Das Projekt Cookie Clearinghouse hat sich zum Ziel gesetzt, die Online-Privatsphäre besser zu schützen. Dem Anwender soll die Möglichkeit gegeben werden, unerwünschte Cookies zu blockieren. Viele Cookies haben oft nur das Ziel, das Surfverhalten des Anwenders aufzuzeichnen und diesen dann gezielt mit Werbung zu bombadieren. Solche Cookies werden durchaus auch gesetzt, ohne eine entsprechende Seite überhaupt besucht zu haben.
Online-Privatsphäre schützen!
Fast immer setzen Webseiten Cookies im Browser des Nutzers. Viele sind harmlos und bieten oft sogar einen sinnvollen Mehrwert. So muss man sich zb. nicht jedesmal auf einer Seite neu einloggen, wofür ein gesetztes Cookie verantwortlich ist.
In sehr vielen Fällen wird man über Cookies aber auch ausspioniert. So lassen sich massenhaft Informationen über den User zusammentragen, welche nicht immer für seriöse Zwecke verwendet werden.
Um dem entgegen zu wirken, gibt es schon länger diverse Ansätze. Zb. die Do not Track-Funktion im Mozilla Browser Firefox. Dort lässt sich über Extras -> Einstellungen -> Datenschutz die Art der Verfolgung bestimmen. Es gibt dort den Punkt "Websites mitteilen, dass ich nicht verfolgt werden will".
Webseiten bzw. Werbe-Netzwerken wird also mitgeteilt, dass sie keine Tracking-Cookies im Browser speichern sollen. Diese Seiten werden also um etwas gebeten. Das heißt aber noch lange nicht, dass sich Werbenetzwerke usw. auch daran halten.
Somit ist die Do not Track-Funktion sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein besserer Ansatz scheint Cookie Clearinghouse zu sein, was eine Initiative des Stanford Center for Internet and Society ist. Mit dabei sind nicht nur Entwickler der Stanford Universität. Auch Opera Software, Mozilla und andere Universitäten machen mit.
Hier werden Netzwerke nicht um etwas gebeten. Ziel von Cookie Clearinghouse ist es, Listen mit Informationen über Cookies aufzubauen. So soll es Block-Listen und Allow-Listen geben, welche objektiven und nachvollziehbaren Kriterien entsprechen sollen.
Noch ist man hierbei in der frühen Entwicklung. Um vernünftige Listen zu bekommen, gibt es einige Dinge zu beachten. Schließlich will man nicht vertrauenswürdige Seiten ausschließen und andererseits möchte man möglichst keine Hintertüren für unseriöse Anbieter offen lassen.
Sperrt man zb. eine Anbieterdomain, kann über diverse andere Domains ein Werbenetzwerk trotzdem noch sein Unwesen treiben. Um das intelligent hinzukriegen, ist wohl noch einige Entwicklungsarbeit zu erledigen.
In der ersten Phase werden also die Kriterien für zu akzeptierende und zu blockierende Seiten zusammengestellt und es wird ein passendes Dateiformat für die Listen gesucht. In der zweiten Phase will man dann diese Listen erstellen und verwalten, wofür sicher auch die Mitarbeit der Community gefragt ist.
Das System soll künftig für jedermann kostenlos verfügbar sein.
Der Beginn ist also gemacht und Cookie Clearinghouse klingt wirklich sehr vielversprechend. Wie es genau funktionieren soll kann man auf der Stanford-Seite nachvollziehen.