Bereits lange vor den Enthüllungen durch Edward Snowden unterliegen wir alle den permanenten Überwachungen verschiedenster Dienste im Internet. Die meisten Menschen wollen das sicher nicht, haben aber das Gefühl, ohnehin nichts machen zu können. Das stimmt so aber nicht. Es gibt durchaus kostenfreie Methoden, sich zu schützen. Wie das geht, ist in dem hier vorgestellten hochinteressanten Werk "Anonym im Internet mit Tor und Tails" beschrieben.
Mit Tor und Tails anonym im Internet!
Mittlerweile dürfte jedem Menschen klar sein, dass er im Internet einer stetigen Auspähung in extremster Weise ausgesetzt ist.
Wer einen Dienst wie Google-Mail nutzt, der hat sich wahrscheinlich schon damit abgefunden, dass alle Nachrichten mitgelesen werden. Aber auch andere Dienste sind hier kräftig mit dabei.
Gerade die sozialen Netzwerke tragen sehr dazu bei, uns alle Gläsern zu machen. Die gesetzten und vom Internetsurfer sicher nie gewollten Cookies sind dabei wohl noch die harmlosen Maßnahmen.
Über Cookies und GPS-Daten von Handys, Kameras usw. werden Bewegungsprofile erstellt.
Selbst leicht von der Norm abweichende Bildschirmauflösungen können Nutzer zu einer bestimmen Gruppe zuordnen. Und es gibt noch jede Menge mehr Tricks, die der normale Internetnutzer gar nicht erahnt.
Am Ende wissen die Spionagedienste mehr über einen, als man selbst. Und das ist leider nicht im Geringsten eine Übertreibung. Und ausgespäht wird wirklich jeder einzelne, noch so vermeintlich unbedeutende Nutzer.
Nun gibt es diverse Abwehrmöglichkeiten. Viele erschweren den Datensammlern die Arbeit nur etwas. Trotzdem wäre es bereits sinnvoll, niemals wieder Google als Suchmaschine zu nutzen und sich von Facebook, Twitter usw. zu verabschieden.
Für Suchmaschinen gibt es gute Alternativen wie DuckDuckGo, oder Startpage usw. Dort erhält man inzwischen auch relevantere und nicht von Werbeeinnahmen und/oder Googles eigenen Diensten beeinflusste Suchresultate.
Als sehr effektiver Schutz hat sich bisher immer der Tor-Browser herausgestellt. Hier lässt sich wirklich die Türe für ungebetene Mitleser schließen, sofern man sorgfältig und richtig damit umgeht.
Bei Nutzung des Tor-Browsers kann zb. nicht mehr die IP-Adresse des eigenen Standorts ermittelt werden. Auch kann nicht mehr nachvollzogen werden, welche Webseiten besucht wurden und was in der Suchmaschine gesucht wurde.
Noch sicherer wird es, wenn die aus dem Tor-Projekt stammende Linux-Distribution Tails zum Einsatz kommt. Tails könnte unabhängig vom Betriebssystem auf einem nicht beschreibbaren USB-Stick laufen und läuft niemals Gefahr, mit irgendwelcher Schadsoftware kompromittiert zu werden.
All diese Maßnahmen gehen leider auch immer etwas auf Kosten der Komfortabilität. Auf jeden Fall sollte man über mögliche Schutzmechanismen Bescheid wissen und die Gefahren auf keinen Fall ignorieren, auch wenn das etwas Eigeninitiative bedeutet.
Eine sehr gute Hilfe zu dem Thema "Anonym im Internet surfen", bietet das Buch "Anonym im Internet mit Tor und Tails" des Autors Peter Loshin.
Das 200 Seiten starke Werk zeigt, wie man mit Tor die Türe schließt und dass noch viel mehr Anonymität möglich ist.
Inhaltsauszug:
- Anonymität und Umgehung der Zensur
- Funktionsweise von Tor
- Sichere Verwendung von Tor
- Tor-Browser-Bundle installieren
- Tor-Browser verwenden
- Tails einrichten und starten
- Tails auf USB-Stick
- Tor-Relays, Bridges und Obfsproxy
- Tor-Ressourcen bereitstellen
- Verborgene Tor-Dienste
- Anonyme E-Mail-Kommunikation
- Anonymes E-Mail-Konto einrichten
Erhältlich ist Anonym im Internet mit Tor und Tails als Download, oder Softcover-Buch.
Der Downloadtitel ist bereits für 19,99 zu haben. Die gedruckte Softcover-Variante wird für 30 Euro angeboten. Auf der Produktseite gibt es außerdem eine kostenlose Leseprobe und weitere Informationen.
Update: Das Buch ist leider nicht mehr verfügbar.
Es ist traurig, über solche Dinge mittlerweile ernsthaft nachdenken zu müssen. Wer diesen Spionagewahn einfach ignoriert, wird schon jetzt mit immensen Nachteilen bedacht, auch wenn diese nicht immer gleich offensichtlich sind.