Netscape Navigator hat ausgedient
Er war ein Pionier. Vor 13 Jahren hatte ihn nahezu jeder, der im Internet unterwegs war. Die Rede ist vom Netscape Navigator, einem der ersten Browser. Die Entwicklung wird nicht mehr fortgeführt. Auch Updates sind keine mehr erhältlich. Was also tun als Netscape Fan?
Der erste Browser am Markt
Zu den Anfangszeiten des Internet waren alle Seiten sehr textlastig. Kein Wunder, konnte doch kein Browser vernünftig Grafiken anzeigen. Wenn überhaupt Bilder angezeigt werden konnten, dann in einem extra Fenster. Um dies zu verbessern, wurde der erste grafische Web-Browser mit Namen Mosaic gebaut. Die Beliebtheit von Mosaic ermutigte die Entwickler, kommerzielle Pfade einzuschlagen. Die Firma Netscape wurde gegründet und daraus entstand dann 1994 der Netscape Navigator in seiner ersten Version.
Siegeszug!
Die Webseiten wurden bunter. Viele Webmaster wurden durch die Fähigkeiten des Netscape Navigator dazu ermuntert, ihre Seiten bunter mit Grafiken zu gestalten. Die Zeit der reinen Text-Seiten gehörte schnell der Vergangenheit an. Der Browser wurde sehr beliebt und nahezu jeder benutzte ihn. Freilich kann sich das heute kaum mehr einer vorstellen, der diese Zeit nicht miterlebt hat.
Die Konkurrenz!
Dieser Erfolg ließ natürlich andere aufhorchen. Bill Gates wusste was zu tun ist. Statt nur ein Stück vom Kuchen zu bekommen, wollte sein Imperium Microsoft alles für sich. Am besten bäckt man seinen eigenen Kuchen und macht es dem hungrigen schwer bis unmöglich, von etwas anderem zu naschen. Das dachten sich wohl die durchaus genialen Microsoft-Strategen um Bill Gates.
Windows 95
Im Jahre 1995 brachte Microsoft sein Windows 95 auf den Markt und revolutionierte damit die Welt der Betriebssysteme. Ja, bis dahin gab es nicht viel, was komfortabler und besser war. Als genialen Schachzug könnte man die feste Integration des Internet Explorers in das Betriebssystem ansehen. Diese feste Verankerung macht es bis heute fast unmöglich den Internet Explorer zu ignorieren. Löscht man den Microsoft Browser einfach, dann funktioniert das Betriebssystem nicht mehr einwandfrei. Das war damals so und ist bis heute so geblieben. Genau dieser Umstand resultierte in diversen kartellrechtlichen Auseinandersetzungen, welche bereits immense finanzielle Strafen für den Redmonder Software-Riesen nach sich zogen. Microsoft hatte jedoch erreicht, was es wollte. Der Internet Explorer löste den Netscape Navigator ab und wurde bis heute zur weltweiten Nummer Eins, obwohl er nie die Qualität des Netscape-Browsers erreichen konnte. Allerdings ist in der jüngsten Entwicklung abzusehen, daß der Browser Firefox den Internet Explorer zunehmend abhängen wird.
Kein Netscape-Browser mehr, was also tun?
Vielleicht liegt es daran, daß immer mehr User immer kompetenter werden im Umgang mit dem Internet, als noch vor 10 oder mehr Jahren. Auf jeden Fall büßt der Internet Explorer extrem ein. Den Siegeszug hat bereits seit einiger Zeit der Mozilla-Browser Firefox angetreten. Firefox ist die konsequente Weiterentwicklung des ursprünglichen Netscape Navigators, welcher von AOL aufgekauft wurde. Während AOL wohl nur Profit mit dem einstigen Browser Flagschiff machen wollte, wurde Firefox immer mehr verbessert. Der offene Quellcode von Firefox hat hier sicher entscheidenden Einfluss. Der Navigator dagegen wurde immer mehr ein Klotz am Bein von AOL. Somit zieht AOL die Konsequenzen und beendet die Ära des Netscape Navigator. Ab Februar 2008 gibt es dann auch keine Sicherheits-Updates mehr. Eine weitere Verwendung des Browser-Urgesteins ist also nicht mehr anzuraten. Wer mit dem Netscape glücklich war, sollte also am besten zum Firefox wechseln, in dem der Geist des alten Netscape weiterlebt.