Vor ein paar Tagen hat PhaseOne seinen leistungsstarken RAW-Konverter Capture One auf Version 9 gehoben. Neben vielen Verbesserungen, gibt es auch richtig klasse Neuerungen. Natürlich sind auch wieder viele neue Kameras hinzugekommen, welche nun unterstützt werden.
Neuerungen zu Capture One 9!
Schon mit dem Vorgänger Capture One 8, konnte man einen herausragenden Konverter nicht nur für die Rohdaten-Bearbeitung von Fotos einsetzen. Mit dem Upgrade zu Version 9 wurde nochmal kräftig draufgelegt.
Es gibt eine ganz neue Processing-Engine. Diese muss für mit dem Vorgänger bearbeitete Bilder jedoch erst aktiviert werden. Erst dann funktionieren neue Features, wie die selektive Anwendung von Gradationskurven.
Wie von Capture One bereits bekannt, werden also über die lokalen Anpassungen, beliebig Ebenen angelegt und mit einem Pinsel beliebige Bereiche mit Masken versehen.
Konnten dafür bisher schon der Weißabgleich, Belichtung, HDR, Schärfung, Klarheit, Rauschreduzierung, violette Farbsäume, Moire und Farbeditor genutzt werden, ist jetzt auch die Gradationskurve mit dabei.
Neu in der Kurve ist der Bereich "Luma". Damit ist einfach die Luminanz gemeint. Hierüber werden also die Helligkeitswerte gesteuert, ohne die Farben anzugreifen bzw. bei einer Kontrastanhebung unerwünscht zu verstärken.
Zu der Vielzahl an Pipetten, ist damit auch für Luma eine dazugekommen. So lassen sich direkt im Bild die Kurvenpunkte ermitteln.
Die Pinsel wurden nun um einen Airbrush erweitert. Außerdem können Pinsel- und Radiereinstellungen verknüpft werden. Endlich kann auch der Fluss für den Pinselauftrag gesteuert werden. Und auch der Farbeditor wurde neu überarbeitet.
Nun können Farbbereiche als Maske abgespeichert werden, wenn dazu im Reiter "Erweitert", mit der Pipette ein Bereich im Bild selektiert wurde. Dazu wird oben rechts auf das Symbol mit den drei Punkten geklickt und aus dem Menü "Maskierte Ebene aus Auswahl erstellen" gewählt.
Nach kurzer Berechnung erscheint jetzt im Bereich der lokalen Anpassungen automatisch eine neue Ebene mit der Maske. So könnte man sehr schnell dunkle Bereiche, den Himmel usw. entrauschen, oder anderweitig ganz selektiv bearbeiten.
Laut Entwickler wurden diverse Algorithmen verbessert. Und man merkt es tatsächlich für Farbe, Sättigung und beim Kontrastregler. Übergänge sind wirklich weicher.
Nutzt man das Tethered Shooting mit Capture One, wird jetzt auch der Batteriestatus der Kamera angezeigt. Das Adobe-DNG-Format soll jetzt optimal unterstützt werden. Kataloge und Sessions lassen sich im EIP-Format packen.
Es gibt auch neue Möglichkeiten bei den Metadaten. Gemeint ist die jetzt bessere Stichwortvergabe, welche mit nur einem Klick, viele Bilder bedient.
Es hat sich noch einiges mehr getan, auch in punkto Geschwindigkeit und ein Upgrade dürfte sich sicher lohnen. Negativ ist allenfalls der hohe Preis von doch 280 Euro für Neueinsteiger. Besitzer der Vorversionen 7 und 8, sind mit knapp 100 Euro dabei. Dafür erhält man allerdings einen RAW-Konverter, der in vielen Belangen unschlagbar und gewissen Platzhirschen deutlich überlegen scheint.
Das für Mac und Windows erhältliche Capture One 9 ist auch als Abo zu haben. Jedoch wird man nicht aggressiv in diese Richtung gedrängt. Auch werden einem nicht Features vorenthalten, wenn man auf monatliche Kosten keine Lust hat. Trotz des hohen Preises, ist Capture One 9 absolut zu empfehlen.
Weitere Informationen und eine kostenlose 30-Tage-Version sind direkt bei PhaseOne erhältlich.