Als einen weiteren Meilenstein zum Top-Bildbearbeitungsprogramm für Grafik-Designer, Fotografen, Illustratoren und Forscher, bezeichnen die Entwickler die jetzt veröffentlichte Version des GNU Image Manipulation Program. Das kostenlose und dennoch mächtige OpenSource-Programm steht ab sofort zum Download bereit.
State of the art Bildbearbeitung!
Mit GIMP 2.9.2 wurde die erste Technical Preview veröffentlicht, welche nun vollumfänglich auf die neue Image Processing Engine mit der Bezeichnung GEGL setzt, bevor GEGL dann regulär in GIMP 2.10 und seinen Nachfolgern zum Einsatz kommen soll.
Wie die Entwickler betonen, wird die lang ersehnte nondestruktive Bearbeitung nicht vor GIMP 3.2 kommen.
Jedoch sollen bereits jetzt folgende Vorteile der neuen Engine genutzt werden können.
- 16/32bit-Berechnung pro Farbkanal
- OpenEXR Unterstützung für Import und Export
- Direkte Filtervorschau
- Experimentelle, hardwarebeschleunigte Verarbeitung und Rendern über OpenCL
- Höhere Qualität beim kleiner Skalieren
Alle Werkzeuge basieren nun auf GEGL und sind für bis zu 32bit pro Farbkanal nutzbar.
Interessanterweise gibt es auch zwei ganz neue Werkzeuge. Die englische Bezeichnung Unified Transform, verrät es schon. Hier wurden Möglichkeiten für die Transformation wie Drehung, Skalierung, Schwenken und Perspektive ausrichten, in einem Werkzeug vereint.
Das zweite neue Werkzeug wurde mit Warp Transform benannt und löst das bisherige iWarp-Plugin ab. Das Tool funktioniert direkt auf Bildern, ohne ein Vorschaufenster.
Aber auch altgediente Tools wie unter anderem das Verlaufswerkzeug, wurden verbessert. Nach dem Aufziehen eines Verlaufs, kann jetzt ein Start- und Endpunkt definiert, sowie Farben geändert werden.
Mit N-Point Deformation wurde ein neues experimentelles Werkzeug eingeführt, welches Objekte verbiegt, ohne sie unnatürlich aussehen zu lassen.
Es gibt noch einige weitere experimentelle Tools, welche jedoch nicht unbedingt nach Version 2.10 übernommen werden müssen, wie die Entwickler vermerken.
32bit-OpenEXR-Dateien können nicht nur geladen, sondern auch exportiert werden. Über eine grundlegende Unterstützung ist man jedoch noch nicht hinausgekommen. Auch für WebP-Bilder gibt es den selben Support. Was noch nicht geht, ist der Umgang mit ICC-Profilen, Metadaten und Animationen.
Das Plugin für das Farbmanagement wurde vollkommen mit neuem Code versehen. Es bietet eine bessere Farbanpassung zb. für Bildkompositionen. Mit LittleCMS v2 wird im neuen GIMP ein möglicher Farbverlust durch Umwandeln in unterschiedliche Bit-Werte pro Kanal reduziert. Auch werden ICC v4 Farbprofile unterstützt.
Für die Zukunft mit GIMP 2.10 will man sich auf GTK+3 fokusieren, was eine zeitgemäße Benutzeroberfläche und wieder einen guten Wacom-Support für Windows und Mac verspricht.