Ab sofort stellt Goolge die beliebte Nik Collection für Farbkorrekturen, Retusche, Schärfen, Entrauschen, HDR, Bildlooks usw. kostenlos zur Verfügung. Damit werden sieben Applikationen zur Bildoptimierung verschenkt, welche seit Jahren auch bei Profis in der Bildbearbeitung eingesetzt wurden. Nach eigener Aussage möchte Google seinen Aufwand und Entwicklung lieber in die mobilen Tools Google Photos und Snapseed investieren und gibt die ohnehin vernachlässigte Arbeit an den Desktop-Werkzeugen offensichtlich nun völlig auf.
Kostenlose Nik Collection von Google!
Seit vielen Jahren ist die Nik Collection mit den sieben Applikationen Analog Efex Pro, Color Efex Pro, Silver Efex Pro, Viveza, HDR Efex Pro, Sharpener Pro und Dfine sehr beliebt bei Profis und ambitionierten Bildbearbeitern. Vor allem die patentierte U-Point-Technologie für selektive Anpassungen war seinerzeit eine sehr innovative Entwicklung, womit man sich von der Konkurrenz abheben konnte.
Erfunden hat die Technologie aber nicht etwa Google, sondern die deutsche Firma Nik Software, welche bereits 1995 in Erscheinung trat. Eben diese Firma hat auch die Software zur Fotobearbeitung für mobile Geräte zu verantworten. Unter anderem Snapseed.
Auf genau diesen mobilen Bereich hatte es Google im Jahre 2012 wohl abgesehen und übernahm kurzerhand Nik Software komplett. Mit den tollen Desktop-Applikationen wusste man anscheinend nicht wirklich etwas anzufangen. So gab es nach der Übernahme, abgesehen von Hinweisen zu Google innerhalb der Programmoberflächen, auch keine großartigen Entwicklungssprünge bzw. Änderungen mehr. Dieser Umstand sorgte seit geraumer Zeit vor allem bei Profis für Unmut und Abkehr, da Neuerungen und Aktualisierungen kaum zu erwarten waren. Jetzt wo Google die noch immer sehr brauchbaren Tools verschenkt, ist mit Updates schon gar nicht mehr zu rechnen.
Dem Endanwender kann es natürlich egal sein, erhält er doch sehr brauchbare Anwendungen anstatt für 149 Dollar, jetzt völlig umsonst. Das brachte einige Benutzer die erst kürzlich kauften, in Rage. Der Konzern gibt aber Entwarnung. Jeder der 2016 gekauft hat, bekommt laut Google sein Geld zurück.
Bei der Nik Collection von Google handelt es sich nicht um eigenständige Programme. Hier ist die Rede von Plugins, welche für die Installation und Nutzung eine Hostanwendung wie Photoshop, Lightroom usw. voraussetzen.
Hier ein kurzer Überblick zu der Kollektion.
- Analog Efex Pro für den Look klassischer Kameras, Filme und Objektive
- Color Efex Pro für Farbkorrektur, Retusche und kreative Effekte
- Silver Efex Pro für Schwarz-Weiß-Bilder
- Viveza zum Anpassen von Farbe und Tonwert
- HDR Efex Pro für hochdynamische Einzelbilder und Belichtungsreihen
- Sharpener Pro zum Schärfen der Bilder
- Dfine zum Entrauschen der Bilder
Nik Collection als Einzelanwendung starten
Mit einem Trick können die Plugins dann auch ohne die Hostanwendung gestartet werden. Dazu muss die EXE-Datei im Programmordner der jeweiligen Anwendung gesucht werden. Das könnte unter C:\Programme\Google\Nik Collection zb. im Ordner Silver Efex Pro die Silver Efex Pro .exe sein. Auf diese ausführbare Datei wird dann mit der Maus ein zu bearbeitendes Bild gezogen und fallen gelassen. Mit RAW-Dateien geht das aber nicht. Das Plugin darf vorher keinesfalls schon geöffnet worden sein, sonst klappt es nicht.
Für lau erhält man also brauchbare Plugins für recht schnelle und oft gute Ergebnisse. Trotzdem sind manche Spezialprogramme diesen Plugins teilweise weit überlegen, wie zb. der große Test zu HDR projects professional 4 mit einem Vergleich in Photoshops HDR Pro, in HDR Efex Pro und Photomatix zeigt.
Achtung!!! Mittlerweile hat sich die Nik Collection seit der Übernahme durch DxO enorm verbessert, weshalb die hier gemachten Ausführungen nicht mehr vollends zutreffen.
Weitere Informationen und Download der Google Nik Collection.
Der Download ist für Windows und Mac über eine alte und eigentlich nicht mehr verfügbare Seite über die WayBackMachine erhältlich und startet ohne weitere Abfragen mit einem Klick auf die Überschrift Mac oder Windows, die nach einem Klick auf den nicht verlinkt scheinenden Text "Herunterladen" ganz oben links auf der archivierten Webseite erscheint.
Bleibt abschließend immernoch die Frage, ob man Google nun dankbar sein soll für dieses Angebot. Schließlich hat man wieder einmal eine erfolgsversprechende Firma geschluckt und damit eine sehr innovative Entwicklung für die Bildbearbeitung, zumindest im Desktop-Bereich zerstört.