Nach einer kostenlosen Betaversion kann Affinity Photo jetzt in der finalen Version 1.5 für Windows geordert werden. Damit bietet die Firma Serif das Programm zur Bildbearbeitung auf dem gleichen Stand wie die Mac-Variante an. Interessant ist die Software auch für Profis, da sie alle wichtigen Features bietet, welche man vom Platzhirschen Adobe Photoshop kennt und auch sehr ähnlich funktioniert. Dennoch ist das Bildbearbeitungsprogramm zu einem sehr günstigen Preis und vor allem ohne Abonnement zu haben.
Ernste Konkurrenz zu Adobe Photoshop!
Bereits am 11. November 2016 hatten wir über die Gratis Beta von Affinity Photo für Windows berichtet. Vormals war die Software ausschließlich Mac-Anwendern vorbehalten und ist von diesen in höchsten Tönen gelobt worden. Nach etwas ausprobieren fanden wir die Werbeversprechen der Firma Serif bestätigt.
Tatsächlich finden sich alle wichtigen Werkzeuge inklusive RAW-Konverter in dem Serif-Programm, welche auch von Photoshop bzw. Camera RAW bekannt sind. Und auch der Umgang damit ist recht ähnlich, wodurch ein Umstieg sehr leicht fällt. Außerdem geht das Programm auch mit PSD-Dateien um. Positiv ist die sehr hohe Präzision der Werkzeuge und die nicht destruktive Bearbeitung. Die Performance vieler Funktionen und Werkzeuge scheint gar besser zu sein als bei Photoshop.
Auch die Arbeitsweise ist an vielen Stellen um einiges intuitiver. Ein Stichwort wäre hier die Frequenztrennung für die Beauty-Retusche. Freistellen mit Kanten verbessern muss sich nicht hinter Photoshop verstecken. Offensichtlich haben hier weniger Marketing-Spezialisten, als vielmehr Bildbearbeiter bei der Entwicklung ein gewichtiges Wort mitgesprochen. Der Nutzen liegt eindeutig beim Anwender. Der absolute Hammer ist aber der Preis von nicht mal 50 Euro und zur Einführung werden sogar nur 39,99 Euro verlangt. Es muss kein Abo abgeschlossen werden und man wird nicht zur Nutzung einer Cloud genötigt.
Es klingt unglaublich, aber man erhält tatsächlich eine sehr flotte, präzise und richtig professionelle Software zur Fotobearbeitung zu kaum nennenswerten Kosten. Da fragt man sich zwangsläufig, wie die Firma Serif das hinbekommt. Bleibt das so? Oder wird man irgendwann doch die Daumenschraube anlegen? In jedem Fall wird die Firma Adobe mächtig mit dieser Konkurrenz zu kämpfen haben, zumal auch Alternativen zu InDesign und Illustrator von Serif angeboten bzw. noch erscheinen werden.
Toll ist auch, dass alle Lizenznehmer sämtliche Updates völlig umsonst bekommen. Zumindest bisher ist das so. Das Update zu Affinity Photo 1.5 ist die erste finale Version für Windows und enthält eine riesige Anzahl an Features.
- Für Windows und Mac OS
- OpenColorIO-Unterstützung
- Makros
- Perspektivische Live-Projektion
- Erweiterungen für das Pixelwerkzeug
- Neue freihändige Auswahlmethoden
- Neuer Halbtonfilter
- Neue Farbpipette
- Erweiterte Unterstützung für Plugins
- Neuer Filter für Staub und Kratzer
- HDR-Kombination
- Neuer Tone Mapping Arbeitsbereich (Persona)
- Stapelverarbeitung
- Größenänderung für Pixelgrafiken
- Neue Dynamikoption "Akkumulation" für Pinsel
- Unterstützung für 70 neue RAW-Formate
- Neuer Gleichungsfilter
- Direktes Write-Back für PSDs
- Unterstützung für die Touch Bar
- 32-Bit-Bearbeitung
- Import/Export von OpenEXR-Dokumenten
- Bearbeitung von 360°-Bildern
- Fokuskombination
- Textstile
- Erweitertes Arbeiten mit Metadaten
- Objektivprofile
- Erweitertes Vektordiagramm
- Neue Kompatibilität mit der Fotos-App
Serif nennt Affinity Photo 1.5 als das bisher größte Update, was wohl auch der Einführung für Windows geschuldet ist.
Natürlich ist Adobe Photoshop nach wie vor ein exzellentes Programm für die Bildbearbeitung und nicht jeder Anwender möchte sich davon verabschieden. Allerdings hat es auch noch nie bessere Gründe gegeben, genau das zu tun. Preis und Leistung von Affinity Photo sind einfach unglaublich. Die Software ist absolut zu empfehlen. Zu Bemängeln wäre allenfalls, dass es bis Dato noch keine kostenfreie Testversion gibt. Das soll sich laut Serif aber auch noch ändern. Damit könnte das Adobe-Monopol zum Nutzen der Anwender gebrochen sein.