinen-Statistiken zu den meisten Anfragen herausfinden.
YouTube Video Werbung Schritt-für-Schritt Setup Anleitung
Für eine funktionierende Werbung empfiehlt sich die Nutzung des Marktes. Damit der Ball ins Rollen kommt, benötigt man einen Google-AdWords-Account. Nach dem Einloggen in diesen Service kann es mit der Konfiguration losgehen.
1. Eine neue Kampagne starten
2. Den Typ und Untertyp der Kampagne spezifizieren
Untertyp
3. Den Namen der Kampagne und das tägliche Budget definieren
Die Standard-Anzeige-Methode ist für User, welche die Werbung rund um die Uhr sehen. Bei Wahl der beschleunigten Anzeigemethode wird die Werbung regulär mit Beginn des Tages angezeigt. Damit kann man allerdings schnell das tägliche Budget überschreiten.
4. Das Datum, Ziel, Sprache und Ort für die Kampagne definieren
Die Zeitspanne wird definiert, über welche die Anzeige gestreamt wird. Mit Verwendung der Einstellungen zu Ausnahme-Inhalten können Videokategorien für die Anzeige der Werbung gefiltert werden.
5. Beschreiben der Zielgruppe und gewünschten Reichweite
Sollte die Zielgruppe sehr groß sein und in weitere Bereiche unterteilt werden können, ist eine separate Werbekampagne für jeden Bereich effektiver. Das macht die Werbung zielgerichteter und gewinnbringender.
6. Hochladen oder Finden der Werbung auf YouTube
Es ist wichtig, die Werbevorgaben einzuhalten. Natürlich wird das passendste TrueView-Werbeformat und das Thumbnail der Werbung gewählt. Nach Vergabe der Beschreibung wird die Vorschau der Anzeige im Smartphone- oder PC-Modus aufgerufen.
7. Nutzung der Verwaltungsoberfläche und der Einstellungen für die Kampagne
Hier können die Statistiken über Views und Nutzer eingesehen werden. Eine bessere Übersicht bietet das YouTube Analytics Tool.
Nachdem das Setup für die Werbekampagne abgeschlossen ist, sollte der YouTube-Kanal mit dem AdWords-Account verlinkt werden. So erhält man mehr hilfreiche Statistiken und kann Ad Overlays nutzen. Um den Kanal mit AdWords zu verlinken, wird der Kanal gewählt und die Link-Accounts im AdWords-Videobereich selektiert. Nun muss nur den Schritt-für-Schritt-Anweisungen gefolgt werden.
Das Schalten einer Video-Kampagne bei YouTube kann einen Schritt zum Online-Erfolg darstellen. Solange die Anzeige noch neu ist, bringt sie meist Gewinne. Diese brechen natürlich ein, wenn das Produkt nicht hält, was die Anzeige verspricht. Nur wer populäre Online-Netzwerke nutzt und hochqualitative Produkte anbietet, wird auf Dauer Erfolg haben.
(Gastbeitrag von TemplateMonster)