Servicepack 1 für Windows Vista
Mit Windows Vista waren und sind viele Anwender alles andere als glücklich. Mit Freude oder sollte man besser sagen mit Hoffnung, wartete man auf einen ersten Servicepack für Vista. Dieser wurde im Dezember letzten Jahres veröffentlicht. Allerdings handelte es sich dabei nur um einen Release Candidate, also keine Version die man als stabil bezeichnen könnte.
Jetzt ist offiziell die Stable-Version des Servicepack 1 für Vista erschienen. Allerdings erstmal nicht für den normalen Endanwender. Was hat es damit auf sich und wie kann man jetzt schon den Servicepack nutzen?
Der Servicepack 1 für Windows Vista ist in der finalen Version erschienen.
Von Anfang an waren die Erwartungen an Windows Vista von Microsoft sehr hoch. Vielleicht zu hoch, wie viele negative Meldungen zu dem Betriebssystem bis heute vermuten lassen.
Nicht nur Spiele, auch diverse Applikationen laufen unter Vista entweder gar nicht, oder eher schlecht als recht. Oftmals arbeiten die benötigten Treiber nicht optimal mit dem neuen Windows zusammen. Programme die unter Win XP tadellos liefen, vertragen sich teilweise nicht mehr mit der neuen Systemarchitektur von Vista. Und natürlich muss Vista wie auch alle anderen Betriebssysteme immer wieder an die neuesten sicherheitsrelevanten Gegebenheiten angepasst werden. Wie in der Vergangenheit bewerkstelligt Microsoft das mit seinen Servicepacks zum jeweiligen System.
Im Dezember 2007 erschien dann auch endlich der erste Servicepack für Vista. Nur leider war das ein Release Candidate. Also für einen produktiven Einsatz nicht zu gebrauchen. Aber wenigstens war dieses Release für jeden zugänglich. Kein Wunder. Release Candidate bedeuted ja eigentlich immer, man braucht Versuchskaninchen. Um so mehr das Testhäschen spielen, um so besser. Da darf dann natürlich jeder mitmachen.
Davon scheint Microsoft inzwischen profitiert zu haben und hat die finale Version des SP1 für Vista veröffentlicht. Jeder kommt da jetzt aber nicht mehr ran. Schließlich ist die Testphase beendet. Da braucht man die kostenlosen Dienste der User nicht mehr. Jetzt geht es darum wieder die Werbetrommel für ein verbessertes System zu rühren und Geld damit zu machen. Tja, zum Milliardär wird man nicht, wenn man irgendwelche User für ihre Mithilfe belohnt.
So verkündet also Mike Nash von der Windows Product Management Group bei Microsoft voller Stolz, daß sein System jetzt wesentlich schneller und sicherer läuft als bisher. Na dann herzlichen Glückwunsch Herr Nash. Das gemeine Volk muss sich derweilen noch etwas gedulden.
Das SP1 ist bisher nur für Händler vorgesehen. Und natürlich für die PC-Hersteller, die ihre Rechner damit ausstatten sollen. Es war ja schon in der Vergangenheit ein sehr gutes Geschäft, wenn Windows bereits im neuen PC vorinstalliert war.
Warum bekommen Händler und PC-Hersteller einen gewissen Vorsprung?
Naja, man hört auch von Treiberproblemen, welche ein automatisches Update bisher noch verhindern. Aber könnte man das dem Kunden nicht verklickern und ihm einen Download für die manuelle Installation anbieten? Vielleicht stecken ja noch ganz andere Probleme dahinter, oder man möchte die Intelligenz der Kunden nicht überstrapazieren.
Die Zugänglichkeit zum SP1 für den Endanwender wurde für Mitte März 2008 angekündigt. Dann soll es im Download Center und über das automatische Update verfügbar sein. Bis dahin solle man doch die bereits in Vista enthaltenen Vorzüge auch ohne Servicepack 1 schon mal geniessen, wie Herr Nash meint.
Zu den Vorzügen gehört übrigens auch eine bessere Überprüfung auf ein legales Windows. Ist hier nicht absolut zweifelsfrei von einer legalen Version auszugehen, soll man von Vista noch intensiver als bisher auf diesen Umstand hingewiesen werden.
Wenn man diese ganze Entwicklung etwas länger verfolgt hat, versteht man warum viele beim bewährten und guten Windows XP bleiben, obwohl auch dieses Betriebssystem gerne zu Microsoft nach Hause telefoniert, wie so mancher behauptet.
Gut wenn man ein wenig mehr kann als den Ein/Aus-Knopf am PC zu bedienen. Dann fährt man sehr gut mit einem der zahlreichen Linux Varianten wie zum Beispiel Ubuntu oder Suse und so weiter. Das kostet nix und spioniert einen auch nicht aus.
Der Zuspruch zu Open-Source wird immer größer. Das hat auch Microsoft längst erkannt und streckt seine Fühler schon teilweise in diesen Bereich. Offensichtlich will man auch einen Teil des Open Source Kuchens. Daß freie Software auch wirtschaftlich interessant ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Oder glaubt jemand daran, daß Microsoft den ursprünglichen Open-Source Gedanken verinnerlicht hat?